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Petrobras, ein halbstaatliches brasilianisches Mineralölunternehmen, will Afrika zu seiner wichtigsten Entwicklungsregion außerhalb Brasiliens machen. Die Ivory Coast hat Petrobras den „roten Teppich“ für die Erkundung tiefer und ultratiefer Gewässer vor ihrer Küste ausgerollt, das Land gab dem Unternehmen den Vorzug beim Kauf von neun Offshore-Explorationsblöcken. Im Jahr 2023 erwarb das Unternehmen eine Beteiligung an einem Offshore-Ölfeld in Südafrika und Anfang 2024 eine Beteiligung an Feldern im Inselstaat São Tomé und Príncipe. Nigeria, Angola und Namibia haben auch Interesse an einer Zusammenarbeit mit dem brasilianischen Riesen bekundet hätten. Petrobras ist ein Eckpfeiler der brasilianischen Wirtschaft. Die Regierung Lula will aber durch neue Steuerpläne dem Staatskonzern Milliarden entziehen.  

Der ehemalige Finanzminister Ken Ofori-Atta, wurde auf die Liste der „Red Notice“ von Interpol gesetzt, da er angeblich sein öffentliches Amt zur persönlichen Bereicherung genutzt hat. Gegen Ofori-Atta, dessen Aufenthaltsort nach wie vor unklar ist, wird wegen einer Reihe von Verträgen im Zusammenhang mit Erdöleinnahmen, Stromlieferungen und der Beschaffung von Krankenwagen ermittelt. Gegen ihn wird auch wegen eines umstrittenen nationalen Kathedralenprojekts ermittelt, das Dutzende Millionen Dollar an öffentlichen Geldern verschlungen hat, aber kaum mehr als ein Loch im Boden ist. Die neue Regierung von Präsident John Mahama hat sich an die Fersen ehemaliger Regierungsmitglieder geheftet, um sie für ihre Amtszeit zur Rechenschaft zu ziehen. Der Generalstaatsanwalt untersucht derzeit 33 Fällen von Korruption und damit zusammenhängenden Straftaten gegen ehemalige Regierungsmitglieder.

Die Wagner-Gruppe hat angekündigt, sich aus Mali zurückzuziehen. Die russische Söldnergruppe ist dort seit 2021 tätig und arbeitet mit dem Militär zusammen, um islamistische Kämpfer zu bekämpfen. Der Rückzug von Wagner aus Mali bedeutet jedoch nicht, dass das Land ohne russische Kämpfer dasteht. Die russischen Söldner werden unter dem Banner des Afrika-Korps bleiben, einer separaten, vom Kreml unterstützten paramilitärischen Gruppe. Das Afrikakorps soll seine Operationen auf die Umgebung von Bamako konzentrieren und sich „von Zeit zu Zeit an Luftangriffen gegen dschihadistische Kräfte“ beteiligen.

Sambias ehemaliger Präsident Edgar Lungu ist im Alter von 68 Jahren gestorben. Lungu führte Sambia von 2015 sechs Jahre lang an und verlor die Wahl 2021 mit großem Vorsprung gegen den derzeitigen Präsidenten Hakainde Hichilema. Nach dieser Niederlage zog er sich aus der Politik zurück, kehrte aber später in die Politik zurück. Er hatte Ambitionen, erneut für das Präsidentenamt zu kandidieren, doch Ende letzten Jahres untersagte ihm das Verfassungsgericht die Kandidatur mit der Begründung, er habe die gesetzlich zulässige Höchstzahl von zwei Amtszeiten bereits erreicht.

Tansania hat beschlossen, den Zugang zur Social-Media-Plattform X zu sperren, weil dort pornografische Inhalte verbreitet werden können, teilte der Informationsminister mit. Die Inhalte verstießen gegen die „Gesetze, Kultur, Sitten und Traditionen“ des Landes. Tansanier haben berichtet, dass der Zugang zu X in den letzten zwei Wochen eingeschränkt wurde, nachdem die politischen Spannungen zugenommen hatten und das Polizeikonto gehackt worden war.

Die Universität von Simbabwe (UZ) hat angekündigt, streikende Dozenten durch Teilzeitkräfte zu ersetzen, die nur 5,50 US-Dollar pro Stunde verdienen, wovon 40 % - umgerechnet 2,20 US-Dollar - in Landeswährung gezahlt werden und der Einkommenssteuer unterliegen. Der Austauschprozess hat bereits begonnen. Die UZ-Dozenten hatten etwa einen Monat lang gestreikt, um bessere Gehälter und Arbeitsbedingungen zu fordern. Die streikenden Dozenten hatten mit ansehen müssen, wie ihre Gehälter von einem Höchststand von 3.000 US-Dollar auf 250 US-Dollar gesunken waren. Es ist zu erwarten, dass die Spannungen angesichts dieser jüngsten Entwicklung eskalieren werden, da die Gewerkschaften und die Betroffenen im Bildungsbereich sich gegen das wehren, was viele als einen gezielten Angriff auf die akademischen Arbeitskräfte ansehen.

Premierminister Kamil Idris hat, nur einen Tag nach dem Amtseid, die geschäftsführende Regierung des Landes aufgelöst. Er sagte nicht, wann eine neue Regierung ernannt werden würde. Im April 2023 stürzte der Sudan in einen Bürgerkrieg, als die Spannungen zwischen dem Militär und der abtrünnigen Gruppe der Rapid Support Forces in der Hauptstadt Khartum und anderen Teilen des Landes in einen offenen Krieg ausarteten. Mindestens 24.000 Menschen sind den Berichten zufolge getötet worden, die Zahl dürfte jedoch weitaus höher liegen. Mehr als 14 Millionen Menschen wurden vertrieben und aus ihren Häusern gezwungen, darunter über 4 Millionen, die in die Nachbarländer strömten. An mindestens fünf Orten ist eine Hungersnot ausgerufen wurden, wobei das Epizentrum in der zerstörten Region Darfur liegt.

Eine mit Al-Qaida verbundene dschihadistische Gruppe, hat sich zu einem Angriff auf den Militärstützpunkt in Boulkessi, nahe der Grenze zu Burkina Faso, bekannt; bei dem Quellen zufolge mehr als 30 Soldaten getötet wurden. Bei einem separaten Angriff hat die Gruppe Jama'a Nusrat ul-Islam wa al-Muslimin (JNIM) nach eigenen Angaben einen Militärflughafen und russische Söldner in der nördlichen Stadt Timbuktu angegriffen. Berichten zufolge wurden seit Anfang Mai mehr als 400 Soldaten in Stützpunkten und Städten in Mali, Niger und Burkina Faso von Aufständischen getötet.

Nigeria importiert Milchkühe aus Dänemark, um seine Milchproduktion innerhalb von fünf Jahren zu verdoppeln. Dies ist Teil eines Plans zur Reduzierung der Milchimporte, die das Land jährlich 1,5 Milliarden Dollar kosten. Obwohl Nigeria über einen der größten Rinderbestände Afrikas verfügt, bleibt seine Milchproduktion von 700.000 Tonnen pro Jahr hinter seinem jährlichen Verbrauch von 1,6 Millionen Tonnen zurück. Dieses Defizit bedeutet, dass das Land etwa 60 % seiner Milch importiert.

Mindestens zwei Menschen sind bei einer Bombenexplosion in Munyonyo, in der Nähe des Märtyrerschreins, wo sich Tausende von Pilgern zu den religiösen Gedenkfeiern versammelt hatten, ums Leben gekommen. Die Explosion hat Kampala erschüttert, gerade als die Nation den jährlichen Uganda Märtyrertag begeht. Der Tag erinnert an die Hinrichtung von 45 christlichen Konvertiten zwischen 1885 und 1887 und ist eines der wichtigsten religiösen Ereignisse des Landes, das zahlreiche Menschen aus Uganda und den Nachbarländern anzieht.

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