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Tansania – Artenschützer haben ein tonnenschweres Nashorn aus dem Zoo von San Diego, USA, über 16.000 km in einem 68stündigen Flug nach Tansania geschickt. Dort in dem an die Serengeti angrenzenden Grumeti-Wildreservat soll der junge Bulle Nachwuchs zeugen. Dass er selbst noch lebt, hat er seiner lebenslangen Gefangenschaft zu verdanken, denn in den Savannen Afrikas ist das Ostafrikanische Spitzmaulnashorn von Großjägern und Wilderern fast ganz ausgerottet worden. Das Horn, teurer als Kokain, ist in Asien sehr begehrt, weil man ihm eine heilende, potenzsteigernde Wirkung zuspricht, die jedoch von Wissenschaftlern nicht bestätigt wird.
Simbabwe – Vertreter vom Zimbabwe Rat der Kirchen ZCC und der kath. Bischofskonferenz ZCBC riefen zu dem Treffen auf, um die politische und wirtschaftliche Krise, die in der blutigen Unterdrückung der Proteste im Januar kulminierte, zu beenden. Das Ausmaß der Menschenrechtsverletzungen, meist durch Armee und Polizei, ist viel größer als bisher angenommen. Dialog ist der einzige Weg aus dem Chaos. Obwohl Präsident Mnangagwa nicht anwesend war, sandte eine Botschaft, in der er die Kirchen für den Mediationsversuch applaudierte.
Gabun – Im westafrikanischen Gabun haben Paläontologen in 2.1 Mrd. altem Gestein fadenförmige Fossilien mit Kriechspuren entdeckt. Diese könnten von amöbenartigen Gebilden kommen, die sich zur Nahrungssuche vereinigten. Bis jetzt hat man angenommen, dass die ältesten bewegungsfähigen Wesen erst vor 500 Mio. Jahren existierten. Das Forscherteam von der französischen Universität Poitiers steht noch vor vielen Rätseln.
Tunesien – Vier Jahre nach den blutigen Anschlägen auf das Bardo Nationalmuseum in Tunis und den Strand von Sousse hat ein tunesisches Gericht sieben Angeklagte zu lebenslanger und zwei weitere zu16 Jahren Haft verurteilt. Im Museum kamen ein Polizist und 21 ausländische Touristen ums Leben; am Strandhotel wurden 38 Gäste, darunter 30 Briten und zwei Deutsche, erschossen. Die Terror Miliz IS reklamierte beide Anschläge. Die Tourismusbranche hat lang unter den Reisewarnungen gelitten. Inzwischen wurden Sicherheitsvorkehrungen an Ferienorten verbessert.
Simbabwe – In zwei Minen nahe der Stadt Kadoma wurden Goldsucher, die auf eigene Faust in die Minen eingedrungen waren, nach einem Dammbruch von steigendem Wasser in 20 Meter tiefen Schächten überrascht. Rettungskräfte versuchen, das Wasser abzupumpen. Die Zahl von 23 Opfern könnte noch steigen, denn die Chancen, die Menschen lebend zu erreichen, sind gering. Unglücke in stillgelegten Minen sind häufig im südlichen Afrika.
Kenia – Caroline Mwatha hatte Anschuldigungen untersucht, dass die Polizei in Nairobi Grausamkeiten begangen habe, sogar außergerichtliche Hinrichtungen. Ihre Leiche wurde nach längerem Suchen in der städtischen Leichenhalle gefunden.
Mosambik – Der milliardenschwere Korruptionsskandal, der drei Banker der Crédit Suisse und den früheren Finanzminister in Untersuchungshaft brachte, machte Mosambik zahlungsunfähig. 21 NGO’s sowie Graca Machel, fordern ein Abschreiben der Summe. Die Kredite waren für eine Fischereiflotte, eine Werft und für den Küstenschutz gedacht. Jetzt führen Spuren des Skandals auch nach Angola, sogar zu Präsident Joao Lourenco, dem Mann, der als Hoffnungsträger gefeiert wurde, als er mit dem korrupten Dos Santos Clan aufräumte.
Nigeria – Afrikas bevölkerungsreichstes Land wählt am kommenden Samstag Präsidenten und Parlament. Präsident Buhari stellt sich erneut für den All Progressive Congress zur Wahl und wird von Atiku Abubakar, Kandidat der Peoples Democratic Party und ehemaliger Vizepräsident des Landes, herausgefordert. Die Sorge vor Manipulation wächst ständig. Zwei Büros der Wahlkommission wurden angezündet. Im Zentrum und besonders im Nordosten des Landes verhindern andauernde Kämpfe geregelte Wahlen. In den Bundesstaaten Borno und Yobe sind Millionen vor Boko Haram geflüchtete und traumatisierte Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen, die sie oft nicht erreicht. Sie denken eher an essen als an wählen. Nach einem brutalen Angriff auf die Kleinstadt Rann flohen Tausende zu Fuß über den Grenzfluss nach Kamerun.
Sierra Leone – So rasant stieg die Zahl der gemeldeten Vergewaltigungen in einem Jahr – von 4500 auf 8500 – dass Präsident Julius Maada Bio den Notstand ausrief. Mit einer Spezialeinheit der Polizei und einem Sondertribunal könnten die Verbrechen schneller geahndet werden. Auch kündete er ein neues Gesetz an, das die Strafe für Vergewaltigung von 15 Jahren auf Lebenszeit erhöht. Laut einer UNDP Studie stieg die Zahl der Teenager-Schwangerschaften nach der Ebola Epidemie um bis zu 65%. Auch erlitten Familien und das ganze öffentliche Leben ernste Zusammenbrüche.
DR Kongo – Die kolumbianische Küstenwache sucht weiter nach Opfern des vor zwei Wochen im Golf von Urabá, zwischen Kolumbien und Panama, gekenterten Bootes mit 32 afrikanischen Flüchtlingen an Bord. Der Weg über Süd – und Mittelamerika ist wegen gelockerten Bedingungen eine bevorzugte Fluchtroute für solche, die in die USA weitereisen wollen.
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