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Simbabwe – Die Medien behaupteten am Wochenende, dass Saviour Kasukuwere, zusammen mit Julius Malema, dem feurigen Gegner von Südafrikas Präsident Jacob Zuma, einen Coup gegen den 93jährigen Mugabe planen würde. Kasukuwere dementiert heftig und will vor Gericht ziehen. Möglich sei der Plan laut Beobachtern schon, denn Malema und Kasukuwere hätten die gleiche Ambition, die Macht von ihrem jeweiligen Staatschef zu übernehmen. Mugabe hat nochmal an Glaubwürdigkeit verloren, als er beim WEF in Durban behauptete, sein Land Simbabwe sei, nach Südafrika, das bestentwickelte in Afrika. Heute musste er wieder eiligst zu seinem Arzt nach Singapur fliegen.
Mosambik – Alonso Dhlakama, Anführer der Renamo Rebellen Bewegung, kündigte vor einigen Tagen an, dass er die am 27. Dezember vereinbarte Waffenruhe, erst für eine Woche, dann zwei Mal für 60 Tage erneuert, jetzt auf unbestimmte Zeit ausdehnen will. Dhlakama ließ durchblicken, dass der unbegrenzte Waffenstillstand ein Schritt zum endgültigen Friedensvertrag sein soll. Obwohl er sich noch in seiner Militärbasis Gorongosa aufhält, ist er in Kontakt mit Präsident Nyusi, Geschäftsleuten und Unternehmern. Nur ein Klima der Ruhe und Sicherheit kann das Land zu Wohlstand bringen. Seit Dezember gab es keine namhaften Übergriffe.
Nigeria – Drei Jahre nach ihrer Entführung durch Dschihadisten und nach langen zähen von der Schweiz und dem Roten Kreuz unterstützen Verhandlungen wurde die Gruppe Mädchen am Samstag im Tausch gegen fünf inhaftierte Boko Haram Kommandeure freigelassen. Sie wurden gleich nach Abuja geflogen, um Präsident Buhari zu treffen, bevor der wieder aus dringend medizinischen Gründen nach England flog. Noch immer werden 113 der über 200 meist christlichen Mädchen vermisst. Früher geflüchtete oder freigelassene Schülerinnen berichteten von ihrem Trauma: Sklaverei, Vergewaltigung, Zwangsheirat und Missbrauch als Selbstmordattentäterinnen.
Libyen – Am vergangenen Wochenende haben Rettungsorganisationen in dutzenden Einsätzen 6000 Migranten aus Seenot befreit. Manche Schiffe wurden von der libyschen Küstenwache und libyschen Fischern gerettet. Ein Boot war vorher von Angreifern überfallen und ausgeraubt worden. Da sie auch den Außenbordmotor mitgenommen hatten, trieb das Boot stundenlang auf dem Meer bis es ein Fischer entdeckte. Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR sind im ersten Quartal dieses Jahres bereits 24.000 Migranten von Libyen nach Italien gekommen.
Tansania – Im Norden des Landes kamen am Samstag bei einem Busunglück 29 Schüler, 12 bis 14 Jahre alt, zwei Lehrer und der Fahrer ums Leben. Die Kinder von Arusha waren angeblich unterwegs zu einer Aufnahmeprüfung in eine weiterführende Schule. Präsident Magufuli nannte das Unglück eine „nationale Tragödie“. Die Eltern schmerzt der Verlust ihrer Kinder, und das Land verliert hoffnungsvolle, vielversprechende junge Menschen.
Uganda – Über 383.000 Südsudanesen sind seit Juli nach Uganda geflohen, etwa 2.400 pro Tag, im Ganzen etwa 600.000. Uganda soll weltweit mit die großzügigste Flüchtlingspolitik haben. Viele Ugander waren selbst mal Flüchtlinge und fühlen sich verpflichtet, zu helfen. Flüchtlinge dürfen arbeiten, genießen Sozialleistungen und können ein kleines Stück Land bebauen. Mit Flüchtlingen aus Burundi, Ruanda, Somalia und dem Kongo kommt die Zahl auf 900.000; so ist Uganda das drittgrößte Aufnahmeland in Afrika, nach Äthiopien und Kenia. Unter Einheimischen rührt sich Unwille, dass es den Neuankömmlingen besser geht als ihnen selbst. Das Land kommt an seine Grenzen und, obwohl Land und Rationen reduziert werden müssen, können die Flüchtlinge überleben.
Mosambik – Nach der Unabhängigkeit und während den jahrelangen Bürgerkriegen verursachte der Exodus der Ärzte einen akuten Personalmangel. Geburtskomplikationen bedeuteten Tod. Seit 1984 werden Krankenschwestern für Notoperationen ausgebildet. Allein in 2010 haben die chirurgischen Techniker – „técnicos de cirurgia“ – 92 % aller Operationen für Kaiserschnitt, Uterus Ruptur oder ektopische Schwangerschaft in ländlichen Krankenhäusern vorgenommen und konnten so die Müttersterblichkeit halbieren. Andere Länder, wie Südsudan, streben ähnliche Lösungen an.
Südafrika – Das zurzeit in Durban tagende Weltwirtschaftsforum für Afrika muss feststellen, dass nur 20% der Afrikaner von dem Wirtschaftsboom profitieren. Die andern driften weiter in die Armut und Perspektivlosigkeit. Laut Oxfam wächst die Zahl der Slum Bewohner rasant. Die Ungleichheit - allein in Südafrika besitzen zwei Milliardäre so viel wie 50% der ärmeren Bevölkerung – behindert Wachstum und frustriert Millionen Jugendliche, die umsonst nach Bildung und Arbeit ausschauen. Afrika braucht die Zusammenarbeit aller Staaten, die Expertise internationaler Partner und ein funktionierendes Wirtschaftssystem.
Ägypten – Papst Franziskus war auf vierfache Einladung nach Ägypten gereist. Sein Besuch war ein „Zeichen des Friedens für Ägypten und die Region“. Er stärkte die Christen, traf sich mit Präsident al Sisi und dem koptischen Papst Tawadros II. und besuchte die Friedenskonferenz an der Al-Azhar Universität. Ägypten sei mit seinem historischen und religiösen Erbe verpflichtet, sich für einen dauerhaften Frieden einzusetzen.
Guinea – Conakry, Guineas 2.5 Mio. Einwohner Hauptstadt, wurde von UNESCO zur „Welt Buch Hauptstadt 2017“ gekürt, nach Alexandrien und Port Harcourt die dritte Stadt Afrikas. Für die Menschen in Guinea, die über 60% Analphabeten sind, ist es eine Chance, an Bücher zu kommen, neue und alte, und durch Lernprogramme ihr Wissen aufzubessern. „Nicht nur kaufen, sondern auch lesen“ ist die Parole. Präsident Condé möchte auch Guineas literarische Pioniere ehren, darunter Tierno Monenembo und Camara Laye, dessen Roman „The African Child“ als Buch und Film noch beliebt ist. Landesweit werden Schulbücher und Schreibmaterial verteilt, und in Conakry erhält jede Kommune ein Medien Zentrum, um den Eifer zu erhalten.
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