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Mali – Am 29. Juli wird ein neuer Präsident gewählt. Die Bischofskonferenz hat in einem Pastoralbrief alle Menschen guten Willens zu einer „neuen Mentalität in einem neuen Mali“ aufgerufen. Es gibt positive Anzeichen: das Friedensabkommen, die Zusammenarbeit, die kommenden Wahlen und die gute Arbeit mit den internationalen Organisationen. Doch die Herausforderungen bleiben ernst: die schlechte Sicherheitslage, die Stammeskämpfe und die diversen Terror-Gruppen, die auch internationale Truppen angreifen, dazu wachsende Gewalt, Korruption und Verlust traditioneller und spiritueller Werte. Nur 283.000 der 15.278.000 sind Katholiken.
Nigeria – Sie wurden schwer reingelegt. Für 700 $ kauften die jungen Männer einen WM Pass und hofften auf eine Karriere im Fußball oder auf eine sinnvolle Arbeit in Europa. Am Ende sitzen sie fest. Die Schleuser hatten ihren Rückflug storniert und das Geld kassiert. Jetzt versucht die nigerianische Regierung, ihre Bürger nach Hause zu bringen.
Südafrika – Ein Jahrhundert nach seiner Geburt und fünf Jahre nach seinem Tod inspiriert Mandela die Welt und provoziert Debatten. Viele Südafrikaner begehen den Tag mit Hilfeleistungen, andere, verärgert, dass die Ungleichheiten immer noch andauern, kritisieren die Kompromisse, die Mandela des Friedens willen machte. Für die meisten bleibt der erste schwarze Präsident ein Beispiel selbstloser Führung, auch für Barack Obama, der in seiner Lobrede die jungen Menschen aufrief, Mandelas Beispiel zu folgen. Wenn sie Netzwerke bauen, kann Mandelas Vision von einer vereinten Gesellschaft in Südafrika und anderswo verwirklicht werden.
DR Kongo – Jean-Pierre Bemba, ehemaliger Vizepräsident der DR Kongo, ist von seiner Partei in Abwesenheit zum Kandidaten für die Präsidentschaftswahlen im Dezember aufgestellt worden. Erst Anfang Juni war er überraschend vom IStGH in Den Haag freigesprochen worden. 2016 wurde er dort wegen Kriegsverbrechen zu 18 Jahren Gefängnis verurteilt. Noch hindert ein weiterer Prozess wegen Zeugenbeeinflussung seine Rückkehr in den Kongo. Ein beliebter, im Exil lebender Politiker, Moise Katumbi, kann vielleicht nicht zeitig zurückkehren. Die Frage bleibt: wird Kabila nicht doch wieder antreten?
Kenia – 20 Parlamentarier sind auf Kosten der Steuerzahler für zwei Wochen nach Russland gereist, um vier Fußball-Spiele, inklusiv Finale, zu sehen. Die tausende US Dollar hätte man anderswo nötiger gebraucht, schimpft die Bevölkerung. Der Sportminister hatte Erlaubnis für sechs gegeben, um zu lernen, wie solche Events zu organisieren sind. Die andern lenkten die Aufmerksamkeit auf sich, als sie Selfies aus den Stadien nach Hause schickten. Kenias Fußballteam ist nicht hervorragend, doch die Athleten zählen zu den besten der Welt. Kenia hofft, die Leichtathletik- Meisterschaften in 2023 ausrichten zu dürfen.
Kamerun – Der Konflikt zwischen der frankophonen Mehrheit und der anglophonen Minderheit spitzt sich zu. Berichte von brennenden Dörfern, grausamen Morden und fliehenden Menschen mehren sich. Ganze Gegenden sind verwaist; die Felder stehen leer und die Fabriken schließen. Es soll 160.000 Binnenflüchtlinge geben; weitere 30.000 seien ins Nachbarland Nigeria geflohen. Nun hat die Regierung in Yaoundé ein Entwicklungsprogramm mit mehreren Millionen für den englischsprachigen Raum beschlossen, um die Region wieder funktionsfähig zu machen und Frieden zu bringen.
Nigeria – Die Regierungspartei (APC) hat sich gespalten. Eine Gruppe, die neue R-APC, kann den Präsidenten nicht länger unterstützen. Seine Regierung sei inkompetent und führungslos und kümmere sich wenig um das Wohl des Volkes. Auch die Sicherheits – und Wirtschaftslage wird heftig kritisiert. Buhari will bei den Präsidentschaftswahlen in 2019 wieder antreten. Um eine zweite Amtszeit zu verhindern, haben sich 39 Oppositionsparteien zusammengeschlossen. Nach einem hoffnungsvollen Start waren die drei Jahre unter Buhari eine „monumentale Katastrophe“ für das 185 Millionen Volk.
Kenia – Schüler haben in der letzten Woche sieben Schulen mit Internaten angezündet, als Protest gegen die Einführung strenger Maßnahmen gegen die weitverbreitete Examensmogelei. In einer Schule verlangten sie vom Rektor, dass er ihnen das Schummeln erleichtern solle. Korruption ist ein landesweites Problem. Ein interreligiöses Dialognetzwerk hat den Präsidenten aufgefordert, die Korruption anzuerkennen und zu bekämpfen. Es brauche ein neues Gesetz mit strengeren Strafen.
Mosambik – Weil die Direktroute nach Europa riskanter geworden ist, wird Heroin aus Afghanistan über Pakistan, und dann in motorisierten hölzernen Dhows in den Norden Mosambiks geschickt. Von dort geht’s per Lastwagen 3.000 km nach Johannesburg zum Weitertransport nach Europa. Auch in den Häfen von Beira und Nacala kommen Drogen versteckt in Containern an. Über 40 Tonnen passieren das Land jährlich. Nach Kohle sind Drogen die wichtigste Exportware. Die 2.400 km lange Küste des Landes macht den Kampf gegen die Drogenhändler, die ihr Netzwerk über WhatsApp-Nachrichten organisieren, äußerst schwierig.
DR Kongo – Trotz Widerstand und Warnung von Naturschützern soll in zwei Nationalparks, die wegen ihrer einzigartigen Ökosysteme Weltkulturerbe sind, nach Öl gebohrt werden. Der östliche Virunga-Nationalpark beherbergt ein Viertel der noch lebenden Berggorillas, und der Salanga-Park im Kongo Becken ist eins der größten Regenwald-Schutzgebiete der Welt und Heimat unzähliger Zwergschimpansen. Ein Exportstopp gefährdeter Tiere nach China, könnte als Zeichen eines Umdenkens gedeutet werden.
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