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Südafrika – Jeden Tag soll es in Südafrika 58 Morde und 144 Sexualdelikte geben. Nicht alle Verbrechen gehen auf Fremdenhass zurück, doch als Präsident Ramaphosa bei der Trauerfeier für Mugabe sprach, wurde seine Rede von einem „gellenden Pfeifenkonzert“ begleitet. Die Gewaltbereitschaft ist groß, auch in der Kapprovinz, wo fremde Lastwagenfahrer oft Opfer sind. Es sind erschreckende Statistiken für ein Land, das sich nach der Unabhängigkeit in 1994 als „Regenbogennation“ feierte und ein friedvolles Zusammenleben anstrebte.
Kenia – Im März gewann der kenianische Franziskanerbruder Peter Tabichi den „Global Teachers Award“. Jetzt wurde er im Weißen Haus empfangen, bevor er im Kapitol in Washington DC den US Kongress mit dem franziskanischen Friedensgebet eröffnete. Auch wird er vor seiner Heimreise vor der 74. UNO-Vollversammlung über seine Herausforderungen als Physik – und Mathelehrer, als Entwickler und Friedensstifter, im ländlichen Kenia berichten und die 193 Mitglieder auffordern, den Wissenschaftsunterricht in Kenia zu fördern.
Uganda – Bis jetzt gingen die fremden Kinder mit den ugandischen in die Schule, aber laut UNHCR geht das Geld für das Bildungsprogramm aus. Nur ein Drittel der gefragten Summe ist eingegangen. Uganda wurde weltweit für seine Gastfreundschaft gelobt, aber eine gewisse Gebermüdigkeit, ausgelöst durch Korruptionsgerüchte, hat diesen Ruf beschädigt. Für die Kinder ist die Lage ausweglos. Im Ganzen beherbergt Uganda etwa 1.3 Mio. Flüchtlinge, meist vom Südsudan, von Burundi und von DR Kongo.
Simbabwe – Dr. Peter Makombeyi, Chef der Ärztevereinigung, wurde am Samstagabend von einer Gruppe Männer entführt. Sein Verbrechen ist, einen Streik für angemessene Bezahlung und bessere Bedingungen geplant zu haben, damit Ärzte ihrer Arbeit nachgehen können. Die Ärzte protestieren gegen die Entführung und werden nicht zur Arbeit zurückkehren bis Dr. Magombeyi gefunden ist. Angeblich soll inzwischen die Regierung besorgt sein und Ermittlungen aufnehmen. Entführungen von Regierungskritikern sind heute noch genau so häufig wie unter Mugabe.
DR Kongo – Nur wenige Tage nach der Entgleisung eines Güterzugs im Südosten des Landes, bei dem mindestens 50 blinde Passagiere umkamen, ereignete sich in der Nacht zum Sonntag ein Schiffsunglück auf dem Kongofluss nahe Kinshasa. Ein Fracht / Passagierschiff sank in einer starken Strömung. 36 Passagiere sind vermisst; 76 überlebten. Die Gründe sind fast immer gleich: Schienen, Züge und Schiffe sind veraltet und schlecht gewartet; und da Reisemöglichkeiten begrenzt und unregelmäßig sind, sind Züge und Schiffe oft überlastet. Auf dem Wasser kommt dazu, dass die Wenigsten eine Schwimmweste haben oder schwimmen können.
Südafrika – Das erste Flugzeug der nigerianischen “Air Peace” mit fast 200 Passagieren ist in Lagos eingetroffen. Über 600 Nigerianer haben sich für die kostenlose Rückführung entschieden, besonders wenn sie schon wiederholt Gewalt gegen Fremde erlebt haben. Südafrika, die zweitgrößte Volkswirtschaft auf dem Kontinent, hat schon immer Menschen aus Nachbarländern wie Lesotho, Mosambik und Simbabwe angezogen, und später auch aus entfernteren Regionen: Nigeria und Kongo. Inzwischen überlegt auch Simbabwe, wie Rückkehrern geholfen werden kann. Nach tagelangen Spannungen will die nigerianische Regierung mit der in Pretoria nach „Lösungen“ suchen.
Burkina Faso – Lange war Burkina Faso ein friedliches Land, doch seit dem Machtwechsel in 2015 wird das Land immer öfter Ziel islamistischer Angriffe. Die Attacken kamen vom Nachbarland Mali und breiteten sich von Norden weiter gegen Osten aus. 500 Menschen sollen bis jetzt umgekommen sein. Über eine viertel Million musste ihre Heimat verlassen. Empfindlich getroffen sind die Schulbildung und das Gesundheitswesen. Eine halbe Million Menschen haben keinen Zugang mehr zu medizinischem Personal und Krankenstationen. Das Rote Kreuz warnt vor einer möglichen Ernährungskrise. Bei zwei verschiedenen Angriffen am vergangenen Wochenende kamen 29 Menschen ums Leben und ein Hilfskonvoi mit Nahrungsmitteln wurde gestohlen. In den letzten Monaten richtet sich die Gewalt auch gegen Kirchen.
Simbabwe – Heute Nachmittag traf die Sondermaschine von Singapur mit der Leiche des Ex-Präsidenten in Harare ein. Die Bürger werden im Rufaro Stadium Abschied nehmen können. Die offizielle Trauerfeier soll am Samstag im Nationalstadium stattfinden. Mugabe wurde der Heldenstatus verliehen, ob er aber auf dem nationalen Heldenfriedhof beigesetzt wird ist noch fraglich. Seine Familie gab an, dass er im heimatlichen Kutama begraben werden wollte, und dass die Putschisten vom November 2017 nicht über sein Begräbnis präsidieren sollten.
Kenia – Lincoln konnte wegen einer schweren Beinverletzung nicht mehr gehen, aber der junge Innovator wollte sich nicht damit abfinden. Ohne Ausbildung, aber mit viel Leidenschaft baute er einen Elektro-Rollstuhl mit den Teilen, die seine Freunde ihm von der Müllhalde brachten. Seine Akkus waren ausgediente Laptop Batterien. Nach Prototyp 1 und 2 gelang ihm im Dezember 2018 ein solider, ansehnlicher Rollstuhl, den er auf Stabilität und Sicherheit auf glatten Flächen und rauem Gelände testete. Lincolns Wunsch ist, dass sein Hobby zum Geschäft wird, um durch Mobilität behinderten Menschen mehr Lebensqualität zu geben.
Nigeria – Shell Petroleum gab bekannt, dass dies tägliche Verluste von 560.000 US$ bedeutet. Der Pipeline-Vandalismus hält schon jahrelang an. Seit 2012 hat der Ölkonzern 1.160 Stellen entdeckt, an denen Diebe das Öl gestohlen haben, und repariert. Das Nigerdelta bleibt trotz seines Ölreichtums unterentwickelt. Riesige Geldmengen wurden bereitgestellt, doch Fortschritt gibt es keinen. Öl ist die wichtigste Einnahmequelle des Landes.
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