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Wahl ohne Auswahl
Mehr als 37 Millionen registrierte Wähler sind zu den Präsidentschafts- und Parlamentswahlen aufgerufen. Die Wähler haben jedoch keine Wahl – Präsidentin Samia Suluhu Hassan schaltete ihre Konkurrenten schon im Vorfeld aus. Der wichtigste Oppositionskandidat Tundu Lissu wurde im April 2025 wegen angeblicher «Aufwiegelung» und Hochverrats festgenommen, nachdem er sich bei einer Kundgebung für Wahlreformen ausgesprochen hatte. Lissu sitzt weiterhin in Haft. Nach seiner Festnahme wurde die von ihm geleitete wichtigste Oppositionspartei Chadema («Partei für Demokratie und Fortschritt») von der Wahl ausgeschlossen. Die erste Präsidentin startete als Hoffnungsträgerin und versprach wirtschaftliche Verbesserungen, sie wurde jedoch immer autoritärer.
Unruhen nach Ergebnisverkündung
Kameruns 92-jähriger Präsident Paul Biya tritt nach einer heftig umstrittenen Wahl seine achte Amtszeit an. Er regiert seit 1982. Länger als Biya amtiert in Afrika nur Teodoro Obiang Nguema Mbasogo seit 1979, der 83-jährige Staatspräsident von Äquatorialguinea. Der älteste amtierende Staatschef der Welt, Paul Biya, hat 54 % der Stimmen erhalten, der Oppositionskandidat Issa Tchiroma Bakary 35%. Die Wahlbeteiligung lag bei 46,31%. Paul Biya ist erst der zweite Präsident seit der Unabhängigkeit des Landes von Frankreich im Jahr 1960. Kamerun verfügt über reichhaltige natürliche und landwirtschaftliche Ressourcen. In der Wirtschaftshauptstadt Douala wurden bei Protesten mindestens vier Menschen getötet. In der Nähe der Residenz von Tchiroma Bakary in der Stadt Garoua wurden eine Reihe von Menschen erschossen. In der Hauptstadt Jaoundé ist die Lage so angespannt, dass fast alle Geschäfte und Schulen geschlossen bleiben.
Amtsinhaber Ouattara 4te Amtszeit
Präsident Alassane Ouattara hat sich eine vierte Amtszeit gesichert. Der 83-jährige Ouattara erhielt 89,8% der Stimmen, der Geschäftsmann Jeal-Louis Billon kam mit nur 3,09 % weit abgeschlagen auf den zweiten Platz. Viele Kandidaten waren nicht zugelassen worden, so der Chef der Oppositionspartei PDCI, der frühere Chef der Credit Suisse, Tidjane Thiam, als auch für Ex-Präsident Laurent Gbagbo. Die Opposition spricht von Wahlbetrug. Die Wahlbeteiligung lag bei nur 50,1%.
Fußballerinnen trotz kulturellen Barrieren
In Kwara, einem mehrheitlich muslimischen Bundesstaat im Norden Nigerias, in dem religiöse Traditionen den Alltag bestimmen, trotzen einige junge Frauen mit dem Fußball den kulturellen Erwartungen. Sie haben die Kameradschaft, den Wettbewerbsgeist und die Emotionen des Sports entdeckt, während sie gleichzeitig mit Ablehnung von denen konfrontiert sind, die es für unangebracht halten. Die FIFA hatte den Hidschab 2007 zunächst aus Sicherheitsgründen verboten, was dazu führte, dass die iranische Frauenmannschaft von einem Qualifikationsspiel für die Olympischen Spiele 2012 ausgeschlossen wurde. Die Beschränkung wurde 2012 gelockert und 2014 vollständig aufgehoben. Die Marokkanerin Nouhaila Benzina schrieb als erste Hidschab-tragende Spielerin bei einer A-Frauen-WM 2023 Geschichte.
Frauen nutzen Algenplage
Die einst türkisfarbene Küste der Kapverden hat in den letzten Jahren einen rötlichen Farbton angenommen, da die Erwärmung des Wassers die Ausbreitung invasiver Algen fördert. Doch anstatt tatenlos zuzusehen, haben sich die Frauen vor Ort entschlossen zu handeln. Jeden Tag sammeln sie das Seegras von der Küste, legen es zum Trocknen in der Sonne aus und tragen es zurück in ihr Dorf, wo es zu natürlichem Dünger verarbeitet wird.
Armeehauptquartiers in El Fasher eingenommen?!
Die paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF), die seit April 2023 gegen die sudanesische Armee um die Kontrolle über das Land kämpfen, kündigten die Einnahme des Armeehauptquartiers in der belagerten Stadt El Fasher in der Region Darfur an. El Fascher ist die letzte von der Regierung kontrollierte Großstadt im Südwesten des Landes. Die Stadt wird seit 18 Monaten von der RSF belagert, und schätzungsweise 300.000 Menschen sind in der Stadt eingeschlossen. Es werden schwere Menschenrechtsverletzungen und ethnische Säuberungen befürchtet.
Aufhebung der Altersgrenze für das Präsidentenamt
Das Parlament von Dschibuti hat einstimmig beschlossen, die Altersgrenze für Präsidenten des Landes, die in der Verfassung auf 75 Jahre festgelegt war, aufzuheben. Dies ermöglicht es dem derzeitigen Präsidenten Ismail Omar Guelleh, 77, bei den Wahlen im April 2026 erneut zu kandidieren.
Schulschließungen wegen Treibstoffkrise
Mali hat ab Sonntag landesweit Schulen und Universitäten geschlossen. Grund ist eine Blockade der Treibstoffimporte, die von militanten Dschihadisten in der Hauptstadt verhängt wurde. Militante der von al-Qaida unterstützten Gruppe Jama'at Nusrat al-Islam wal-Muslimin kündigten Anfang September ein Verbot von Treibstoffimporten aus den Nachbarländern nach Mali an, was die fragile Wirtschaft des Binnenlandes unter Druck setzte und Hunderte von Tanklastern an der Grenze stranden ließ.
Nationaler Digitalplan und erste KI-Strategie – PNN2
Die Demokratische Republik Kongo (DRK) hat zwei wegweisende Initiativen vorgestellt – den Nationalen Digitalplan 2026–2030 (PNN2) und ihre erste Nationale Strategie für Künstliche Intelligenz (KI) –, die einen wichtigen Schritt darstellen, um das Land bis zum Ende des Jahrzehnts als regionalen digitalen Knotenpunkt zu positionieren. Die beiden Initiativen sind Teil der Vision der Regierung, Technologie für die wirtschaftliche Diversifizierung, die Entwicklung des Humankapitals und die industrielle Wettbewerbsfähigkeit zu nutzen. Der Fünfjahresplan basiert auf vier Säulen: Infrastruktur und Konnektivität; digitale öffentliche Dienste; Humankapital und Inklusion; Cybersicherheit und digitales Vertrauen.
Wahlen am 15. Januar 2026
Die ugandische Wahlkommission den 15. Januar 2026 als Termin für die Parlamentswahlen des Landes festgelegt, bei denen der achtzigjährige Präsident Yoweri Museveni versuchen wird, seine Herrschaft auf fast ein halbes Jahrhundert zu verlängern. Museveni ist der inzwischen am viertlängsten regierende Führer Afrikas, die Verfassung wurde zweimal geändert, um Alters- und Amtszeitbeschränkungen aufzuheben, so dass er seit 1986 im Amt bleiben kann. Wie bei der Wahl 2021 wird Musevenis Hauptrivale voraussichtlich der 43-jährige Popstar und heutige Politiker Bobi Wine sein.

