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Mauritius – Das internationale Konsortium Investigativer Journisten analysiert in einem Bericht, wie die Gesetzgebung in Mauritius internationalen Unternehmen in Afrika hilft, Steuern zu vermeiden. Durch ein komplexes und legales System von Steuerabkommen und Briefkastenfirmen verlieren Entwicklungsländer jährlich Milliarden Dollar an Steuereinnahmen.
Äthiopien – In einer Aktion gegen den Klimawandel wurden an einem Tag im ganzen Land 350 Millionen Bäume gepflanzt, was einen Weltrekord darstellt. Insgesamt sollen vier Millionen Bäume gepflanzt werden. Wie viele andere afrikanische Länder, leidet Äthiopien unter extremen Wetterbedingungen von Dürren und Überflutungen. In einem Jahrhundert ist die Waldfläche im Land von 35 auf vier Prozent gesunken.
Sudan – Trotz eines Abkommens zwischen dem Militär und der Zivilgesellschaft geht die Gewalt weiter. Fünf Schoolkinder wurden von Soldaten in El-Obeid bei einer Demonstration erschossen und der Ausnahmezustand erklärt. Im Juni kamen in Khartum 120 Menschen bei Protesten ums Leben. Verschlimmert haben sich auch die Lebensbedingungen. Der Wert des sudanesischen Pfunds stieg von 47 auf 70 Dollar. Die Inflationsrate und damit die Nahrungsmittelpreise steigen täglich. Nach mehreren Monaten ziviler Proteste geht den Demonstranten die Luft aus. Viele können nur noch einmal am Tag Essen.
Tunesien – Jeden Sonntag sammeln Duzende Freiwillige einer NRO auf Stränden und in Wäldern Müll ein, mehr als 6 kg pro Kilometer im Durchschnitt. Eigentlich ist das Aufgabe der Gemeinden, die oft nicht die nötigen Ressourcen haben. Der Müll beeinträchtigt nicht nur die Lebensqualität der Bewohner, sondern vertreibt auch Touristen. Tourismus, mit über 8 Millionen Besuchern im Jahr, ist die wichtigste Industrie des Landes.
Burundi – Beim Volksentscheid haben die Burundier mit 73% für die Verfassungsänderung gestimmt und so für Präsident Nkurunzizas Amtszeit bis 2034. Die Opposition fürchtet, dass er immer bleibt. Von freier Entscheidung kann man bei der Einschüchterung und Repression vor dem Referendum nicht reden. Jetzt könnte sich die seit 2015 andauernde Krise über „die dritte Amtszeit“ weiter verschärfen. Damals sind 450.000 Burundier geflohen. Jetzt befürchtet man einen Anstieg der Gewalt und eine mögliche Diktatur.
Burundi – Seit Anfang des Jahres hat Frankreich seine Entwicklungshilfe wiederaufgenommen. Die Beziehungen zwischen den beiden Ländern bleiben jedoch angespannt. Frankreich hatte mehrere kritische Resolutionen gegen Burundi im UN-Sicherheitsrat eingebracht. Die Opposition im europäischen Exil übt Kritik an der Politik Frankreichs. Die wirtschaftliche Lage bleibt weiter kritisch. In sechs Provinzen des Landes herrscht große Hungersnot.
Südafrika – Kapstadt, das wegen seiner malerischen Umgebung viele Touristen anzieht, ist auch eine der gefährlichsten Städte der Welt. Seit Januar sind in der Western Cape Provinz über 2000 Menschen durch die Gewalttaten rivalisierender Gangs ums Leben gekommen. Da die Polizei die Lage nicht mehr unter Kontrolle hat, hat die Regierung jetzt Armeeeinheiten in Kapstadt stationiert, um für Sicherheit zu sorgen. Im ganzen Land gab es 2018 über 20.000 Opfer von Gewalt. In der Township Alexandria betreiben Jugendliche die Radiostation "Größer als das Leben", um gegen Kriminalität zu kämpfen.
DR Kongo – Der Minister für Gesundheit, Dr. Oly Ilunga, hat seinen Rücktritt eingereicht, nachdem Präsident Felix Tschisekedi die Leitung der anti-Ebola Kampagne selbst in die Hand genommen und einer Expertengruppe anvertraut hatte. Dahinter könnte auch die Weigerung des Ministers stehen, Experimente mit einem neuen Impfstoff der belgischen Pharmafirma Janssen zuzulassen. Bisher wurden 170.000 Menschen in der Region mit einem Impfstoff der Firma Merck immunisiert. Über 1700 der 2500 Patientên starben bereits durch den ansteckenden Ebola-Virus. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat den Notstand erklärt.
Tunesien – Der weltweit älteste Präsident im Amt verstarb im Alter von 92 Jahren in Tunis. Essebsi war seit der Unabhängigkeit 1956 ein wichtiger Vertreter der säkularen Tradition Tunesiens. 2014 gewann er die ersten freien Wahlen seit dem Arabischen Frühling. Er wird durch eine einwöchige Staatstrauer geehrt
Äthiopien – Die föderalistische Verfassung erlaubt es größeren Ethnien, eine eigene halb-autonome Provinz zu bilden. Neun solcher eigenständigen Provinzen gibt es bereits. Seit vielen Jahren fordert das Volk der Sidama eine Teilautonomie. Nachdem die nationale Wahlkommission zunächst die Erlaubnis gab, unter den vier Millionen Mitgliedern ein Referendum abzuhalten, dann aber den Termin verschob, kam es zu Ausschreitungen. Um eine angedrohte unilaterale Unabhängigkeitserklärung zu verhindern, griff das Militär ein. Es gab 35 Tote. Äthiopien ist ein Vielvölkerstaat mit etwa 120 ethnischen Gruppen.
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