Marrokko – Am letzten Wochenende hat die spanische Küstenwache, allein am Samstag und Sonntag, fast 1.200 Bootsflüchtlinge aus dem Mittelmeer gerettet. In rund 30 Booten hatten sie versucht, von Marokko aus die spanische Küste zu erreichen. Spanien hat dieses Jahr Italien als Hauptankunftsland abgelöst. Trotz Marokkos Bemühungen, Überfahrten zu verhindern, sind seit Januar 43.000 Menschen in Spanien angekommen. 1.700 sind ertrunken.
DR Kongo – Ein mit mehreren Tonnen beladener Tanker prallte etwa 120 km westlich von Kinshasa auf ein anderes Fahrzeug und explodierte. Das Feuer griff schnell um sich. 50 Menschen kamen um; etwa hundert weitere erlitten Brandwunden. Auch benachbarte Häuser brannten. Die Ursache ist, laut Radio Okapi, noch nicht bekannt, aber oft sind schlechte Straßen und mangelnde Sicherheit an Fahrzeugen verantwortlich.
Kamerun – Im anglophonen Gebiet kam es zu Schusswechsel zwischen Separatisten und Polizei und zu verminderter Wahlbeteiligung. Die Aufständischen sperrten auch den Transport der Wahlurnen. Obwohl offizielle Ergebnisse noch ausstehen, hat sich der Oppositionskandidat Maurice Kamto zum Wahlsieger erklärt. Er habe „ein klares Mandat“ des Volkes erhalten. Wenn in zwei Wochen die offiziellen Ergebnisse verkündet werden, erwartet man, dass der „autoritäre Langzeitherrscher und politische Überlebenskünstler“, der 85jährige Paul Biya, als Wahlsieger erklärt wird. Die Wahl sei eine Farce; Biya besitze einen Wahlfälschungsapparat, sagen seine Kritiker.
Eritrea – Zwei Monate nach dem vom äthiopischen Premier Abiy Ahmed initiierten Friedensabkommen – mit offenen Grenzen, Telefon- und Flugverkehr und Diplomatenaustausch – wurde das Verhältnis zwischen den alten Feinden vertraglich geregelt und im saudi-arabischen Dschidda unterzeichnet und so weiter gefestigt. Auch UN-Generalsekretär Guterres war angereist und will die Präsidenten von Eritrea und Dschibuti, zwei verfeindeten Nachbarn, treffen und sie zum Friedensschluss bewegen, damit im ganzen Horn von Afrika der „Wind der Hoffnung“ weht.
Marokko – Eine Frau starb und drei weitere Menschen wurden verletzt, als die marokkanische Marine das Boot beschoss. Sie sei dazu gezwungen gewesen, weil das von einem Spanier gesteuerte Rennboot nicht auf Anweisungen reagiert habe.
Guinea – Als Teodorin Obian, Präsidentensohn und Vizepräsident, mit einer elf-Mann Delegation in Brasilien landete, wurden der Gruppe beim Zoll 1.5 Mio. $ in bar und Luxus- Uhren im Wert von über 15 Mio.$ abgenommen, weil die Reisenden einen privaten, angeblich medizinischen Besuch machten. Guineas Außenminister verurteilte die Beschlagnahme und verlangt die sofortige Rückgabe. Obiang ist für seinen sündhaft luxuriösen Lebensstil bekannt. Der korrupte, autoritäre Präsident und seine Familie plündern schon über Jahrzehnte die Öleinnahmen des Landes zu ihrer eigenen Bereicherung, während 76% der 1.2 Mio. Bevölkerung in Armut lebt.
Tansania – Zwei Tage nach Kentern der Fähre im Victoriasee folgten Taucher einem Klopfen und konnten den Mann aus dem engen Raum bergen, in den er sich eingesperrt hatte. Neben der Überladung wurde, nach Augenzeugen, das Schiff aus dem Gleichgewicht gebracht, als die Passagiere sich kurz vor dem Anleger zum Bug drängten. Die Anzahl der Opfer steht bei 207.
Nigeria – Die beiden nordöstlichen Provinzen Borno und Yobe sind, neben der ständigen Bedrohung durch Boko Haram nun auch von der Cholera heimgesucht. Die Hilfsorganisation OCHA berichtet von tausenden Infizierten und besorgt sauberes Trinkwasser, doch die effektive Behandlung der Kranken wird durch den Terror erschwert.
Mosambik – Vor zwei Tagen starben im Dorf Paqueue in der Region Cabo Delgado zwölf Menschen, erschossen, verbrannt oder geköpft; 14 weitere wurden verletzt und 55 ihrer Häuser niedergebrannt. Bis vor einem Jahr gab es keine Terroranschläge. Man vermutet, dass junge Islamisten im verarmten Norden eine örtliche Miliz gegründet haben. Neuere Studien ergeben, dass verfolgte Anhänger des ermordeten Aboud Rogo Mohammed der tansanischen Küste entlang nach Süden zogen, sich in Kibiti etablierten und in 2015 den Grenzfluss Ruvuma nach Mosambik überquerten.
Swaziland – Bei den gestrigen Parlamentswahlen im Zwergstaat, der auf Wunsch von König Mswati III. jetzt eSwatini heißt, waren nur Einzelpersonen zugelassen. Die Hälfte der 1,3 Mio. Bürger sind wahlberechtigt, aber einen Einfluss haben sie nicht. Die 59 Wahlkandidaten sind des Königs Gefolgsleute; weitere 10 und die Minister ernennt er selbst. Die Opposition nennt die Wahl eine Farce. Neben Parlament und Regierung kontrolliert Mswati auch die Justiz, die Verwaltung und die Sicherheitskräfte. Während er in unvorstellbaren Luxus schwelgt, leben zwei Drittel der Bewohner unter der Armutsgrenze, 29% sogar „in extremer Armut“.