Länder
Proteste gegen verdächtige Waffenlieferungen
Mehr als 1.000 Menschen protestierten in der Hafenstadt Tanger gegen die erwartete Ankunft eines dänischen Maersk-Frachtschiffs, das vermutlich Teile für Kampfjets nach Israel transportiert. Hafenarbeiter und pro-palästinensische Gruppen behaupteten, das Schiff transportiere militärische Ausrüstung aus den USA nach Israel, was zu Sprechchören wie „Keine völkermordenden Waffen in marokkanischen Gewässern“ führte. Der Protest forderte auch, dass Marokko die diplomatischen Beziehungen zu Israel abbricht, die 2020 im Rahmen des von den USA vermittelten Abraham-Abkommens normalisiert wurden.
Waffenlieferungen trotz Embargo
Von einer bulgarischen Fabrik zu sudanesischen Milizen: Das Beobachterteam von FRANCE 24 deckt auf, wie in Europa hergestellte Munition auf dem sudanesischen Schlachtfeld landet, obwohl die Europäische Union ein Embargo gegen Waffenlieferungen in dieses vom Krieg gezeichnete Land verhängt hat. Die Ermittlungen zeigen, dass eine Reihe französischer und europäischer Unternehmen weiterhin Geschäfte mit der International Golden Group (IGG) und der Edge Group machen, obwohl diese emiratischen Unternehmen an der Umleitung von Waffen beteiligt sind.
Verbesserung der Beziehungen zu den Sahel-Staaten
Ghanas Präsident John Dramani Mahama fordert Niger, Mali und Burkina Faso auf, sich mit der ECOWAS auszusöhnen, und lädt ihre Staatsoberhäupter ein, nächste Woche an den Feierlichkeiten zum 50-jährigen Bestehen des westafrikanischen Blocks teilzunehmen. Außerdem schlägt die Regierung Ugandas ein neues Gesetz vor, das es Militärgerichten ermöglichen soll, Zivilisten für bestimmte Straftaten zu verurteilen.
Solarboom wirkt der Stromknappheit entgegen
In Niger, einem der sonnenreichsten Länder der Welt, boomt die Solarenergie. Eine noch nie dagewesene Energieknappheit im Jahr 2023 war ein Wendepunkt. Das benachbarte Nigeria stellte im Rahmen der regionalen Sanktionen gegen die regierende Junta einen Großteil seiner Stromexporte in das westafrikanische Land ein. Nigeria hat inzwischen die Stromlieferungen wieder aufgenommen, „liefert aber nur 46 Megawatt statt der üblichen 80 Megawatt“. Deshalb setzen Menschen und Unternehmen zunehmend auf Solarenergie, um die Lücken zu schließen. Die meist aus China importierten Paneele werden regelmäßig direkt auf der Straße verkauft. Auch in abgelegenen ländlichen Gebieten wird die Solarenergie gerne für den Betrieb von Trinkwasserpumpen genutzt.
45 Jahre Unabhängig
Simbabwe feierte am 18. April 2025 seinen 45. Unabhängigkeitstag, doch die Feierlichkeiten werden weiterhin von Problemen wie Korruption, politischer Unterdrückung und wirtschaftlicher Instabilität überschattet. Kriegsveteran Blessed Geza bekräftigt seine Forderung nach dem Rücktritt von Mnangagwa. Er behauptet bei seiner Kampagne zur Entmachtung von Präsident Emmerson Mnangagwa mit Elementen des Sicherheitsapparats, einschließlich der Streitkräfte, zusammenarbeiten. Geza hat für den 22. und 23. April 2025 zu einer zweitägigen landesweiten Arbeitsniederlegung aufgerufen, um gegen Präsident Emmerson Mnangagwa zu protestieren.
Paramilitärs rufen eine rivalisierende Regierung aus
Zwei Jahre nach dem Beginn des Bürgerkriegs im Sudan hat Mohamed Hamdan Daglo, Anführer die gegen die Junta kämpfende RSF-Miliz, die Bildung einer Gegenregierung verkündet. Daglo kündigte zudem die Einführung einer »neuen Währung« und die Ausgabe »neuer Personalausweise« an. Unter der Kontrolle der Militärregierung sind der Norden und Osten des Landes, die RSF kontrolliert große Gebiete des Südens und fast die vollständige westliche Region Darfur. Nach Uno-Angaben wurden in dem Konflikt bislang Zehntausende Menschen getötet, mehr als zwölf Millionen Menschen sind auf der Flucht. Sowohl der Armee als auch der RSF-Miliz werden Kriegsverbrechen vorgeworfen.
Neue Flugrouten
Air Algeria hat Flüge in die nigerianische Hauptstadt aufgenommen und will damit die Verbindungen zwischen Nord- und Westafrika ausbauen. Abuja ist das 25. afrikanische Ziel, das von Air Algeria angeflogen wird. Die Fluggesellschaft plant außerdem die Aufnahme von Flügen nach Addis Abeba, Libreville in Gabun und N'Djamena im Tschad. Auch neue Strecken nach Europa, Nordamerika und China werden ins Auge gefasst.
Traditionelles Leppi-Gewebe Kultererbe
Leppi, das traditionelle Gewebe Guineas, wurde offiziell als kulturelles Erbe des westafrikanischen Landes anerkannt und ist nun von der Afrikanischen Organisation für geistiges Eigentum (OAPI) geschützt. Der neue Status schützt nicht nur das handwerkliche Know-how, das für das Weben des Stoffes erforderlich ist, sondern auch den Stoff vor Fälschungen. Guinea hofft, dass Leppi auch bald in die Liste des immateriellen Kulturerbes der UNESCO aufgenommen wird.
Stromleitungen nach Tansania
Sambia wird den Bau einer 620 km langen Stromleitung und 400-kV-Doppelspannungsleitung von Iringa in Tansania zur sambischen Grenze (Sumbawanga) wieder aufnehmen. Das Vorhaben wird das tansanische Netz mit dem sambischen Netz verbinden und ein Umspannwerk in Tunduma nahe der sambischen Grenze umfassen. Die Arbeiten sollen im Jahr 2028 abgeschlossen sein. Das 320-Millionen-Dollar-Projekt wird von der Weltbank, der Europäischen Union und Großbritannien finanziert. Die Stromnetze des südlichen und des östlichen Afrikas miteinander zu verbinden soll dazu beitragen, die Stromkosten zu senken, die Energiesicherheit zu erhöhen, und neue Möglichkeiten für Handel und Investitionen zu schaffen.
Ameisenschmuggler
Zwei Belgier, ein Vietnamese und ein Kenianer haben sich in Kenia des Versuchs schuldig bekannt, Hunderte von begehrten Ameisen aus dem Land zu schmuggeln. Zu der Schmuggelware gehörten riesige afrikanische Ernteameise, die von einigen britischen Händlern auf bis zu 250 US $ pro Stück geschätzt werden. Die Giant African Harvester Ant - oder Messor cephalotes - ist die größte ihrer Art und kann bis zu 20 mm groß werden, wobei die Königin bis zu 25 mm groß wird. In Kenia sind die Ameisen durch internationale Verträge über die biologische Vielfalt geschützt, und ihr Handel ist streng geregelt. Der Fall zeigt eine beunruhigende Verschiebung der Handelsmuster - von ikonischen Säugetieren hin zu weniger bekannten Arten, die für das ökologische Gleichgewicht von entscheidender Bedeutung sind.