Liberia – Die UNO - Friedensmission, die 1990 ins Land kam, um den Bürgerkrieg zu beenden, und sich nach acht Jahren wieder zurückzog, hat laut einem Registrierungszentrum mehr als 6000 Kinder zurückgelassen, die ihren Vater nie kannten. Die jetzt jungen Erwachsenen sind in der Zeit, die sich mit sexuellem Missbrauch durch Soldaten befasst, in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit gerückt. Immer wieder gibt es Berichte von sexueller Ausbeutung in Krisengebieten, aber da es UNO-Personal ist, passiert nicht viel. Frauenorganisationen in den betroffenen Ländern verlangen, dass die UNO für zukünftige Einsätze neue präventive Maßnahmen nimmt, „die im Einklang mit den Empfehlungen und Forderungen ehemaliger Opfer stehen“.
Namibia – Hunderte tote Pinguine wurden in den letzten Wochen besonders an der kleinen Halifax Insel zusammengetragen. Forscher sind ratlos; auf ihre Proben haben die Labore noch nicht reagiert. Man vermutet ein Virus. Es gab auch schon mal eine Katastrophe, als Pinguine Opfer eines großen Sardinensterbens wurden. So könnte nun wegen der Überfischung die Nahrung knapp werden. Gab es Anfang des 20. Jahrhunderts noch über zwei Millionen Tiere und in den fünfziger Jahren etwa 300.000, so sind es jetzt nicht mehr als 20.000 Pinguinpaare.
Sierra Leone – Auf Anordnung von Präsident Julius Maada Bio sollen alle Bürger des Landes am 1. Samstag jeden Monats auf die Straße gehen zu einer großen Reinigungsaktion, um die hygienischen Bedingungen im Land, besonders in der Hauptstadt Freetown, zu verbessern. Ein Großteil der Menschen wohnt in Slums, die keine Müllentsorgung kennen. Als der Präsident letztes Jahr sein Amt antrat, waren gerade 1000 Menschen von einem Erdrutsch begraben worden; das Jahr davor endete die größte Ebola Epidemie in Westafrika. Am gestrigen Welt-Krebs-Tag versprach Bio, alle von korrupten Beamten zurückgewonnenen Bestechungsgelder in das Gesundheitswesen zu investieren.
DR Kongo – Die CLC-Koalition von katholischen Laien, obwohl sie die Wahl von Felix Tshisekedi als betrügerisch verurteilt hatte, will keine Demonstrationen gegen ihn unterstützen. Die Gruppe war maßgeblich daran beteiligt, Massendemonstrationen gegen den ehemaligen Präsidenten Joseph Kabila zu fordern, findet aber, dass jetzt Ruhe angebracht wäre.
Dschibuti – Zwei Migranten-Boote kenterten vorgestern nur 30 Minuten nachdem sie in Godoria in schwere See gestochen waren. In einem befanden sich 130 Personen; die Zahl im andern Boot ist nicht bekannt. Inzwischen konnten 16 Menschen lebend geborgen werden. 52 Leichen wurden aus dem Meer gezogen. Die Bergung geht weiter. Dschibuti wird immer öfter zu einem Durchgangspunkt für Migranten, die auf der Arabischen Halbinsel Arbeit und ein besseres Leben suchen. An der engsten Stelle ist das Rote Meer nur 30 km breit, doch die Überfahrt ist oft gefährlich.
Sudan – Nachdem die Behörden die Freilassung aller Personen angeordnet haben, die wegen ihrer Proteste gegen Bashir seit Dezember verhaftet wurden, haben die Dozenten ein Sit-in auf dem Hauptcampus angekündigt und ein Dokument veröffentlicht, in dem sie eine friedliche Machtübertragung fordern. Die Proteste sollen weitergehen bis die politischen und wirtschaftlichen Probleme gelöst sind. Auch will man die versprochene Freilassung abwarten. Bashir verspottet die „WhatsApp Demonstranten“; die sozialen Medien können ihn nicht stürzen.
Südafrika – Ein Nashorn und eine Giraffe kamen im Krüger Nationalpark um, als ein schweres Unwetter Strommasten umriss. Wahrscheinlich beim Versuch, die Kadaver zu verspeisen erlitten zwei Löwen und zwei Hyänen auch einen tödlichen Stromschlag. Elektriker, die den Grund für den Stromausfall suchten, fanden die toten Tiere.
Somalia – Somalias Kastensystem macht Heirat zwischen den Kasten sehr schwierig. 29 gemischte Paare, die letzten April bei einer Massenhochzeit in der Stadt Jigjiga geheiratet haben und Wohnungen aber keine Arbeit bekamen, befürchten jetzt, dass sie vertrieben werden könnten. Die somalische Regionalregierung bestreitet die Diskriminierung. Noch letztes Jahr wurde ein somalischer Mann in Mogadishu lebendig verbrannt, weil er eine Frau aus einer höheren Kaste geheiratet hatte.
DR Kongo – Trotz schwerer Vorwürfe des Wahlbetrugs wurde Felix Tshisekedi heute als Präsident der Demokratischen Republik Kongo vereidigt. Nach der Entscheidung des Obersten Gerichts in Kinshasa gratulierten SADC und die AU. Die EU und die USA sprachen sich für eine Zusammenarbeit zum Wohle der kongolesischen Bevölkerung aus. Obwohl es eine friedliche Machtübergabe war, die erste in der Geschichte des Kongo, fürchten viele einen möglichen neuen Ausbruch von Gewalt.
Simbabwe – Da Präsident Mnangagwa wegen den Ausschreitungen daheim den Gipfel in Davos streichen musste, scheint Südafrika Rettung bringen zu wollen. Präsident Cyril Ramaphosa forderte am Rande des Gipfels WEF ein Ende der wirtschaftlichen Sanktionen gegen Simbabwe. Die meisten der geflohenen Simbabwer halten sich in Südafrika auf, eine Herausforderung für das Land mit Auswirkungen auf das ganze südliche Afrika. Mnangagwa hat die Mammut Aufgabe, die Bevölkerung zu beruhigen, die skrupelösen Sicherheitskräfte einzudämmen und den angeschlagenen Ruf Simbabwes wiederherzustellen.