Algerien – Eine Million Menschen auf der Straße am 6. Freitag in Folge zeigen Wirkung. Der kranke Präsident tritt zum 28. April pünktlich zum Ende seines Mandats zurück, will aber noch sicherstellen, dass die Staatsgeschäfte weitergehen. Viele Algerier glauben, dass die Krankheit des Herrschers sehr ernst ist und dass er nur noch als Fassade dient für Geschäftsleute, Politiker und Generäle, „le pouvoir“ genannt, die ihren Einfluss nicht aufgeben wollen. Algerien geht in eine ungewisse Zukunft.
Nigeria – Saudi-Arabien hat eine wegen Drogenschmuggels verurteilte Nigerianerin in Mekka hingerichtet, zusammen mit zwei Pakistani und einem Jemeniten. Bisher wurden dieses Jahr schon 53 Todesurteile vollstreckt. Das Land weigert sich, trotz starkem Druck, die Todesstrafe abzuschaffen. Sie sei eine Abschreckung gegen Verbrechen
Marokko – Drei Themen bestimmten den Besuch des Papstes in dem nordafrikanischen Land: der interreligiöse Dialog, besonders mit dem Islam, das Wohl der Flüchtlinge und die Brückenfunktion, die Marokko als Transitland und „Brücke zwischen Europa und Afrika“ hat. Er appellierte an alle Länder, Brücken zu bauen statt Mauern zu planen und hochzuziehen, in denen die Erbauer selbst zu Gefangenen werden. Der Papst hegt die Hoffnung, dass Marokko „ein Beispiel für Menschlichkeit“ bleibt. Das „große Migrationsproblem“ könne nur durch den Großmut aller gelöst werden
Südafrika – Eine 56-jährige Mutter im Qumbu Distrikt im Ostkap gestand, auf die drei Vergewaltiger ihrer Tochter eingestochen zu haben. Einer starb; zwei wurden verletzt. Nokubonga Qampi kam in Untersuchungshaft. Nach längeren Gerichtsverhandlungen, begleitet von öffentlichem Aufschrei und einer Welle der Sympathie und Unterstützung, wurde die Anklage zurückgezogen. Weil ihr Name erst nicht veröffentlicht werden sollte, nannten die Medien sie liebevoll „Löwen Mama".
Simbabwe – Weil sie keine 50ct für die Busfahrt hatte, trug die 71-jährige Witwe Plaxedes Dilon einen Sack mit Töpfen und Kleidern – von deren Verkauf sie lebte – auf ihrem Kopf 10 km zur Sammelstelle für die Zyklonopfer von Chimanimani. Ihr Tun erzeugte weit und breit Bewunderung. Als Simbabwes reichster Mann, der Econet-Gründer Strive Masiyiwa, davon hörte, versprach er, für die selbstlose Gogo ein Haus zu bauen – mit Solarstrom und fließendem Wasser – und ihr auf Lebenszeit monatlich ein „Taschengeld“ von 1000 Dollar zukommen zu lassen. Auch will er sie treffen, mit ihr beten und von ihr lernen.
Marokko – Bis jetzt war Marokko fast nur Transitland für Westafrikaner auf dem Weg nach Europa. Immer mehr Migranten ziehen nicht mehr übers Mittelmeer; Marokko ist schon eine bessere Welt, und der Seeweg nach Europa ist immer schwieriger geworden. Ein Problem ist, dass selbst für Marokkaner die Arbeitsstellen knapp sind. Die Caritas betreut jährlich 8 – 10.000 von den etwa 50.000 illegalen Migranten. Wenn Papst Franziskus am 30./31 März Marokko besucht, wird er im Caritas Zentrum in Rabat Migranten und Helfer treffen.
Eritrea – Die Straßen der 500.000 Einwohner Hauptstadt sind ungewollt verhältnismäßig frei von Autos. Gründe sind: langer Freiheitskrieg, Nachbarkonflikte, jahrelange internationale Isolation, hohe Einfuhrgebühren, knapper Treibstoff und die massenweise Abwanderung junger Eritreer. Das sicherste, zuverlässigste und erschwinglichste Transportmittel und oft der Lebensretter, ist das Fahrrad. Eritreer fahren Fahrräder aller Art, Altersstufen und Farben: Mountainbikes, Citybikes, Rennräder. Jung und Alt, Frauen und Männer, Sportler und Hausfrauen - alle lieben die "bicicletta", das aus dem Italienischen entlehnte Wort für Fahrrad. Kein Wunder, dass Radrennen der beliebteste Sport ist. Seit dem Friedensvertrag mit Äthiopien und der Grenzöffnung nach 20 Jahren wird das tägliche Leben in Asmara langsam etwas leichter.
Südafrika – Als Samora Mangesi, ein Moderator von SABC, ausgestiegen war, um einer Gruppe Weißer zu helfen, deren Auto sich überschlagen hatte, wurde er von schwarzen Mitbürgern beschimpft und bewusstlos geschlagen. Sein Gesicht war von Wunden entstellt und sein Körper wies Spuren von Fußtritten auf. Die Nachricht löste eine Welle der Wut in den sozialen Medien aus.
Kamerun – Der 48-jährige Kapuzinerpater Toussaint Zoumaldé wurde in der Nacht auf Mittwoch von unbekannten Tätern mit einer Stichwaffe getötet. Er stammt aus Zentralafrika und war auf der Rückreise zu seinem Einsatzort im Tschad. P. Toussaint war als langjähriger Journalist und Musiker bekannt. Im Nachbarland Nigeria wurde die Leiche eines Pfarrers gefunden, der vor einer Woche entführt worden war.
Mosambik – Das Farmland – mehr Binnensee als Felder. Nur Luftaufnahmen können das Ausmaß der Überflutungen und den durch Zyklon „Idai“ angerichteten Schaden ermessen. 3000km² sollen unter Wasser stehen; die Pegel steigen noch. Die Flüsse Pungwe und Buzi bringen weitere Wassermassen. Der Buzi bildete einen 125 km langen und 11 Meter tiefen See. Die Zahl der Opfer, der Vermissten und der von Hunger und Krankheit Bedrohten wächst ständig. Noch immer harren Menschen auf Dächern aus oder klammern sich an Bäume, die ihnen Schlangen und andere Wildtiere streitig machen, und warten auf Rettung. Hilfe läuft langsam an, doch die Bergungsarbeiten sind extrem schwierig, weil fast alles von der Luft aus geschieht. WMO hat „Idai“ als eine der größten Wetterkatastrophen in der südlichen Hemisphäre eingestuft.