logo Netzwerkafrika
Gambia – Vor sechs Monaten hat Adama Barrow den langjährigen Diktator Jammeh abgelöst. Die Menschen feierten und tanzten in den Straßen, denn er hatte ihnen Freiheit, Fortschritt und Wohlstand versprochen. Während es nach Jammehs Willkür Pressefreiheit und faire Behandlung gibt, ist die wirtschaftliche Lage noch sehr prekär. Viele Gambier wollen Barrow Zeit geben, um 22 Jahre Misswirtschaft aufzuräumen; andere drängen auf schnelle Reformen. Noch immer suchen Jugendliche ein besseres Leben in Europa. Gambia hat eine der höchsten Auswanderungsraten der Welt.
Nigeria – Die 20jährige Friedensnobelpreisträgerin Malala Yousafzai, inzwischen globale Aktivistin für Bildung, war glücklich über den Austausch mit mehreren Chibok Mädchen, für die sie sich in #BringBackOurGirls stark gemacht hatte. Nun bat sie den amtierenden Präsidenten, einen Bildungsnotstand zu erklären, denn in Nigeria können 10.5 Mio. Kinder nicht zur Schule gehen, 60% davon Mädchen. Die meisten Betroffenen leben in dem von der Boko Haram Miliz terrorisierten Nordosten.
Ägypten – In seinem Bestreben, illegale Siedlungen auf Staatsland zu zerstören, um das Land zurückzugewinnen, hat Präsident al-Sisi Polizeieinheiten und Planierraupen auf die Insel al-Warraq geschickt. Der Widerstand der Bevölkerung war so gewaltsam, dass die Polizei sich vorerst zurückzog. Zwischen 90.000 und 200.000 Menschen wohnen auf der Insel im Nil, viele von ihnen schon über 30 Jahre; sie wollen sich nicht vertreiben lassen. Ihre Vermutung ist, dass die Behörden das Land den Vereinigten Arabischen Emiraten für den Bau von Hotels zur Verfügung stellen wollen.
Kongo-RDC – In den nicht endenden Kämpfen und Gegenattacken zwischen der Guerilla-Gruppe Mai und der kongolesischen Armee in Nordkivu nahe der Grenze zu Uganda und Ruanda wurden am Sonntagabend zwei Priester der Diözese Butembo entführt. Wer hinter der Entführung steht, ist noch nicht klar. Da Kabila die Möglichkeit einer Wahl ausschlägt, wächst der Unwille in der Bevölkerung und auch die Gefahr eines totalen Zusammenbruchs.
Nigeria – Ein Mädchen detonierte in Maiduguri, dem Epizentrum der Boko Haram Gewalt, eine Bombe, die acht Menschen tötete, 13 verletzte und Teile des Gebäudes zerstörte. Drei weitere Attentäterinnen waren zur selben Zeit aktiv in der Stadt. Genau vor einer Woche waren es auch vier Frauen, die mit ihren Bomben 19 Menschen umbrachten und 23 verletzten.
Tansania – Tierschützer im Ngorongoro Krater haben zum ersten Mal gesehen, dass eine Löwin in der Wildnis ein Leopardenbaby säugt. Diese artübergreifende Fürsorge für verlassene Tierbabys hat man unter Großkatzen noch nicht erlebt. Wissenschaftler versuchen, zu erklären, dass die Löwin selbst gerade Junge hatte, die sie verloren hat und durch die Hormone gedrängt war, den kleinen Leoparden aufzuziehen.
Simbabwe – Als in Bulawayo, Simbabwes zweiter Stadt, einer der verhassten Verkehrspolizisten einen Unfall verursachte, weil er einen Minibus abdrehte, der dann in einem Laden landete, prügelte die wütende Menge auf ihn ein. Die durch die Bestechungsgelder an den vielen Straßensperren und die rigorosen Kontrollen verärgerten Autofahrer könnten sich das Video mit gewisser Schadenfreude ansehen.
Südafrika – An seinem Geburtstag gedenken Südafrikaner mit Dankbarkeit und Wehmut ihres ersten Präsidenten, Nelson Mandela. Sie tauschen seine Zitate aus sowie Ideen, wie sie die 67 Minuten für karitative Arbeit nutzen wollen – in Erinnerung an 67 Jahre, die Mandela dem Kampf gegen die Apartheid gewidmet hat. Der im März von Zuma gefeuerte Finanzminister Gordhan hat Zuma heute öffentlich aufgefordert, zu gehen, damit ein anderer die Hoffnungen Mandelas für Südafrika erfüllen kann.
Libyen – Der Rat für Auswärtige Angelegenheiten will den Export von Schlauchbooten und Außenbordmotoren nach Libyen verbieten, um so die Zahl von Migranten nach Europa zu reduzieren. Kritiker sehen das als widersinnig, denn die Menschen werden kommen, und das mit heruntergekommenen noch gefährlicheren Booten. Mehr würden ertrinken, und das Schleusergeschäft könne so nicht zerschlagen werden. Auch sei die Schließung der südlibyschen Grenze ineffektiv, solange die Fluchtursachen - Gewalt und Kriegsverbrechen – bleiben.
Tansania – Ein Geistlicher der Shalom Kirche im nördlichen Tansania wird zurzeit verhört, weil bei der Taufe im Ungwasi Fluss zwei Täuflinge beim Untertauchen ertrunken sind. Augenzeugen berichten, dass der Fluss tief ist und starke Strömungen hat.
­