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Nigeria – Heute jährt sich das Ende des Krieges im Südosten Nigerias zum 50. Mal. Als am 15. Januar 1970 Biafra nach etwa 2 - 3 Millionen Toten kapitulierte, war der Traum vom eigenen Staat zu Ende. Gedenkfeiern gibt es heute nicht. Nigeria vergisst den Krieg lieber, auch im Geschichtsunterricht. Vor der Welt ist Biafra Synonym für Grausamkeit und hungernde Kinder. Als die Igbos von der Außenwelt abgeschnitten waren, reagierten die christlichen Hilfswerke mit Luftbrücken. Die Ursachen für den Kampf um ein unabhängiges Biafra bestehen heute noch: das Öl und die Marginalisierung. Die Bewegung IPOB (Indigenous People Of Biafra) hegt trotz Einstufung als Terrororganisation den Wunsch nach Unabhängigkeit weiter.
Libyen – Sie konnte nicht schwimmen, hatte Angst vor dem Meer, aber die kongolesische Ordensfrau Angela Bipendu war Ärztin und spürte den Ruf, Flüchtlinge auf dem Mittelmeer zu retten und ging nach Lampedusa. Sie konnte vielen traumatisierten Menschen, besonders Frauen, medizinisch, mütterlich und spirituell zur Seite stehen. Nach 2 Jahren Mittelmeer-Mission arbeitet sie nun in einem italienischen Krankenhaus, ist aber immer wieder für einen Rettungseinsatz auf See bereit.
Botswana – In der Karowe-Mine in Letlhakane wurde ein 1.758 Karat Stein ausgegraben, angeblich der zweitgrößte in einem Jahrhundert. Er wurde „Sewelo“ genannt, in der Setswana Sprache „seltener Fund“. Gekauft wurde er von dem französischen Luxus Modehaus Louis Vuitton für eine nicht genannte Summe.
Libyen – Die Präsidenten Putin und Erdogan hatten sich um einen Waffenstillstand bemüht als Vorbedingung zu weiteren Friedensgesprächen für Libyen. Die Türkei unterstützt die von der UNO anerkannte Regierung in Tripolis; Russland hält mit dem Rebellen General Haftar, der 80% des Landes kontrolliert. Beide Führer waren gestern zu Gesprächen mit den Vermittlern nach Moskau gereist. Sarraj unterzeichnete das Abkommen; Haftar verließ Moskau ohne Unterschrift, ein klarer Beweis „wer Krieg und wer Frieden wolle“. Wie weit diese Entwicklung die von Angela Merkel am Wochenende in Berlin geplante Friedenskonferenz beeinflusst, ist noch nicht klar.
Komoren – Geologen verfolgen schon seit Monaten das Rumoren um die Inselgruppe im Indischen Ozean. Vor Mayotte ist durch ein riesiges Magmareservoir ein submariner Vulkan entstanden. Da der Meeresboden etwa 3 Kilometer unter der Wasseroberfläche liegt, hat fast niemand etwas von dem Ausbruch bemerkt, aber sollte die Erdkruste über dem tief liegenden Reservoir einbrechen, sagen die Seismologen, bestehen ernste Gefahren für die beliebte Ferieninsel Mayotte.
Kenia – In Nairobi spielen auf der einzigen Eisfläche weit und breit 2 Dutzend Männer und Frauen mit wachsender Begeisterung. Sie verbringen jede freie Minute auf Schlittschuhen. Das Spiel gibt ihnen unglaublich viel Energie und hilft ihnen, ihre oft schweren Lebensbedingungen zu meistern. Ihr Teamspirit ist außergewöhnlich gut, müssen sie doch die Ausrüstung untereinander teilen. Die „Eislöwen“ hoffen, bei den nächsten Olympischen Spielen 2022 in Peking mit einem kenianischen Eishockey Team dabei zu sein.
Äthiopien – Die oft milliardengroßen Heuschreckenschwärme, die seit Monaten immer wieder von Jemen her kommend sich am Horn von Afrika niederlassen und in Somalia und Äthiopien schon ganze Ernten zerstört haben, sind jetzt auch ein Hindernis für die Luftfahrt. Letzte Woche geriet eine Boeing 737-700 von Ethiopian Airlines im Landeflug auf Dire Dawa in einen Schwarm. Die Heuschrecken gelangten in die Triebwerke und verklebten die Windschutzscheiben. Nach zwei misslungenen Landeversuchen gelang den Piloten nur durch ein Ausweichen nach Addis Abeba eine sichere Landung.
Liberia – Im Hafen von Monrovia fanden Anti-Schmuggel Beamten heraus, dass vier Schiffscontainer Tonnen von gefährlichen Polyethylenabfällen enthielten die in Europa weder recycelt noch wiederverwendet werden dürfen. Die liberianischen Behörden wollen die Ladung nach Griechenland zurückschicken. Da die 350 Meilen lange Küste Liberias schlecht patrouilliert ist, können Schmuggler und internationale Fischerboote leicht illegal in die Gewässer eindringen.
Kenia – Die Fischer um den Turkana See im trockenen Norden Kenias sind erbost. 365 Turbinen stehen auf ihrem Land, aber die Menschen erhielten keine Entschädigung und sind nicht ans Netz angeschlossen. Dabei hätten sie den Strom dringend gebraucht zum Kühlen und Lagern ihrer Fische. Der größte Windpark südlich der Sahara ist im Betrieb und soll 20% von Kenias Strombedarf decken. Doch das Stromnetz ist marode und relativ klein. Der Ausbau ist langsam, und nur die zentrale „Kenia Power“ kann den Strom verteilen. Bis er zu den Fischern am See kommt, kann noch Jahre dauern.
DR Kongo – Seit Ausbruch der Epidemie vor einem Jahr sind rund 3-mal mehr Menschen an Masern als an der Ebola-Seuche gestorben. Bislang gab es 310.000 Fälle. Laut der WHO ist dies derzeit der schlimmste Masern-Ausbruch weltweit. Dabei könnte eine Impfung das Risiko einer Ansteckung verhindern. Im letzten Jahr wurden 18 Millionen Kinder unter 5 Jahren geimpft, doch in vielen Gebieten waren die Impfraten wegen Konflikten, schlechter Infrastruktur und Geldmangel niedrig. Neben der Masern-Epidemie kämpft der Kongo auch immer noch gegen Ebola. Fast 3400 Menschen haben sich mit dem gefährlichen Virus infiziert; 2230 sind gestorben.
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