Sudan – Seit Mitte Januar sind mindestens 38,000 Menschen vor erneuten heftigen Kämpfen in der Krisenregion Darfur geflohen, die höchste Zahl von Binnenflüchtlingen im letzten Jahrzehnt. 90% von ihnen sind Frauen und Kinder. In der südlichen Bergregion könnten, laut UNO Berichten, noch Tausende mehr unterwegs sein. Dabei leben bereits 1,5 Mio. Flüchtlinge in 60 Lagern über Darfur verstreut. Der Konflikt zwischen schwarzafrikanischen Ethnien und von Khartum unterstützten arabischen Gruppen läuft seit 15 Jahren und forderte bereits 300,000 Opfer; über zwei Millionen Menschen sind geflohen.
Tschad – Idriss Déby, seit dem Putsch in 1990 an der Macht, will die Wahl im April gewinnen. Danach ist er bereit, begrenzte Amtszeiten einzuführen. Kritiker beschreiben ihn als repressiven Herrscher, der nichts von freien Wahlen und Meinungsäußerungen hält. Doch hat er als wichtiger Verbündeter Frankreichs eine führende Rolle in der Kampagne gegen die militanten Islamisten in der Region gespielt. Von ihm erhofft man nun, dass er Boko Haram stoppt. Seine Hauptstadt N’Djameni ist der Stützpunkt der gemeinsamen Armee gegen diese Terror-Miliz.
Kenia – Nicht alle der über 600,000 somalischen Flüchtlinge in Kenia leben in großen Lagern, wie Dadaab, das zeitweise 500,000 Bewohner hatte. Viele der „fremden Gäste“ kommen bei Familien unter, die selbst arm sind. Dann aber profitiert das Land auch durch die Flüchtlinge: Hunderte Kenianer finden Arbeit bei den Hilfsorganisationen, und die Bedürfnisse der vielen Flüchtlinge steigern die Produktion. Der Lagerkomplex Dadaab ist ein Geschäfts – und Handelszentrum geworden, mit einer besseren Infrastruktur als viele andere Landesteile.
Simbabwe – Immer mehr Simbabwer wenden sich der Kleintierhaltung zu, besonders der Kaninchenzucht. Ein Beispiel: der Lehrer, der seinen Beruf aufgab, mit vier Tieren und 30 US Dollar eine Kaninchenfarm anfing und nach fünf Jahren jährlich 3,000 Tiere produziert und wöchentlich 120 schlachtet und an Hotels liefert. Die inzwischen über 2,000 Züchter haben eine Marktlücke entdeckt, die sie, dank der raschen Vermehrung – eine Häsin kann im Jahr 40 Junge haben – schnell decken können. Die Rabbit Producers Association of Zimbabwe (RPAZ) verwaltet und fördert die kommerzielle und private Zucht und hilft in der Vermarktung.
Südafrika – Mandla Mandela, der 2007 mit Zustimmung seines Großvaters Häuptling von Mvezo, Nelson Mandelas Geburtsort, wurde, hat zum Islam konvertiert und am Wochenende eine Muslimin geheiratet, seine 4. Eheschließung. Die Stammesführer sind verärgert, dass sie nicht informiert waren und dass, entgegen der Tradition er, nicht die Frau, konvertiert hat. Viele Bürger begrüßen jedoch die Freiheit und die multiethnische Symbolkraft der Vereinigung.
Libyen – In den letzten Wochen sind mehrere hochrangige IS-Akteure von Syrien und dem Irak nach Libyen übergesiedelt, wo sie sich, mangels der staatlichen Kontrolle, in einem sicheren Hafen fühlen, besonders in ihrem Zentrum Sirte. Die Weltöffentlichkeit ist besorgt. Der nigerianische Präsident Buhari warnt, dass die Lage in Libyen sich zu einer „strategischen Zeitbombe für Afrika und Europa“ entwickeln könnte und die Flüchtlingskrise weiter befeuert.
Ägypten – Das Berufungsgericht hat die Todesurteile gegen 149 Islamisten, die letztes Jahr in einem Massenprozess verhängt wurden, aufgehoben. Die Angeklagten sollen im Sommer 2013 nach dem Sturz Mursis bei Straßenkrawallen elf Polizisten ermordet haben. Nun soll das Verfahren neu aufgenommen werden.
Ghana – Nach seinem Studium Übersee suchte der junge Sesinam Dagadu eine Lösung für den spürbaren Mangel an formellen Straßenadressen in seinem Land. Man orientierte sich an Kiosk, Kirche oder einem großen Baum. Dagadu entwickelte den SnooCode, eine mobile App, die mit GPS Technologie einen einmaligen, sechs-stelligen Code erstellt. Dieser dient dann als die offizielle Adresse. Die App bietet auch die Navigation zu diesem bestimmten Ort an. Ambulanzfahrer wurden schon ausgebildet, Menschen in Notsituationen schnell zu erreichen. SnooCode eröffnet Post, Müllabfuhr und anderen Konzernen neue Möglichkeiten und sieht schon über Ghanas Grenze hinaus.
Marokko – Gestern hat eine riesige Solaranlage in der Sahara, südöstlich von Casablanca, den Betreib aufgenommen. Die Anlage Nur 1 soll das größte Sonnenwärmekraftwerk der Welt sein, das die Sonnenenergie speichern und bei Dunkelheit abgeben kann. Wenn voll ausgebaut, soll die Anlage 500 Megawatt erzeugen – vergleichbar mit der Kapazität eines Atomkraftwerks. Umweltschützer fürchten, dass der große Wasserbedarf zur Kühlung einen negativen Einfluss auf die begrenzten Wasserreserven der Wüstenregion hat.
Kap Verde – Auf den dem afrikanischen Kontinent vorgelagerten Kapverdischen Inseln haben sich über 7000 Menschen mit dem Virus infiziert. Der Inselstaat ist Verkehrsknotenpunkt zwischen Südamerika, Westafrika und Europa und beliebtes Touristenziel. So ist Vorsicht geboten. Die Erfahrung mit Ebola hat die Menschen in Afrika sensibel gemacht. Noch sind keine Zika-Fälle auf dem Festland bekannt, doch Vorbereitungen werden getroffen. Die WHO hat den globalen Notstand ausgerufen. Das Zika-Virus wurde erstmals 1947 von Forschern in Ugandas Zika-Wald nachgewiesen.