Südafrika – Die Regierung schätzt, dass über 600.000 behinderte Kinder im Land keine Ausbildung erhalten, weil entweder die Ressourcen fehlen oder die Kinder in der Gesellschaft stigmatisiert sind. Oft wird die Behinderung als Fluch gesehen und die Kinder werden versteckt gehalten. Es gibt nicht genug passende öffentliche Schulen, und Privatschulen sind zu teuer. Jetzt hat das Bildungsministerium extra Zuwendungen an Schulen gemacht, die Kinder mit besonderen Bedürfnissen aufnehmen.
Niger – Acht Menschen, darunter fünf Kinder, waren unterwegs nach Algerien, um von dort nach Europa zu gelangen. Sie wurden von den Menschenschmugglern im Stich gelassen und sind an Durst gestorben. Vier weitere Männer konnten, obwohl bereits stark dehydriert, noch gerettet werden. Vor dem Abkommen zwischen Niger und Algerien, das den Menschenhandel fahndet, war die Zahl der Toten in der Wüste entschieden größer.
Somalia – Der 4.400 Tonnen Zerstörer Daejoyoung mit einer Crew von 300 will vor der somalischen Küste eine Anti-Piraten Übung vornehmen. Südkorea hat bereits eine Einheit im Golf von Aden als Teil des globalen Bemühens, die Piraterie zu besiegen.
Nigeria – Eine Gruppe prominenter Nigerianer drängt Präsident Buhari, eine medizinische Auszeit zu nehmen. Seit Januar ist die Gesundheit des Staatschefs wichtiges Thema. Buhari war fast zwei Monate zur Behandlung in England, ist aber offensichtlich noch krank und arbeitet von zu Hause aus. Er schweigt über sein Befinden. Nachdem er bei zwei Kabinettsitzungen und sogar beim letzten Freitagsgebet nicht erschien, ist die Sorge groß, dass nochmal ein Staatschef im Amt sterben könnte, wie Yar’Adua im Mai 2010. Buharis Frau Aisha nennt die Befürchtungen übertrieben.
Fast ein Zehntel aller Sprachen im Kongo beheimatet
Kongo-RDC – Das riesige, weit ausgestreckte Land mit 71 Mio. Einwohnern ist die Heimat von etwa 450 Sprachen, 9% von den rund 5000 Sprachen weltweit. Die meisten sind gesprochen, nicht geschrieben. Von den Minderheitssprachen sind die Aufzeichnungen der christlichen Missionare im 19. Jahrhundert die einzigen Dokumente für heutige Philologen. Vier Sprachen haben sich in Gericht, Grundschule und Lokalzeitungen durchgesetzt: Lingala in Kinshasa und im Nordwesten, Kikongo im Westen, Tshiluba in der Mitte und Kisuaheli im Osten. Amtssprache und Sprache der Reichen ist Französisch. Jahrzehntelange Kriege, Armut, Abwanderung in die Städte sind für das Verschwinden weiterer Sprachen verantwortlich.
Tansania – In seinem Kampf gegen die Korruption hat Präsident Magufuli fast 10.000 Beamte aus ihrem Job entlassen, weil sie sich mit gefälschten Zeugnissen beworben hatten. Wer bis 15. Mai seinen Platz nicht geräumt hat, muss mit 7 Jahren Haft rechnen. Auch hatte er die Zeitungen aufgefordert, die Namen aller Gelisteten zu veröffentlichen. Eine unabhängige Kommission hatte die Dokumente zuvor auf ihre Echtheit geprüft. Die Nutzung von Zeugnissen von Verwandten und Freunden oder die Beschaffung auf dem Schwarzmarkt waren sehr geläufig im Land. Bereits im März 2016 wurden 19.700 „Phantom-Arbeiter“ von den Gehaltslisten der Regierung gestrichen. Die nichtexistierenden Bezieher hatten der Regierung jährlich etwa 107 Mio. Dollar gekostet.
Ghana – Präsident Akufo-Addo hatte dies zu einem Wahlversprechen gemacht. Nun will er den Plan umsetzen. Bis jetzt waren Aufnahmeprüfung, ein vorhandener Schulplatz und das nötige Geld Voraussetzung für Weiterbildung. Jetzt sollen alle Jugendlichen frei zur Schule gehen können, eine Änderung, die das Leben von Millionen, besonders der Mädchen, umwandelt. Eine ausgezeichnete Bildung für Mädchen ist, so der Präsident, eine Voraussetzung zur Überwindung von Armut, Unwissenheit und Krankheit und damit der sicherste Weg zu Fortschritt und Wohlstand.
Nigeria – Der Fund in der Wirtschaftsmetropole Lagos stellte sich nach einigem Rätseln als dem Geheimdienst gehörend heraus. Dessen Direktor Ayo Oke und der Kabinettschef Lawal wurden entlassen. Trotz guter Tarnung – eine verwahrloste Frau ging mit großen Säcken ein und aus – kam die Antikorruptionsbehörde zu dem Versteck. Nigeria gehört zu den korruptesten Ländern der Welt. Buharis Versprechen, Ordnung zu schaffen, richtet sich meist gegen Oppositionelle, um Rivalen auszuschalten.
Elfenbeinküste – Der Musiker Ba Banga Nyeck hat das traditionelle westafrikanische Instrument Balafon modernisiert, i.e. das afrikanische Xylophon so umgebaut, dass es sich wie ein Klavier stimmen lässt. Statt fünf hat es 12 Töne, wie im westlichen Tonsystem. Das chromatische Balafon besteht immer noch aus Klanghölzern mit hohlen Kürbissen als Resonanzkörper darunter, doch sind die Klanghölzer in zwei Reihen angeordnet. Es behält seinen einmaligen Klang. Ba Banga Nyeck wünscht, dass eines Tages sein Balafon, wie Klavier und Gitarre, ein universelles Musikinstrument aus Afrikas Erbe sein wird.
Sambia – Die katholischen Bischöfe des Landes haben der Regierung vorgeworfen, dass das Land sich zu einer Diktatur entwickle; der Name Demokratie habe seine Bedeutung verloren. Hohe Politiker haben mit lauten Einschüchterungen die Menschen verängstigt. Besonders besorgt sind die Bischöfe über die Verhaftung des Oppositionspolitikers Hakainde Hichilema, der, weil er die Sicherheit des Staatspräsidenten Edgar Lungu gefährdet haben soll, sich nun vor Gericht wegen Hochverrats verantworten muss. Ihm drohen 15 Jahre Haft oder die Todesstrafe.