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Auf dem Weg zum Markt in der Bezirkshauptstadt Beyla im Osten des Landes kam ein LKW nach Bremsversagen von der Straße ab und stürzte in eine Schlucht. 50 Menschen kamen um; 27 weitere wurden verletzt. Veraltete und schlecht gewartete Fahrzeuge sind immer wieder für schwere Unfälle verantwortlich. Die Opfer sollen vor Ort in einem Massengrab beigesetzt worden sein.
Der Granatenangriff auf die Residenz von Präsident Condé, erst heruntergespielt, wird seit Verhaftung von 37 Soldaten, darunter hohe Offiziere, die mit dem früheren Militär Regime in Verbindung sind, ernster eingestuft. Nach einem halben Jahrhundert Unabhängigkeit von Frankreich war Alpha Condé der erste demokratisch gewählte Präsident, doch hat er viele Feinde im Land.
Loyale Truppen von Präsident Alpha Conde haben eine von Unbekannten verübte Attacke auf sein Privathaus in Conakry abwehren können. Die Schießerei dauerte etwa eine Stunde.
Die vor Präsident Alpha Conde regierende Militärjunta hat in 2 Jahren mehr Geld ausgegeben als in den 50 Jahren nach der Unabhängigkeit, seit 1958. Das Land ist bankrott und zählt zu den ärmsten in Westafrika, obwohl es führender Exporteur von Bauxit ist.
Der erste demokratisch gewählte Präsident Alpha Condé wurde im Beisein mehrerer afrikanischer Staatsmänner vereidigt. Die Bürger hoffen, dass unter seiner Führung das Elend der dunklen fünf Jahrzehnte endet. Unter autokratischen Regierungen ist das reiche Land verarmt. Er selbst verspricht Nahrungssicherheit, bessere Nutzung der Staatseinnahmen, besonders vom Bauxitabbau, und mehr Lebensqualität für alle. Anders als im Nachbarland Elfenbeinküste, hat das einlenkende Verhalten des Verlierers Diallo seinem Land den Weg zur Demokratie geebnet.
Diallo hat die Gerichtsentscheidung, dass Alpha Condé mit 53% der Stimmen Wahlsieger ist, akzeptiert und, trotz seiner Enttäuschung, seine Anhänger gedrängt, einem vereinigten Guinea zuliebe ruhig zu bleiben. Die Präsidentschaftswahlen, obwohl nicht ganz frei von Manipulation und Gewalt, markieren das Ende einer 52jährigen autoritären Regierungsführung.
Zehn Tage nach Verhängung des Notstands, hat Guinea nun bis auf weiteres seine Grenze zu Nachbarländern geschlossen. Erst nach Veröffentlichung der Wahlresultate durch den obersten Gerichtshof kann die Sperre aufgehoben werden.
Das Land befindet sich im Ausnahmezustand, nachdem die Gewalttaten nach der Wahl nicht aufhörten. Die ethnischen Zusammenstöße haben auf Teile vom Nachbarland Sierra Leone übergegriffen. Der Gewinner der Wahl Alpha Condé, versucht, den Ernst der Lage zu beschwichtigen.
Nun hat auch die unabhängige Wahlkommission den Sieg des Oppositionsführers Alpha Conté mit 52.5% bestätigt. Anhänger von Diallo, die Peul ethnische Gruppe, gehen trotz Verbot in Conakry gegen Condés Malinke vor. Die Polizei musste Tränengas einsetzen.
Die Wahl, die 52 Jahre Diktatur und Militärherrschaft beenden sollte, hat noch keinen klaren Gewinner. Der ganze Wahlprozess soll mit massivem Betrug belastet gewesen sein. Inzwischen hat Conde sich zum Sieger erklärt, eine Anmaßung die Diallo nicht annimmt.
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