Länder
Überleben der Palmenhaine bedroht
Die Rekordtemperaturen der letzten Wochen haben zu massiven Bränden in mehreren Oasen in der südöstlichen Region Draa-Tafilalet in Marokko geführt, wodurch große Flächen mit Palmen zerstört wurden und das lokale Ökosystem – und damit auch die Wirtschaft – gefährdet sind. Die Auswirkungen des Feuers können in einer Region, in der der Anbau von Dattelpalmen eine wichtige Rolle für die Landwirtschaft, die Ernährungssicherheit und die wirtschaftliche Entwicklung spielt, nicht hoch genug eingeschätzt werden. Waldbrände bedrohen auch das ökologische Gleichgewicht der Oasen, die als natürliche Barrieren gegen die Wüstenbildung dienen.
Ausgangssperre verlängert
In der zentralmalischen Region Ségou wurde, die seit Juni geltende nächtliche Ausgangssperre, um weitere 30 Tage verlängert. Die Verlängerung der Maßnahme erfolgte, nachdem bewaffnete Männer am Samstag den Bürgermeister der ländlichen Stadt Dogofry getötet hatten. Lokale Quellen führten den Mord auf traditionelle Dozo-Jäger zurück. Dschihadisten der islamistischen Organisation Jama'at Nusrat al-Islam wal-Muslimin (JNIM) griffen am 19. August ebenfalls ein Militärlager in der Stadt Farabougou an, wodurch Zivilisten zur Flucht gezwungen wurden und die Armee ihre Stellungen aufgeben musste. Auch in den Regionen Kayes und Sikasso im Süden Malis wurden in den letzten drei Monaten Ausgangssperren verhängt.
Bischöfe warnen vor Umweltschäden
In einer Pastoralerklärung schlagen die Bischöfe von Sambia Alarm. Sie warnen vor gravierender Umweltverschmutzung und -zerstörung durch Bergbauaktivitäten und fordern die Regierung auf, verstärkt gegen die Missstände vorzugehen. Die Bischöfe prangern sowohl die Praktiken großer, oft ausländisch kontrollierter Bergbauunternehmen als auch den unkontrollierten Kleinbergbau an.
Einbruch des Diamantenmarktes verschärft soziale Spannungen
Die Wirtschaft Botswanas leidet unter einem Einbruch der Diamanteneinnahmen, was die öffentlichen Finanzen belastet und soziale Spannungen schürt. Diamanten machen 80 % der Exporte des Landes und ein Drittel der Staatseinnahmen aus. Die Nachfrage ist aufgrund des Aufstiegs billigerer, im Labor gezüchteter Edelsteine rückläufig. Auch werden Luxusgütern in China weniger gefragt. Die Regierung rechnet für 2025 mit einem Haushaltsdefizit von 11 % des BIP, dem höchsten in Subsahara-Afrika, wobei sich die Verschuldung voraussichtlich auf 43 % des BIP verdoppeln wird.
Homosexualität wird Straftat
Die Regierung hat ein Gesetz verabschiedet, das Homosexualität unter Strafe stellt. Bei Verstößen drohen zwei bis fünf Jahre Haft. Der Gesetzentwurf wurde einstimmig von 71 nicht gewählten Mitgliedern der Übergangsregierung des Landes verabschiedet, die seit der Machtübernahme durch das Militär unter der Führung des heutigen Präsidenten Ibrahim Traore nach zwei Staatsstreichen im Jahr 2022 im Amt ist.
Fliegenlarveneinsatz gegen Bodendegeneration
Die Entwaldung und der Klimawandel haben die afrikanischen Böden degradiert und es für Kleinbauern zunehmend schwieriger gemacht, Nahrungsmittel anzubauen. Der Agronom Noël Obognon im Süden Benins glaubt, dass Insekten die Antwort auf einige dieser ökologischen Herausforderungen sein könnten. Er arbeitet mit Larven der Schwarzen Soldatenfliege, um organischen Dünger herzustellen. Durch den Einsatz von Fliegenlarven verkürzt sich der Zersetzungsprozess des Bodens von sechs Monaten auf nur 12 Tage. Sein Unternehmen verkauft mittlerweile organischen Dünger an über 2.500 Kunden in Benin, Tschad, der Elfenbeinküste, Burkina Faso und Niger. Bis zu 65 % der afrikanischen Landfläche sind degradiert, während laut den Vereinten Nationen 45 % der Landfläche des Kontinents von Wüstenbildung betroffen sind. Ernährungssicherheit, landwirtschaftlicher Wandel und Klimaresilienz werden die Kernthemen des Africa Food Systems Forum Summit sein, der diese Woche in Dakar stattfindet.
Niedrigster Wasserstand des Blauen Nils
Berichten zufolge ist der Wasserstand des Blauen Nils im Sudan auf ein noch nie dagewesenes Niveau gesunken, wodurch die jährliche Hochwassersaison zwischen Juli und Oktober gestört wird, in der normalerweise heftige Regenfälle vom äthiopischen Hochplateau reißende Ströme flussabwärts schicken. Experten sagen, dass der Rückgang des Wasserstands in diesem Jahr durch die Befüllung des Grand Ethiopian Renaissance Dam (GERD) in Äthiopien verursacht wird, der nun fertiggestellt ist und Mitte September nach dem Zurückhalten großer Mengen an Hochwasser eingeweiht werden soll.
Wegen angeblicher Blasphemie getötet
Eine Straßenverkäuferin wurde im Bundesstaat Niger im Norden des Landes von einem Mob verbrannt. Lokale Medien zitierten Augenzeugen, wonach ein Mann der Verkäuferin scherzhaft einen Heiratsantrag gemacht habe und ihre Antwort von einigen Menschen in der Gegend als blasphemisch empfunden worden sei. Dies führte dazu, dass sie wurde in Brand gesetzt wurde. Die Polizei verurteilte die Tötung der Frau „Dschungeljustiz” und erklärte, dass Ermittlungen im Gange seien, um die Täter zu verhaften und strafrechtlich zu verfolgen. Solche Morde sind im Norden Nigerias keine Seltenheit, wo Blasphemie nach islamischem Recht als Straftat gilt, das in 12 überwiegend muslimischen Bundesstaaten neben dem säkularen Recht gilt.
1.000 Tote bei Erdrutsch
Bei einem Erdrutsch in den abgelegenen Marra-Bergen im Westen des Sudan sind nach Angaben der bewaffneten Gruppe „Sudan Liberation Movement/Army“ mindestens 1.000 Menschen ums Leben gekommen. Viele Bewohner des Bundesstaates Nord-Darfur hatten in der Region Marra Mountains Zuflucht gesucht, nachdem sie durch den Krieg zwischen der sudanesischen Armee und den paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF) aus ihren Häusern vertrieben worden waren.
Knappe Ressourcen verschärfen Hungersnot
Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) hat gewarnt, dass eine halbe Million Flüchtlinge und bedürftige Kameruner in den kommenden Wochen Gefahr laufen, ihre humanitäre Nahrungsmittelhilfe zu verlieren, da die Ressourcen kritisch knapp werden. Ohne dringende Finanzmittel muss das WFP Ende August die Hilfe für über 240.000 Menschen, die vor Konflikten geflohen sind, einstellen. Außerdem werden die Ernährungshilfe für mehr als 200.000 Kinder und Mütter, sowie die Schulmahlzeiten für 60.000 Kinder eingestellt. Die Hilfe war bereits im Juli reduziert worden, unter anderem für 26.000 nigerianische Flüchtlinge im Lager Minawao. Im Jahr 2025 leistete das WFP lebensrettende Hilfe für 523.000 Menschen, darunter Binnenvertriebene, Flüchtlinge und bedürftige Aufnahmegemeinschaften. Schätzungsweise 2,6 Millionen Menschen werden zwischen Juni und August 2025 von akuter Ernährungsunsicherheit betroffen sein, insbesondere in den Regionen im äußersten Norden und Nordwesten. Um die Hilfe bis Januar 2026 aufrechtzuerhalten, werden dringend zusätzliche 65,5 Millionen US-Dollar benötigt.