Simbabwe – Das Oberste Gericht in Simbabwe hat einstimmig Heiraten minderjähriger Mädchen unter Strafe verboten. Das Gesetz, dass Mädchen mit Zustimmung der Eltern schon ab 16 Jahre eine Ehe eingehen könnten, ist ungültig. Vor Erreichung des 18. Lebensjahres, also Volljährigkeit, ist eine Heirat weder standesamtlich, kirchlich noch traditionell zulässig. Schätzungsweise heiratete die Hälfte aller Frauen vor der Volljährigkeit. Bereits geschlossene Ehen sollen nicht aufgelöst werden. Diplomaten und Aktionäre sehen in der Entscheidung einen Meilenstein und hoffen, dass viele andere Länder Afrikas folgen.
Kongo-RDC – Laut einem UNICEF–Bericht arbeiteten in 2014 bis zu 40,000 kongolesische Kinder, manche erst sieben Jahre alt, in gefährlichen Minen. Sie werden in die schlecht gelüfteten und gesicherten Bergwerke runtergelassen, um mit primitiven Werkzeugen das Kobalt zu Tage zu bringen. Chinesische und koreanische Batterie-Hersteller kaufen das Kobalt auf und liefern Batterien an praktisch alle Elektro-Konzerne. So intransparent ist die Verteilung und Produktionskette, dass der Endverbraucher kaum von dem Leid, der Armut und Verzweiflung der „Kobalt Kinder“ weiß.
Niger – Regierung und UNO-Personal haben seit November 100 Schulen aus dem Gefahrengebiet der Boko Haram Kämpfer in sicherere Zonen transferiert, so dass Tausende Schüler ihren Unterricht wieder aufnehmen können. Im Ganzen wurden in Nigeria, Kamerun und Niger über 2000 Schulen wegen der Bedrohung durch Boko Haram geschlossen. Die fehlende Bildung fördert Extremismus und Radikalisierung.
Äthiopien – Die Regierung hat den Generalplan für die Erweiterung der Hauptstadt Addis Abeba zurückgestellt, nachdem Menschen des Oromo-Stammes seit November vehement gegen die Verstaatlichung ihres Landes protestierten. 140 Opfer soll es gegeben haben, die Regierung jedoch spricht von fünf. Die Oromos sind die größte ethnische Gruppe im Land; ihr Gebiet Oromia erstreckt sich rund um die Hauptstadt. Sie befürchten jetzt einen Landraub größeren Ausmaßes. Das Verhältnis der Oromo zur Regierung ist schon länger gespannt; sie fühlen sich ausgegrenzt und politisch und wirtschaftlich benachteiligt.
Simbabwe – Mugabe wurde herausgefordert, die 800,000 Dollar, die nächsten Monat für seine 92. Geburtstagsparty ausgegeben werden sollen, zu spenden, um Nahrungsmittel für die hungernden Menschen seines Landes zu beschaffen und andere Notstände, wie das Fehlen von „Verbandswatte und Grundschmerzmitteln“ in Krankenhäusern, zu beseitigen. Er solle von seinem tansanischen Amtskollegen Magufuli lernen, der die Missstände in seinem Land mutig und erfolgreich angeht.
Tunesien – Eine Studie der Maryland Universität durch amerikanische und tunesische Wissenschaftler aus dem Frühjahr 2015 hat festgestellt, dass die Unterstützung für einen politischen Islam rückläufig ist und die Präferenz für ein demokratisches Gesellschaftsmodell und einen religiösen Pluralismus an Boden gewinnt.
Südafrika – In Südafrika läuft der Prozess gegen zwei Mitarbeiter des Innenministeriums – Cheffahrer und Wachtmann – die durch die Überwachungskamera als die Diebe von 3.5 Mio. Euro identifiziert wurden. Unbequeme Fragen an das Ministerium, das für Sicherheit sorgen soll: wieso in der Weihnachtswoche? Wie war Zugang zum Safe möglich? Warum liegen 3.5 Mio. Euro in bar im Tresor?
Südsudan – Laut UNICEF Berichten geht 51% aller Kinder zwischen 6 und 15 Jahren (1,8 Mio.) nicht in die Schule, weltweit der höchste Prozentsatz. Die Lage war schon vorher prekär, aber seit Ausbruch des Bürgerkrieges wurden 800 Schulen zerstört. Nur ein Zehntel der südsudanesischen Schüler schaffen den Abschluss einer Volksschulbildung wegen Mangel an Lehrer und Einrichtungen. Der im August unterzeichnete Friedensplan hat die Lage keineswegs verbessert.
Burkina Faso – Zwei Tage nach dem Terroranschlag auf ein Luxushotel und ein Restaurant in Burkina Fasos Hauptstadt Ouagadougou mit 29 Todesopfern und 70 Verletzten trafen sich die Premierminister von Burkina Faso und Mali, um eine enge Zusammenarbeit der beiden Nachbarländer gegen den wachsenden Terror zu planen. Erst im November erlitt Malis Hauptstadt Bamako einen ähnlichen Überfall mit 22 Opfern. In beiden Ländern gab es viele westliche Opfer, in beiden übernahmen AQMI (Al-Qaida im Islamischen Maghreb) und Mourabitoun die Verantwortung. Ihr Ziel scheint die Destabilisierung der Länder zu sein.
Senegal – Weil sich der islamistische Terrorismus immer weiter ausbreitet, sehen Politiker in der Vollverschleierung ein Sicherheitsrisiko. Nach Tschad, Kamerun und Gabun hat auch Senegal das Tragen der Burka verboten. Nur Niger und Gambia stimmten gegen die ECOWAS Empfehlung. Bei einem internationalen Forum sagte der senegalesische Präsident Macky Sall, dass der Vollschleier „nicht der westafrikanischen Kultur, Tradition oder Auffassung vom Islam“ entspreche; auch wolle man sich keine „fremden Bekleidungsvorschriften“ auferlegen lassen.