Bein Angriff auf ein Dorf in der Jonglei Provinz starben 41 Menschen, die meisten von ihnen Frauen und Kinder, die in den Hütten verbrannt wurden, in die sie sich geflüchtet hatten. Jonglei ist berüchtigt für ethnische Kämpfe und Rinderdiebstahl.
Der Südsudan beschuldigt den Norden, Öl beim Transport zum Hafen am Roten Meer „zurückzuhalten“. Khartum versicherte einen reibungslosen Transit. Das Missverständnis sei aufgekommen, weil angeblich der Süden Transitkosten in Millionenhöhe nicht bezahlt haben soll.
In den vier Monaten seit der Unabhängigkeit ist die Ölförderung um 25% gefallen. Mangelnde Fachkräfte und nicht ausgeführte Reparaturen sowie die aktiven Rebellengruppen in den Grenzgebieten beeinträchtigen die Arbeit. Dazu kommt, dass die beiden Staaten sich noch nicht darauf geeinigt haben, wie sie den Ölreichtum teilen wollen. 75% der Reserven liegen im Südsudan, doch Pipeline, Raffinerien und Export-Terminal sind im Norden.
Ein mit Zivilisten besetzter Bus detonierte eine wahrscheinliche Anti-Panzer Mine. Es ist noch nicht klar, ob die Mine von alten Kampfhandlungen herrührt oder neu gelegt wurde. Nicht alle Rebellengruppen haben das Amnestie Angebot von Präsident Salva Kiir angenommen.
Der Auswärtige Ausschuss hat dem Plan der Bundesregierung zugestimmet, 50 Bundeswehrsoldaten bis 15. November 2012 im Südsudan einzusetzen. Die Mission soll 1,88 Mill Euro kosten und die Konsolidierung des Friedens, den Aufbau des Staates und die wirtschaftliche Entwicklung zum Ziel haben. Die Regierung in Juba hatte schon vor der Unabhängigkeit um solche Hilfe angehalten.
Das von Präsident Silva Kiir vorgestellte Kabinett wird nicht kritiklos angenommen. Die Gruppe der Dinka Bor fühlt sich angesichts ihrer Rolle im Unabhängigkeitskampf mit zwei Ministern nicht genügend repräsentiert. Die Oppositionsparteien im Parlament halten eine Regierung mit 29 Ministern und 27 Vize-Ministern für überproportioniert in einem Land mit etwa 10 Millionen Einwohnern. Erzbischof Lokudu Loro von Juba appellierte an alle, "die Logik des Stammesdenkens zu überwinden".
Das Bildungsministerium will in allen Sekundarschulen in den nächsten drei Jahren den Unterricht von Arabisch auf Englisch umstellen. Ein Pädagogenteam wählt dafür aus dem Angebot in Kenia geeignete Textbücher aus.
Mit Hilfe des amerikanischen Oakland Institutes konnten Vertreter von Zivilgesellschaft und Kirchen Präsident Silva Kiir überzeugen, ein 2008 abgeschlossenes Landabkommen rückgängig zu machen. Darin waren dem texanischen Investment-fonds Nile Trading & Development 600.000 Hektar Land in Mukaya Payam für den Preis von 25.000 Dollar für 49 Jahre übereignet worden.
Bei einem Überfall der Murle auf Dörfer der Nuer in der Provinz Jonglei kamen bis zu 500 Menschen um. 38.000 Kühe wurden gestohlen. Beide Volksgruppen haben seit langem gewalttätige Konflikte miteinander. Ein Stützpunkt von 'Ärzte ohne Grenzen' in der Stadt Pieri wurde angegriffen. Eine Mitarbeiterin wurde getötet, 17 andere werden noch vermisst. Nach Wochenlangen Kämpfen hat die Regierung für den Süd-Kordofan einen zweiwöchigen Waffenstillstand verkündet. Nach lokalen Berichten geht die Bombardierung von Dörfern jedoch weiter.
Sofort nach Entstehung des neuen Staates hat Deutschland der Republik Südsudan volle diplomatische Anerkennung gewährt. Die Bundesrepublik werde mithelfen, damit die Erwartungen der neuen Nation nicht enttäuscht werden und dass die noch bestehenden Konflikte auf dem Verhandlungsweg „zur Zufriedenheit beider Länder“ gelöst werden. An der UN-Südsudan Mission beteiligen sich ab sofort bis zu 50 Bundeswehrsoldaten.