logo Netzwerkafrika
Südafrika – Eine Delegation aus Saudi-Arabien besuchte Südafrika. Es ging um technische Zusammenarbeit in Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Fischerei sowie um Investitionen und ein größeres Handelsvolumen. Ein sehr wichtiger Aspekt ihres Besuchs war der starke Wunsch, Land in Südafrika zu pachten, um verschiedene landwirtschaftliche Produkte anzubauen, solange die Pacht für mindestens 99 Jahre garantiert sei.
Ägypten – Vor genau 800 Jahren, zur Zeit der Kreuzzüge, traf Franz von Assisi, auf dem Weg nach Jerusalem, in der ägyptischen Hafenstadt Damiette mit dem muslimischen Sultan Malik al-Kamil zusammen. An diese Begegnung, Beginn des Dialogs mit dem Islam, erinnerten sich beide Glaubensgemeinschaften am vergangenen Wochenende in Feiern, Festakten und einer Konferenz. Papst Franziskus hatte Kurienkardinal Sandri geschickt; und der Franziskaner-Kustos Francesco Patton, traf sich mit Ahmad Mohammad al-Tayyeb von der Kairoer al-Azhar Universität, der vor einem Monat auch mit dem Papst in Abu Dhabi über einen „toleranten Islam“ verhandelte.
Simbabwe – Auch nach Ende der Mugabe Ära halten die USA ihre Sanktionen gegen Simbabwe aufrecht, vorerst für ein Jahr. Sie umfassen ein Waffenembargo, sowie Einreisesperren und Transaktionsverbote gegen etwa 100 Firmen und Einzelpersonen, darunter auch Präsident Mnangagwa. Bevor es glaubwürdige, transparente und langfristige demokratische Reformen gebe, könne mit einer Lockerung nicht gerechnet werden. Die militärische Reaktion auf die Massenproteste im Januar, bei denen 15 Menschen umkamen, und die darauffolgende Hexenjagd auf Oppositionelle sind ein Beweis, dass Mugabes Nachfolger die alten Methoden weiterführt.
Südafrika – Weil ein 15-jähriger Junge Sonnenblumen auf ihrer Farm gestohlen haben soll, wollten die beiden Farmer ihn zur Polizei bringen. Er sei vom fahrenden Wagen gesprungen, behaupten die Farmer, und brach sich beim Sturz das Genick. Laut Augenzeugen jedoch wurde der Junge vom Wagen gestoßen. Die beiden Täter müssen für 18 und 23 Jahre in den Knast. Rassistisch motivierte Straftaten weißer Farmer sind in Südafrika keine Seltenheit.
Südsudan – Am Ende ihrer Vollversammlung in Februar erklärten die Bischöfe, dass das zwischen Kiir und Machar im September abgeschlossene Abkommen nicht die Wurzeln des Konflikts angehe, die ethnischen, sozialen und religiösen Aspekte. Es gäbe keine „Teilung der Macht“. Jeder suche nur seinen eigenen Vorteil. Der offene Konflikt ist weniger spürbar, doch die Feindseligkeiten gehen weiter. Der Bürgerkrieg, der 2013 ausbrach, ist im Grunde ein Machtkampf zwischen dem Präsidenten und seinem früheren Vizepräsidenten.
Kenia – Ein illegaler Streik hat heute Nairobis Jomo Kenyatta Flughafen lahmgelegt. Das Militär wurde eingesetzt, um den Streik zu brechen und die Passagiere zu kontrollieren. Auch der Flugverkehr in Mombasa, Eldoret und Kisumu war gestört. Die Lage entspannt sich etwas, doch gibt es einen langen Passagierstau.
Senegal – Der Ausgang, 40 Prozentpunkte vor dem ersten Rivalen, war abzusehen, da die zwei prominentesten Gegner wegen Korruptionsvorwürfen nicht antreten durften. Trotz mancher Kritik hat Macky Sall, seit 2012 im Amt, mit Infrastruktur-Verbesserung und dem Ausbau regenerativer Energien gepunktet. Er verspricht, jetzt mehr für die Basisdienstleitungen zu tun, um durch Bildung und Arbeitsbeschaffung den Standard der ärmeren Bevölkerung zu heben. Senegal gilt als Musterbeispiel für Stabilität in Westafrika. In seiner postkolonialen Geschichte hat das Land nie einen Bürgerkrieg oder ein Militärregime erlebt.
Südafrika – Der im Kongo geborene Pastor Alph Lukau von „Alleluia Ministries“ und selbsternannter Prophet will am Sonntag einen Mann aus Simbabwe vor einer Menschenmenge in seiner Sandton Kirche nördlich von Johannesburg „von den Toten auferweckt“ haben. Das Video von der Handauflegung und dem dramatischen Erheben des „Toten“ im Sarg ist viral geworden und hat ihm manche Bewunderung, aber mehr Spott und Hohn und scharfe Kritik von andern Religionsgemeinschaften eingebracht. Er würde alle in Verruf bringen. Die Regierungen von Südafrika und Simbabwe distanzieren sich von dem Schwindel, und drei Bestattungsfirmen, die indirekt involviert wurden, wollen vor Gericht gehen. Ein anderer Prediger konfrontierte den „Wundertäter“: wenn er solche Kräfte hätte, solle er doch Nelson Mandela zurückrufen.
Algerien – Bouteflika ist alt und krank und will sich für eine 5. Amtszeit bewerben. Deshalb geht sein Volk auf die Straße, besonders die Jungen, die keine Arbeit und keine Perspektive haben. 70% der Bevölkerung sind unter 30 Jahre alt. Während die Elite Bouteflika „wegen seiner Verdienste“ unterstützt, sucht die Opposition mühsam nach einem gemeinsamen Kandidaten, als Herausforderer bei der Wahl am 18. April. Bouteflika regiert seit 1999, seine Partei, die Nationale Befreiungsfront, seit der Unabhängigkeit im Jahr 1962.
Nigeria – Mit einem Vorsprung von 4 Mio. Stimmen hat der amtierende Präsident die Wahl gewonnen. Die Opposition lehnt die „Schein-Wahl“ vehement ab. Nun hat die Wahlkommission Buhari zum Sieger erklärt. Während seine Anhänger jubeln, könnte es im Land zu Gewaltausbrüchen kommen. Für den gesundheitlich angeschlagenen Buhari ist die Führung des bevölkerungsreichsten Staates, der zeitweise größten Volkswirtschaft und des wichtigsten Ölproduzenten Afrikas eine ernste Herausforderung, besonders da die Terrorgruppe Boko Haram das Land verunsichert und der Kampf gegen die extreme Armut durch Korruption und rasantes Bevölkerungswachstum erschwert wird.
­