Entgegen bisherigen Ankündigungen will die Afrikanische Union ihre Friedenstruppen nun doch bis Ende des Jahres in der sudanesischen Krisenprovinz Darfur lassen. Die AU hatte dort bisher rund 7.000 Soldaten stationiert.
Beschränkungen für UN-Mission in Darfur aufgehoben
Der Sudan hat die Beschränkungen für die Mitarbeiter der UN-Mission in der Krisenregion Darfur nach einem Tag wieder aufgehoben. Das Außenministerium erklärte am Montag, eine entsprechende Entscheidung sei nach einem Treffen mit UN-Vertretern gefallen.
Khartum hat den Hilfswerken der Vereinten Nationen bis auf weiteres die Arbeit in der Krisenregion Darfur untersagt. Die Regierung wirft UN-Helfern vor, einen Rebellenchef transportiert zu haben, der das Friedensabkommen vom 5. Mai ablehnt. Vom Verbot betroffen sind Projekte des Welternährungsprogramms und des Kinderhilfswerks Unicef. Die Uno dringt auf einen Einsatz von Blauhelmtruppen in Darfur, um den Bürgerkrieg dort einzudämmen.
Regierung und Darfur-Rebellen bereiten Wiederaufbau vor
Auf Einladung der niederländischen Regierung arbeiteten Vertreter beider Seiten am Donnerstag in Den Haag einen Ablaufplan aus, der den Weg zu einer großen Geberkonferenz im Oktober ebnen soll. Knapp zwei Monate nach der Unterzeichnung des Friedensabkommens für Darfur wollen sie den Wiederaufbau der Region mit ausländischer Hilfe vorbereiten.
Der Ankläger des Internationalen Strafgerichtshof (ICC), Luis Moreno Ocampo, hat in einem Bericht Tausende von Morden und Hunderte von Fällen von Vergewaltigung im West-Sudan dokumentiert. Das Investigationsteam konnte nicht nach Darfur reisen.
Amnesty International bezeichnete China als den "unverantwortlichsten Waffenexporteur", weil chinesische Waffenlieferungen die Konflikte im Sudan, Burma und Nepal anheizen, und forderte die Regierung auf, das Völkerrecht zu respektieren.
Vertreter des UN-Sicherheitsrats und der Afrikanischen Union einigten sich bei Gesprächen in Addis Abeba, die Truppenstärke der AU-Friedensmission in Darfur von 7.000 auf 10.000 zu erhöhen, bevor UN-Truppen die Aufgabe von der AU übernehmen.
Zur Beilegung von Differenzen über die geplante UN-Mission im Sudan ist am Montagabend ein Erkundungsteam des Weltsicherheitsrats im Sudan eingetroffen. Die Delegierten wollen heute mit dem sudanesischen Präsidenten vor allem über die Lage in der Krisenregion Darfur im Westen des Landes sprechen.
Nach Angaben der SLA-Rebellenbewegung haben Janjawiid Milizen trotz des Friedensabkommens erneut die Zivilbevölkerung im Gebiet von Shearia angegriffen. Dabei soll es 20-25 Todesopfer gegeben haben.