Sudan – Kurz nach dem Amtsantritt der mühsam geformten Übergangsregierung musste die neue Führung in der östlichen Provinz „Red Sea“ den Notstand erklären und den Gouverneur sowie den regionalen Sicherheitsrat entlassen. In der Haupt – und Hafenstadt Port Sudan waren bei ethnischen Auseinandersetzungen 16 Menschen getötet worden. Was die blutige Gewalt zwischen den Bani Amer und den Nuba Gruppen verursachte, ist noch nicht bekannt. Port Sudan ist das größte Handelszentrum des Landes und exportiert auch Öl aus Südsudan.
Senegal – Das größte Hospitalschiff der Welt ist in Dakar angekommen und bleibt für zehn Monate im Hafen der Hauptstadt verankert. Die Organisation „Mercy Ships“ will in der Zeit 1 500 kostenlose chirurgische Eingriffe in schiffseigenen OP Sälen anbieten und einheimisches Fachpersonal schulen. Auf dem Festland soll es eine Zahnklinik und in Hafennähe ein Patientenzentrum für Nachbehandlungen geben. Die großzügigen Spender und ehrenamtlich Arbeitenden an Bord werden ihr Bestes geben, um den Senegalesen Hoffnung und Heilung zu bringen und bleibende Hilfe zurückzulassen, wenn die „Africa Mercy“ im Juni 2020 weiterzieht.
Simbabwe – Die beliebte Samantha Kureya, unter dem Künstlername „Gonyeti“ bekannt, hatte eine Skizze über das Verbot von Protesten angefertigt, in denen sie Polizei und Regierung kritisierte. Gestern Abend wurde sie von Bewaffneten aus ihrem Haus geholt und geschlagen. Sie befindet sich in einer Polizeistation. Vor ihr wurden kürzlich bereits sechs Kritiker entführt. Komiker, die mit Gonyeti in der Comedy-Show „BustopTV“ auftreten, twitterten, dass die Behörden „das Lachen der Menschen nicht ersticken könnten“. Nach Harare wurden auch Proteste in Bulawayo und Gweru unterdrückt.
Nigeria – Als letztes Land auf dem Kontinent wurde jetzt Nigeria poliofrei erklärt und so die Krankheit als ausgerottet gesehen. Der letzte Poliofall wurde im August 2016 festgestellt. Die Präsenz von Boko Haram im Norden des Landes hatte den Kampf gegen den Virus erschwert. Hunderttausenden Freiwilligen ist es zu verdanken, dass 50 Mio. nigerianische Kinder unter 5 Jahren geimpft werden konnten. Mit dem Erfolg fließt auch das Geld für die Impfkampagnen nicht mehr. Trotzdem muss weitergeimpft werden, damit Polio nicht wiederkommt.
Sudan – Nach monatelangen Protesten haben Militär und Zivilisten sich auf eine gemeinsame Übergangsregierung geeinigt. Der „Souveräne Rat“, bestehend aus sechs Zivilisten und fünf Militär, soll den geschundenen Staat durch eine dreijährige Übergangszeit zu Wahlen und zu einer Zivilregierung führen. Der am 11. April gestürzte Staatschef al-Bashir steht diese Woche in Khartum vor Gericht. Er hatte während seiner Amtszeit Millionen von Saudi-Arabien erhalten; bei Durchsuchung seiner Residenz fanden Ermittler etwa 13 Mio. $ in drei verschiedenen Währungen.
Kamerun – Der Anführer, Sisiku Ayuk Tabe, und neun seiner Anhänger wurden von einem Militärgericht in Jaunde wegen „Rebellion, Terrorismus und separatistischer Bestrebungen“ zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt. Sie haben sich für die Schaffung eines unabhängigen Staates „Ambazonia“ eingesetzt, der sich aus den englischsprachigen Regionen Kameruns zusammensetzt. Die anglophone Minderheit fühlt sich schon jahrzehntelang von der frankophonen Zentralregierung vernachlässigt. Zu Waffengewalt kam es vor zwei Jahren. Inzwischen wurde eine halbe Million Menschen aus ihren Dörfern vertrieben.
Sambia – Die Behörden haben kürzlich Drohnen eingesetzt, um Lastkraftwagen aufzuspüren, die den Zoll umgehen wollen. Am Wochenende hat die Zambia Revenue Authority (ZRA) sieben Laster im Norden des Landes beschlagnahmt. Die von DR Kongo, Malawi und Tansania kommenden Trucker laden oft im entlegenen Busch ihre Waren aus und transportieren sie in kleineren unauffälligen Autos weiter. Die ZRA hofft, durch den Einsatz der Drohnen Technologie mehr Steuereinnahmen zu erzielen.
Tansania – Um die zunehmenden Konflikte zwischen Mensch und Tier einzudämmen, wird Tansania 10% seiner Krokodilpopulation verkaufen. Neben Angriffen auf Menschen demolieren Krokodile auch Grundstücke und vernichten ganze Ernten, sagte der Tourismusminister. Auch soll es eine spezielle Genehmigung geben, dass Bürger die Tiere jagen und häuten dürfen, bevor sie auf den lokalen und internationalen Märkten verkauft werden.
Simbabwe – Bei Protesten gegen die verheerende Wirtschaftspolitik wurden heute Morgen in Harare über 100 Oppositionelle zusammengeschlagen, die sich trotz Polizeiverbot versammelt hatten. Nur kurz zuvor wurde bekannt, dass sechs Aktivisten entführt, gefoltert und zum Teil getötet wurden. Kirchenvertreter appellierten an Politiker, nach Lösungen zu suchen, bevor es zu Gewalt kommt. Die UNO schlägt Alarm, weil 2.3 Mio. vom Hungertod bedroht sind. Alles ist knapp und teuer: Strom, Wasser, Medizin, Brot und besonders Treibstoff. Benzin kostet heute 9 US$ per Liter. Die Menschen wissen, dass nicht so sehr Dürre und Zyklon an ihrem Elend schuld sind, sondern Misswirtschaft und uferlose Korruption.
Mauritius – Als Mauritius unabhängig wurde, behielt Großbritannien das Chagos Archipel im nördlichen Indischen Ozean, 2100 km entfernt; „unrechtmäßig“, wie der Internationale Gerichtshof und die UN-Vollversammlung behaupten. Die koloniale Verwaltung verstoße gegen das Selbstbestimmungsrecht der Völker. Doch die Londoner Regierung hat keine Absicht, sich zurückzuziehen, denn auf dem Diego Garcia-Atoll ist ein großer Militärstützpunkt der USA, den Amerika noch bis 2036 von Großbritannien gepachtet hat, und der bei den Kampfeinsätzen gegen Afghanistan und Irak äußerst wichtig war. In dem aktuellen Konflikt mit dem Iran ist eine Übergabe nicht denkbar.