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Die UNO-Menschenrechtbeauftragte Arbour hat die Menschenrechtslage im Norden Ugandas als eine der „vergessenen Katastrophen“ der Welt bezeichnet. Mehr als eineinhalb Millionen Menschen seien in Flüchtlingslagern regelrecht eingesperrt, sagte sie in Kampala. Sie lebten in den Lagern wie Gefangene. Frau Arbour meinte, die Flüchtlinge würden von Rebellen und Regierungssoldaten gleichermaßen terrorisiert.
Die internationale Hilfsorganisation ÄRZTE OHNE GRENZEN hat zusammen mit Interplast Holland ein chirurgisches Hilfsprojekt im Norden Ugandas ins Leben gerufen. Das Projekt richtet sich an Menschen, die während des jahrelangen Konflikts starke Verstümmelungen und Entstellungen davongetragen haben, beispielsweise an den Lippen, den Ohren, der Nase oder den Fingern. Einige dieser Patienten leiden an den Auswirkungen mehrerer Verstümmelungen.
Ugandas führender Oppositionspolitiker Kizza Besigye ist gestern von einem Zivilgericht vorläufig aus der Haft entlassen worden. Das Gericht überstimmte das Militärgericht, das den 49-Jährigen seit November unter Terrorismusverdacht festhielt. Besigye, der principale Herausforderer von Staatschef Yoweri Museveni bei der Präsidentenwahl am 23. Februar 20006 streitet alle Vorwürfe ab.
Der inhaftierte ugandische Oppositionspolitiker Kizza Besigye muss sich ab heute wegen Terrorismusverdacht und Vergewaltigung vor einem Gericht in Kampala verantworten.
Präsident Yoweri Museveni will Druck aus dem Ausland nicht nachgeben. Das bekräftigte er jetzt in einer Ansprache. Zahlreiche westliche Regierungen, darunter die britische, haben ihre Hilfen für Uganda eingefroren, weil sie dem Präsidenten und seiner Partei schwere demokratische Defizite vorwerfen.
Nach Schweden hat jetzt auch Großbritannien seine finanzielle Hilfe für Uganda unterbrochen. Gründe dafür sind die Festnahme des Oppositionsführers Kiiza Besigye, die Verzögerung eines politischen Wechsels und die übermäßig hohen Verwaltungsausgaben.
Der Internationale Gerichtshof hat die Invasion ugandischer Truppen im Nachbarland Kongo als Verstoß gegen internationales Recht gewertet. Das oberste UN-Gericht mit Sitz in Den Haag verurteilte Uganda zur Zahlung von Schadenersatz für Angriffe und Ausbeutung in nicht näher bestimmter Höhe. Ugandische Truppen waren 1998 in den Osten Kongos eingedrungen und hatten das Gebiet bis 2003 besetzt.
Die Bischöfe Uganda's schlagen eine Versöhnungskonferenz vor und rufen zu freien und fairen Wahlen auf.
Das Rote Kreuz berichtet: mehr als 4.000 Personen hätten ihre Unterkünfte und ihre ganze Habe verloren durch Buschfeuer, die auf die Flüchtlingslager um Gulu und Pader in Norduganda übergegriffen hätten. Noch ungefähr 1 1/2 Millionen Flüchtlinge warten in den Camps auf das Ende der 20jährigen Konflikts im Norden Ugandas.
Die Nummer 2 der ugandischen Rebellion (LRA), Vincent Otti, erklärte der BBC, dass seine Rebellenbewegung zu Verhandlungen mit der Regierung in Kampala bereit sei, um den 19-jährigen Bürgerkrieg im Norden zu beenden. Gleichzeitig drohte er mit „großen Schwierigkeiten", sollte Kampala das Angebot ablehnen.
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