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Simbabwe – Das Land ist in einer rapiden Abwärtsspirale. Verknappung und Verteuerung, besonders von Treibstoff und Lebensmitteln, hatten im Januar landesweite Proteste ausgelöst, die vom Militär brutal niedergeschlagen wurden. Die Bischöfe zogen den verantwortlichen Vizepräsidenten Chiwenga zur Rechenschaft. Mnangagwa selbst umgab sich mit einem Beirat, um ihm bei der Wirtschaftspolitik zu helfen, für Kritiker nur ein Stunt. Jetzt lud der Staatschef zu einem „nationalen Dialog“ ein, den der Oppositionsführer Chamisa boykottiert. Ein Wahlfälscher könne kein „glaubwürdiger Vermittler“ sein.
Marokko – Am Fuß des Atlasgebirges unweit von Marrakesch, liegt das Jarjeer Maultier - und Eselhaus. Es sorgt sich um Esel, die nach jahrelangem Lastenschleppen in Marrakesch sich von der Arbeit zurückgezogen haben. Zugleich ist es ein Waisenhaus und Pflegezentrum für Arbeitspferde. Gegründet wurde das Projekt vor zehn Jahren von dem britischen Paar Charles Hantom und Susan Machin, beide Juristen, als sie sich nach Marokko zurückzogen. Beide sind bemüht, der lokalen Bevölkerung Arbeitsmöglichkeiten zu schaffen und durch Bildung und Aufklärung den Tierschutz zu fördern.
Äthiopien – Der Bundespräsident ist beeindruckt von den Veränderungen und bewundert den Regierungschef Abiy Almed, der nach nur neun Monaten im Amt mutige Reformen durchgeführt hat und Frieden mit Eritrea geschlossen hat. Steinmeier hat deutsche Unterstützung zugesagt, wenn es um Klimawandel, Migration und die Besserung der Perspektiven für junge Menschen geht. Afrika und Europa müssen gemeinsam nach Lösungen suchen
Südafrika – Nach der Explosion in dem Gloria Kohlenbergberg in Mpumalanga, schaffte es die Hälfte der Gruppe noch ins Freie. Die restlichen sind untertags gefangen, da Rettungsarbeiten wegen fehlendem Strom riskant und schwierig sind. Die Mine sei zurzeit nicht in Betrieb und soll rekonstruiert werden. Viele der Gastarbeiter aus Lesotho seien seit Oktober nicht bezahlt worden.
Liberia – Die UNO - Friedensmission, die 1990 ins Land kam, um den Bürgerkrieg zu beenden, und sich nach acht Jahren wieder zurückzog, hat laut einem Registrierungszentrum mehr als 6000 Kinder zurückgelassen, die ihren Vater nie kannten. Die jetzt jungen Erwachsenen sind in der Zeit, die sich mit sexuellem Missbrauch durch Soldaten befasst, in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit gerückt. Immer wieder gibt es Berichte von sexueller Ausbeutung in Krisengebieten, aber da es UNO-Personal ist, passiert nicht viel. Frauenorganisationen in den betroffenen Ländern verlangen, dass die UNO für zukünftige Einsätze neue präventive Maßnahmen nimmt, „die im Einklang mit den Empfehlungen und Forderungen ehemaliger Opfer stehen“.
Namibia – Hunderte tote Pinguine wurden in den letzten Wochen besonders an der kleinen Halifax Insel zusammengetragen. Forscher sind ratlos; auf ihre Proben haben die Labore noch nicht reagiert. Man vermutet ein Virus. Es gab auch schon mal eine Katastrophe, als Pinguine Opfer eines großen Sardinensterbens wurden. So könnte nun wegen der Überfischung die Nahrung knapp werden. Gab es Anfang des 20. Jahrhunderts noch über zwei Millionen Tiere und in den fünfziger Jahren etwa 300.000, so sind es jetzt nicht mehr als 20.000 Pinguinpaare.
Sierra Leone – Auf Anordnung von Präsident Julius Maada Bio sollen alle Bürger des Landes am 1. Samstag jeden Monats auf die Straße gehen zu einer großen Reinigungsaktion, um die hygienischen Bedingungen im Land, besonders in der Hauptstadt Freetown, zu verbessern. Ein Großteil der Menschen wohnt in Slums, die keine Müllentsorgung kennen. Als der Präsident letztes Jahr sein Amt antrat, waren gerade 1000 Menschen von einem Erdrutsch begraben worden; das Jahr davor endete die größte Ebola Epidemie in Westafrika. Am gestrigen Welt-Krebs-Tag versprach Bio, alle von korrupten Beamten zurückgewonnenen Bestechungsgelder in das Gesundheitswesen zu investieren.
DR Kongo – Die CLC-Koalition von katholischen Laien, obwohl sie die Wahl von Felix Tshisekedi als betrügerisch verurteilt hatte, will keine Demonstrationen gegen ihn unterstützen. Die Gruppe war maßgeblich daran beteiligt, Massendemonstrationen gegen den ehemaligen Präsidenten Joseph Kabila zu fordern, findet aber, dass jetzt Ruhe angebracht wäre.
Dschibuti – Zwei Migranten-Boote kenterten vorgestern nur 30 Minuten nachdem sie in Godoria in schwere See gestochen waren. In einem befanden sich 130 Personen; die Zahl im andern Boot ist nicht bekannt. Inzwischen konnten 16 Menschen lebend geborgen werden. 52 Leichen wurden aus dem Meer gezogen. Die Bergung geht weiter. Dschibuti wird immer öfter zu einem Durchgangspunkt für Migranten, die auf der Arabischen Halbinsel Arbeit und ein besseres Leben suchen. An der engsten Stelle ist das Rote Meer nur 30 km breit, doch die Überfahrt ist oft gefährlich.
Sudan – Nachdem die Behörden die Freilassung aller Personen angeordnet haben, die wegen ihrer Proteste gegen Bashir seit Dezember verhaftet wurden, haben die Dozenten ein Sit-in auf dem Hauptcampus angekündigt und ein Dokument veröffentlicht, in dem sie eine friedliche Machtübertragung fordern. Die Proteste sollen weitergehen bis die politischen und wirtschaftlichen Probleme gelöst sind. Auch will man die versprochene Freilassung abwarten. Bashir verspottet die „WhatsApp Demonstranten“; die sozialen Medien können ihn nicht stürzen.
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