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Kamerun – In einer gemeinsamen Erklärung haben die katholischen Bischöfe Kameruns festgestellt, dass Bischof Jean Marie Benoit Bala 'brutal ermordet wurde, und nicht, wie früher behauptet, Selbstmord begangen habe. In den letzten Jahren sind mehrere Bischöfe und Priester umgebracht worden. Wir haben das Gefühl, dass der kamerunische Klerus insgesondere Opfer von dunklen und diabolischen Mächten ist, beklagen die Bischöfe.
Nigeria – In einem spektakulären Coup konnte die Polizei in einem Vorort von Lagos den Anführer einer kriminellen Bande, Chukwudi Onuamadike, alias Evans verhaften. Durch die Lösegelder entführter wohlhabender Bürger wurde der 'König der Kidnapper' zum Multimillionär. Um seine Identität zu verschleiern, benutzte er nicht weniger als zwölf Smartphones und vier Satelitentelephone.
Südafrika – Die Vorsitzende der wichtigsten Oppositionspartei DP, Helen Zille, übergibt die Führung der Partei an die 34-jährige schwarze Politikerin Lindiwe Mazibuko. Zilles Äußerungen über die positiven Effekte des Kolonialismus hatten scharfe Kritik hervorgerufen. Die Großnichte des Berliner Malers Heinrich Zille, deren jüdische Eltern 1930 auswanderten, bleibt aber Ministerpräsidentin der Kap Provinz.
Tunesien – Weil sie während des Ramadan in einem öffentlichen Park gegessen hatten, wurden vier Männer zu einem Monat Gefängnis verurteilt, obwohl dies durch kein Gesetz verboten ist. Die öffentliche Reaktion war eher verhalten.
Lesotho – Wenige Tage vor seiner Vereidigung als neuer Ministerpräsident wurde die geschiedene Ehefrau Thomas Thabanes ermordet. Thabane hatte die Wahlen Anfang Juni gewonnen und war selbst immer wieder Ziel von Mordversuchen durch die Armee. Seit einem Coupversuch der Lesotho Defence Force 2014 ist die politische Lage des Landes instabil.
Niger – Soldaten der nigrischen Armee haben 92 Migranten, 30 von ihnen Frauen und Kinder, das Leben gerettet. Menschenschmuggler hatten die Gruppe ohne Wasser und Nahrung in der Wüste ausgesetzt. Oft erhöhen die Schmuggler den Fahrpreis während der Reise. Wer nicht zahlen kann, wird zurückgelassen.
Sambia – 48 Abgeordnete der Oppositionspartei UPND sind für 30 Tage vom Parlament ausgeschlossen, weil sie im März eine Rede von Präsident Edgar Lungu boykottiert hatten. Oppositionsführer Hakainde Hichilema wurde im April verhaftet und wegen Hochverrat angeklagt.
Südafrika – Zwei Jahre fiel kein Regen am Kap; leere Wasserspeicher und Wüstenlandschaft in den Stauseen trieben Behörden zu Verzweiflung und Bewohner in die Kirchen. Dann tobten Sturm und Gewitter; acht Menschen starben, ganze Gebiete von Kapstadt wurden überflutet, Meereswogen wurden über Parkplätze gefegt und Blitze lösten mehrere Brände aus. Um Knysna mussten 10.000 Menschen vor den Bränden evakuiert werden. Um die Wasserspeicher zu füllen braucht es noch viele Stürme.
Kenia – Die letzte Woche eröffnete Normalspurbahn zwischen der Hafenstadt Mombasa und Nairobi ist das größte Einzelprojekt seit der Unabhängigkeit. Sie verkürzt die Fahrzeit von 12 auf knapp fünf Stunden. Der Masterplan sieht vor, dass auch Uganda, Burundi, Ruanda, der Südsudan, der Ostkongo und Äthiopien über Nairobi mit dem Indischen Ozean verbunden werden. Das 3.4 Mrd. Dollar Projekt mit 79 Brücken, zwei großen und sieben kleinen Bahnhöfen wurde von China finanziert und gebaut. Besonders spektakulär ist der dem Strand und den Wellen nachgebildete Terminal in Mombasa. Kenia und China profitieren, China besonders mit dem neuen Absatzmarkt und der Rohstoffquelle.
Madagaskar – Nach der Missernte in Madagaskar, dem Hauptproduzenten der beliebten Bourbon Vanille, ist der Kilopreis in kürzester Zeit von 30 auf 500 Euro gestiegen. Schon vorher hatten Bauern die Produktion wegen den Niedrigpreisen zurückgefahren. Und gerade jetzt, da natürliche Ernährung im Trend ist, macht der Preis den Lebensmittelherstellern und Eisdielen zu schaffen. Vanilleplantagen wieder in Produktion zu bringen, dauert vier Jahre.
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