Länder
Dieselpreisprotesten und Chaos
In der Hauptstadt Luanda kam es am Montag zu Gewaltausbrüchen, nachdem die Proteste gegen eine beträchtliche Dieselpreiserhöhung ins Chaos umschlugen. Bei Zusammenstößen, Plünderungen und weit verbreiteten Unruhen sind mindestens drei Menschen getötet wurden. Die Regierung hatte vor kurzem die Dieselpreise um 1/3 erhöht, als Teil eines laufenden Plans zur Kürzung der Kraftstoffsubventionen und zur Stabilisierung der öffentlichen Finanzen. Die Preiserhöhung hatte unmittelbare Auswirkungen auf den alltäglichen Verkehr: Die Betreiber von Minibustaxis erhöhten die Fahrpreise um bis zu 50 % und traten ab Montag in einen dreitägigen Streik. Die Lage in Luanda bleibt angespannt.
Namibia und Freihandelsabkommen
Im Juli hat Namibia Geschichte geschrieben, als das Land 45 000 Tonnen Salz nach Nigeria verschifft hat. Dies geschah im Rahmen des Abkommens über die Afrikanische Kontinentale Freihandelszone (AfCFTA). Die Ministerin für internationale Beziehungen und Handel, Selma Ashipala-Musavyi, bezeichnete dies als einen entscheidenden Moment in Namibias wirtschaftlicher Entwicklung und Afrikas Integrationstraum. „Heute schreiben wir gemeinsam Geschichte, indem wir den Beginn der praktischen Teilnahme Namibias am innerafrikanischen Handel im Rahmen des AfCFTA-Abkommens erleben“, sagte sie. AfCFTA ist ein Handelsabkommen zwischen afrikanischen Ländern, das auf die Schaffung eines einheitlichen kontinentalen Marktes abzielt. Es ermöglicht durch den Abbau von Zöllen und Handelshemmnissen einen freieren grenzüberschreitenden Verkehr von Waren, Dienstleistungen und Personen. Ziel ist es, den innerafrikanischen Handel anzukurbeln, die Industrialisierung zu fördern, Arbeitsplätze zu schaffen und Afrikas Position in der Weltwirtschaft zu stärken.
160.000-Tonnen-Schwimmkraftstoff-Terminal geplant
Ab August 2025 wird in Lomé ein schwimmendes Terminal mit einer Kapazität von 160.000 Tonnen stehen, das von der United Petro Group (UPG) betrieben wird. Das Unternehmen ist in über 16 Ländern in Afrika, Asien, Europa und Lateinamerika tätig. Diese neue Erdölinfrastruktur wird 60.000 Tonnen Benzin und 100.000 Tonnen Diesel umfassen, die auf einem vor der Küste verankerten Schiff gelagert werden. Sie soll die ununterbrochene Versorgung der wichtigsten Märkte im westlichen und südlichen Afrika, darunter Ghana, Südafrika und Mosambik, sicherstellen. Das Projekt ist umstritten, da es die Rentabilität jeder Raffinerie in Subsahara-Afrika untergrabe. Togo betont jedoch die Effizienz des Seehandels.
Todesfälle durch Lassa- Fieber steigen
Das nigerianische Zentrum für Seuchenkontrolle und -prävention (NCDC) hat im Jahr 2025 bisher 811 Fälle und 152 Todesfälle von Lassa-Fieber in drei Bundesstaaten bestätigt. Menschen infizieren sich mit dem Lassa-Virus in der Regel durch den Kontakt mit Lebensmitteln oder Haushaltsgegenständen, die mit Urin oder Kot infizierter Mastomys-Ratten kontaminiert sind. Die Krankheit ist in Teilen Westafrikas (Benin, Ghana, Guinea, Liberia, Mali, Sierra Leone, Togo und Nigeria) endemisch.
Strenge Regeln für Fans in den Fußballstadien
Fans, die die Afrikanische Nationenmeisterschaft (CHAN) verfolgen wollen, dürfen die Stadien nicht mit Vuvuzelas, Trillerpfeifen, Lautsprechern oder Megafonen betreten. Dies sind einige der verbotenen Gegenstände, die das lokale Organisationskomitee (LOC) im Vorfeld der kontinentalen Meisterschaften, die vom 3. bis 30. August in Kenia stattfinden, aufgelistet hat. Das Turnier wird auch in Uganda und Tansania ausgetragen. In jüngster Zeit haben Kenianer Veranstaltungen als Plattform genutzt, um ihre Unzufriedenheit mit der Regierung auszudrücken, indem sie regierungsfeindliche Slogans skandierten. Kabinettssekretär für Inneres, Kipchumba Murkomen, rief die Kenianer auf, sich zu benehmen und ihre schmutzige Wäsche nicht in der Öffentlichkeit zu waschen, da das Land Besucher aus nah und fern empfängt.
Nigerias Frauen Afrikameister
Nigerias, Super Falcons, besiegten Gastgeber Marokko mit 3:2 und holten sich in Rabat den 10. TotalEnergies CAF Women's Africa Cup of Nations (WAFCON).
Parallelregierung ausgerufen
Eine Koalition unter Führung der paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF) hat im Sudan eine Parallelregierung ausgerufen. Sie kontrollieren weite Teile des westlichen Sudan, auch die Region Darfur. Der RSF-Führer General Mohamed Hamdan Dagalo, genannt Hemeti, ist Chef der neuen Parallelregierung. Abdel Aziz al-Hilu, Chef der SPLM-N - einer der größten Rebellengruppen des Landes - sein Stellvertreter. Das Land könnte vor einer Spaltung stehen.
Attacke von Islamisten in Ituri
In der ostkongolesischen Provinz Ituri attackieren die ugandischen Rebellen der islamistischen Allied Democratic Forces (ADF) Geschäfte und metzelten etwa 20 Menschen in der katholischen Kirche nieder. Weitere Leichen seien in niedergebrannten Häusern und Geschäften unweit der Kirche gefunden worden.
Proteste gegen Zementierung der Macht
Eine neue Verfassung, die es Togos langjährigem Staatschef Faure Gnassingbé ermöglicht, in eine neue Rolle als allmächtiger Premierminister zu wechseln - und sich dem Zwang der präsidialen Amtszeitbeschränkung zu entziehen - hat auf den Straßen der Hauptstadt Lomé für Aufruhr gesorgt. In den letzten Wochen sind mindestens fünf Demonstranten bei Auseinandersetzungen mit offiziellen Sicherheitskräften ums Leben gekommen. Kritiker sehen in der neuen Verfassung lediglich ein Mittel, um die Herrschaft der Gnassingbé-Dynastie aufrechtzuerhalten - ein Regime, das von regionalen westafrikanischen Medien als „republikanische Monarchie“ und „legalistischer Autoritarismus“ bezeichnet wird.
Veränderungen in der Medienlandschaft
Das südafrikanische Wettbewerbsgericht hat das Übernahmeangebot des französischen Unternehmens Canal+ (CAN.L) für den Fernsehsender MultiChoice (MCGJ.J) in Höhe 2 Mrd. USD genehmigt. Die Übernahme stellt einen Wendepunkt in der afrikanischen Medienlandschaft dar und könnte das Rundfunksystem des Kontinents umgestalten. Sie signalisiert eine strategische Konsolidierung, die darauf abzielt, globalen Streaming-Giganten wie Netflix entgegenzutreten. Für Canal+ ist die Übernahme im Rahmen seiner Expansion in Afrika, insbesondere in den englischsprachigen Regionen, von großer Bedeutung, während MultiChoice dadurch das dringend benötigte Kapital erhält, um seine lokalen Inhalte und Innovationen zu verbessern.