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Das „Oberste Militärkommando zur Wiederherstellung der Ordnung“ hat einen Tag, nachdem sowohl Präsident Embalo als auch Herausforderer Dias den Sieg bei den Präsidentschaftswahlen erklärt hatten, die „vollständige Kontrolle“ über das Land übernommen. Sie gaben an, damit einem Komplott ungenannter Politiker entgegenwirken zu wollen, die „die Unterstützung eines bekannten Drogenbarons“ hätten, um das Land zu destabilisieren. Sie schlossen alle Grenzen und ordneten eine nächtliche Ausgangssperre an. Die Küste des Landes hat viele unbewohnte Inseln, was es ideal für Drogenhändler macht. Die UNO bezeichnet es als „Drogenstaat“, da es ein wichtiger Umschlagplatz für Kokain aus Lateinamerika nach Europa ist. Guinea-Bissau hat seit seiner Unabhängigkeit von Portugal im Jahr 1974 mehrere Staatsstreiche und Putschversuche erlebt.

Die Feierlichkeiten zum Unabhängigkeitstag am 9. Dezember wurden abgesagt, und die dafür vorgesehenen Mittel sollen stattdessen für den Wiederaufbau der Infrastruktur verwendet werden, die bei den jüngsten Unruhen im Zusammenhang mit den Wahlen beschädigt wurde, wie Premierministerin Mwigulu Nchemba mitteilte. Ihre Ankündigung erfolgte, nachdem die Opposition und andere dazu aufgerufen hatten, sich am Unabhängigkeitstag zu versammeln, um gegen die Morde zu demonstrieren, die nach den umstrittenen Wahlen im letzten Monat stattfanden. Präsidentin Samia Suluhu Hassan gewann die Wahl mit 98 % der Stimmen, was von der Opposition als „Verhöhnung der Demokratie” bezeichnet wurde. Ihre wichtigsten Gegner konnten nicht an der Wahl teilnehmen: Tundu Lissu befindet sich wegen Hochverrats in Haft, was er bestreitet, während die Kandidatur von Luhaga Mpina aus formalen Gründen abgelehnt wurde.

Mehr als 34 Millionen Menschen sind in dieser zweiten Phase in 13 Regierungsbezirken, darunter Kairo und Suez, wahlberechtigt. Die erste Wahlphase fand am 10. und 11. November in 14 Provinzen statt. Zahlreiche Berichte über Verstöße veranlassten Präsident Abdel-Fattah el-Sissi, eine Überprüfung der Vorfälle anzuordnen. Die Nationale Wahlbehörde setzte aufgrund von Unregelmäßigkeiten bei Wahlwerbung und Auszählungsfehlern für Dezember 2025 eine Wiederholung der Wahlen in 19 von 70 Wahlkreisen an. Der Wahlprozess wird von verschiedenen internationalen Beobachtern, darunter der Arabischen Liga und der Afrikanischen Union, überwacht. Das neue Parlament wird noch vor Ablauf der Amtszeit der derzeitigen Kammer im Januar vereidigt werden.

Minister Esperance Luvindao hat einen Ausbruch des tödlichen Krim-Kongo-Fiebers (CCHF) bestätigt, für das es weder einen Impfstoff noch eine spezifische Behandlung gibt. Das Kongo – Fieber wird hauptsächlich durch Bisse infizierter Zecken übertragen, insbesondere der Gattung Hyalomma. Eine Übertragung kann auch erfolgen, wenn Menschen bei der Schlachtung und Zerlegung mit infiziertem Vieh, kontaminiertem Tierblut oder -gewebe in Kontakt kommen. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist ebenfalls durch Kontakt mit infiziertem Blut oder Körperflüssigkeiten möglich. Namibia hat bereits früher Ausbrüche von CCHF verzeichnet, wobei zwischen 2016 und 2023 sieben Infektionen und vier Todesfälle mit einer Sterblichkeitsrate von 57 % gemeldet wurden.

Oppositionsführer Issa Tchiroma Bakary, der das Ergebnis der Präsidentschaftswahlen anficht, ist zu seiner Sicherheit nach Gambia geflohen. Tchiroma Bakary beharrt darauf, dass er der rechtmäßige Sieger der Wahl vom 12. Oktober 2025 ist, und behauptet, das Ergebnis sei manipuliert worden, um dem 92-jährigen Präsidenten Paul Biya eine 8te Amtszeit zu ermöglichen. Biya ist seit 43 Jahren an der Macht und wurde trotz Betrugsvorwürfen mit 53,7 % der Stimmen zum Sieger erklärt.

Erstmals seit 12.000 Jahren der Vulkan Hayli Gubbi ausgebrochen. Der Vulkan liegt in der abgelegenen Region Afar nahe der Grenze zu Eritrea. In einem Umkreis von 30 Kilometern leben rund 9000 Menschen. Eine Aschewolke stieg bis auf 8,5 km Höhe auf und hat sich über das Rote Meer hinweg über Oman und Jemen ausgebreitet und die indische Hauptstadt Delhi erreicht. Sie wird vorübergehend Satellitenfunktionen und den Flugbetrieb beeinträchtigen. Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass sie sich auf die Wetterbedingungen oder die Luftqualität auswirkt. Die Wolke scheint sich in Richtung China zu bewegen. Vulkanische Aschewolken sind selten.

Die Besorgnis über einen möglichen bewaffneten Konflikt zwischen Äthiopien und Eritrea wächst, da die feindselige Rhetorik in den letzten Wochen zugenommen hat. Der äthiopische Premierminister Abiy Ahmed und Armeechef Feldmarschall Birhanu Jula haben offen Anspruch auf den südlichen Hafen von Assab in Eritrea – etwa 60 km von der Grenze entfernt – erhoben und angedeutet, dass sie ihn mit Gewalt einnehmen wollen. Nach einem jahrzehntelangen Unabhängigkeitskampf spaltete sich Eritrea, das über eine 1.350 km lange Küste am Roten Meer verfügt, 1993 offiziell von Äthiopien ab, wodurch dieses Land nun keinen Zugang mehr zum Meer hat. Am 1. September erklärte Abiy, Äthiopiens „Fehler”, durch die Abspaltung Eritreas den Zugang zum Roten Meer verloren zu haben, werde „morgen korrigiert”.

Eine schwere Anreihung von Massenentführungen hat den Nordwesten des Landes ergriffen. Am 21. November verschleppten Bewaffnete 303 Kinder und 12 Lehrer von St. Mary's Catholic Primary and Secondary Schools, Papiri, in Agwaraaus. Am Montag zuvor wurden 25 Mädchen aus einer staatlichen Schule im Bundesstaat Kebbi entführt. Kurz danach brachten Angreifer auf eine Kirche im Bundesstaat Kwara 38 Gläubige in ihre Gewalt. Mehrere Menschen wurden bei den Angriffen erschossen. Ein Kirchenvertreter teilte mit, dass für jede Geisel umgerechnet fast 60.000 Euro Lösegeld verlangt würden. Behörden in mehreren nigerianischen Bundesstaaten ordneten nach der Massenentführung Schulschließungen an.  Ferner ordnete Präsident Bola Tinubu die Rekrutierung von weiteren 30.000 Polizisten an. Donald Trump, hat Nigeria wegen der von ihm als gezielte Tötungen von Christen bezeichneten Vorfälle mit militärischen Maßnahmen gedroht. Diese Idee wurde von einer Reihe von Persönlichkeiten aus rechten und christlich-evangelikalen Kreisen in den USA begrüßt.

Der nigerianische Außenminister Yusuf Tuggar hat die anhaltenden internationalen Vorwürfe zurückgewiesen, die Bundesregierung sei an einem Völkermord an Christen im Land beteiligt oder habe diesen nicht verhindert, während der Geschäftsträger der Ständigen Vertretung Nigerias bei den Vereinten Nationen, Syndoph Endoni, erklärte, die Entscheidung, Nigeria von der Diskussion im UN-Hauptquartier in New York auszuschließen, komme einer „Kopfrasur in unserer Abwesenheit“ gleich. Die Veranstaltung, deren Schwerpunkt auf der Aussage der US-Rapperin Nicki Minaj lag, fand im UN-Hauptquartier in New York mit der Ständigen Vertretung der USA bei den Vereinten Nationen statt, vor dem Hintergrund der anhaltenden Anschuldigungen von US-Präsident Donald Trump, der eine Christenverfolgung in Nigeria behauptet.

Der Separatistenführer Nnamdi Kanu wurde nach einem zehnjährigen, dramatischen Gerichtsverfahren wegen Terrorismus und anderer Anklagepunkte für schuldig befunden. Er wurde zu vier lebenslangen Freiheitsstrafen sowie weiteren Strafen verurteilt, die gleichzeitig verbüßt werden sollen. Richter James Omotosho erklärte in seiner Urteilsbegründung, er sei überzeugt, dass Kanu im Rahmen seiner Kampagne für einen eigenen Staat im Südosten Nigerias, bekannt als Biafra, eine Reihe von Rundfunkansprachen gehalten habe, um zu Gewalt und Morden anzustacheln. Kanu wurde in allen sieben Anklagepunkten für schuldig befunden. Neben Terrorismus gehörten dazu auch Hochverrat und die Beteiligung an einer verbotenen Bewegung. Kanu bestritt stets die Vorwürfe und focht die Zuständigkeit des Gerichts an. Im Jahr 2014 gründete er die Bewegung „Indigenous People Of Biafra” (Ipob), die die Unabhängigkeit fordert. Vor der Urteilsverkündung wurden die Sicherheitsvorkehrungen rund um das Gerichtsgebäude in der Hauptstadt Abuja verschärft, um möglichen Protesten von Kanus Anhängern vorzubeugen.

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