Etwa 400 Kämpfer der LRA-Rebellen haben sich bisher in den zwei designierten Lagern im Südsudan eingefunden. Die Regierung Ugandas die Frist für die LRA, sich aus Uganda in die Lager im Südsudan zurückzuziehen, verlängert. Hilfsorganisationen in Uganda bereiten sich auf eine Massenrückkehr von Flüchtlingen in ihre Heimat vor.
Die ugandischen Rebellen haben sich zur Freilassung der von ihnen verschleppten Frauen und Kinder bereit erklärt. Auch für Kranke gelte das Angebot, sagte Rebellensprecher Martin Ojul am Montag bei Friedensgesprächen im Nachbarland Sudan. Über die Modalitäten müsse aber noch gesprochen werden, betonte er.
Nach Berichten von Caritas Internationalis kehren nach der Vereinbarung zwischen der Regierung und der LRA viele Vertriebene in ihre Heimatdörfer zurück. Der in der vergangenen Woche begonnene Rückzug der LRA in dem ostafrikanischen Land geht bislang friedlich und geordnet von statten.
Die Regierung hat ein dreijähriges Wiederaufbauprogramm für Norduganda verkündet. In die Rückführung der Flüchtlinge, die Verteilung von Saatgut und Werkzeugen und den Aufbau der Infrastruktur sollen 270 Millionen Dollar fliessen. Die Regierung hofft auf Hilfe aus dem Ausland.
Nach Untersuchungen einer australischen Firma liegen im Südwesten Ugandas zwischen 100 und 300 Million Barrel Öl. 30 Millionen davon könnten in der Region von Semliki nahe der kongolesischen Grenze ohne großen Aufwand gefördert werden. Gemäß seiner geologischen Struktur werden entlang des ostafrikanischen Grabens noch weitere Erdölreserven vermutet.
Seit dem 29.10. ruhen in Norduganda die Waffen. Nach dem Abkommen zwischen LRA-Rebellen und Regierung sollen alle Kämpfer in zwei Lagern in Sudan zusammenkommen. Die Freilassung vieler verschleppten Frauen und Kinder wird in den nächsten Tagen erwartet. An den Friedensverhandlungen im südsudanesischen Juba nahmen auch Vertreter der katholischen Basisgemeinschaft Sant'Egidio sowie der internationalen katholischen Friedensorganisation „Pax Christi teil.
Nach 18 Jahren Bürgerkrieg haben die LRA-Rebellen und die ugandische Regierung in Juba ein Waffenstillstandsabkommen unterzeichnet. Danach sollen alle LRA-Kämpfer sich innerhalb der nächsten drei Wochen aus Uganda und dem Kongo in zwei Lagern im Südsudan sammeln. Der Sudan hat ihren Schutz garantiert. Danach sollen Friedensverhandlungen beginnen.
In einem Brief an Nobelpreisträger Desmond Tutu haben die LRA-Rebellen die Bitte ausgesprochen, bei der Errichtung einer "Wahrheits- und Versöhnungskommission" in Uganda zu helfen, um den Opfern der Kriegsverbrechen in Norduganda Gehör zu verschaffen. Nach Presseberichten soll LRA-Führer Joseph Kony die Regierung der Zentralafrikanischen Republik gebeten haben, ihm nach einem Friedensschluss Exil zu gewähren.
Kardinal Emmanuel Walama, der der Erzdiözese Kampala seit 1990 vorsteht, geht in den Ruhestand. Als seinen Nachfolger hat Papst Benedikt XVI. den Bischof von Kasana-Luweero, Mgr. Kizito Lwanga, ernannt.
In einem Interview forderte der zweithöchste Kommandeur der LRA-Rebellen, Südafrika als erfahreren Vermittler bei den Friedensverhandlungen einzuschalten. Die LRA halte den sudanesischen Vize-Präsidenten, Riek Machar, der die Verhandlungen führt, nicht für neutral.