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In Eswatini liefert der Maguga-Staudamm bisher 20 MW an Wasserkraft; er wird auch zur Bewässerung genutzt. Auf südafrikanischer Seite dient der Driekoppies-Damm Bewässerungsprojekten in Mpumalanga. Beide Regierungen planen nun den Bau weiterer Staudämme im Komati-Flussbecken. Der ca. 450 km lange Komati entspringt in den nördlichen Drakensbergen in einer Höhe von 1832 Metern; er fließt durch Südafrika, Eswatini und Mosambik, wo er in der Maputo-Bucht in den Indischen Ozean mündet. Im Flachland seines Unterlaufes auf mosambikanischem Gebiet liegen bei Xinavane und Manhiça große Zuckerrohrplantagen.

Der 70-jährige Bola Tinubu wurde mit 36,6 % der Stimmen zum Präsidenten gewählt. Tinubu gilt als Vertreter des politischen Establishments. Atiku Abubakar von der Demokratischen Volkspartei hat 29 % der Stimmen erhalten und Peter Obi, die Hoffnung der jungen Generation, von der Labour-Partei 25 %. Abubakar und Obi haben jedoch Unregelmäßigkeiten beklagt und eine Wiederholung der Wahl vom Samstag gefordert. Mindestens zwei Beobachtermissionen, darunter auch das Team der Europäischen Union, haben große logistische Probleme, entrechtete Wähler und einen Mangel an Transparenz seitens der Wahlkommission festgestellt. Die Wahlbeteiligungen war eine der niedrigsten weltweit, nur 24% von 96 Mill. wahlberechtigten gaben ihre Stimme ab.

Während das Land gegen einen dschihadistischen Aufstand kämpft, hat das größte Filmfestival Afrikas am Samstag begonnen. Über 15.000 Menschen, darunter nigerianische Filmstars, werden erwartet. 100 Filme aus 35 afrikanischen Ländern und der Diaspora wurden in die engere Auswahl genommen. Unter ihnen ist "Sira", der Favorit des diesjährigen Wettbewerbs. Das Werk der burkinischen Regisseurin Apolline Traore erzählt den Überlebenskampf einer Frau, die von Dschihadisten in der Sahelzone entführt wird. Seit seiner Gründung im Jahr 1969 wurde das alle zwei Jahre stattfindende Filmfestival FESPACO noch nie abgesagt. Präsidenten, Militärmachthaber oder Krisen mögen in Burkina Faso kommen und gehen, aber die FESPACO bleibt bestehen.

Die Kämpfe in der Region Las Anod in der Republik Somaliland sind eskaliert. Bei Zusammenstößen sind mehr als 100 Menschen getötet worden. Lokale Milizen kämpfen darum, drei Regionen von Somaliland abzutrennen, um sich wieder Somalia anzuschließen. Las Anod ist die Hauptstadt der Region Sool, die zusammen mit den Regionen Sanaag und Cayn darum kämpft, sich aus Somaliland zurückzuziehen und von Somalia im Süden regiert zu werden. Die Vereinten Nationen und andere diplomatische Vertretungen im Land haben zur Beendigung der Kämpfe aufgerufen, ebenso wie die föderale Regierung Somalias. Trotz dieser Aufrufe gehen die Schießereien weiter, da beide Seiten Gräben ausgehoben haben, um ihre Positionen zu verteidigen. Hilfsorganisationen haben davor gewarnt, dass die Kämpfe die ohnehin schon prekäre humanitäre Lage noch verschlimmern könnten. Das Horn von Afrika kämpft mit einer schweren Dürre, die laut UNO bis Mitte des Jahres in eine Hungersnot ausarten könnte.

Die Wahlkommission teilte mit, dass Obi von der Arbeiterpartei 582.454 Stimmen erhielt und damit knapp vor dem ehemaligen Gouverneur von Lagos, Bola Tinubu, der 572.606 Stimmen für die Regierungspartei All Progressives Congress (APC) erhielt.

Die Energiekrise in Südafrika hat zu einigen ungewöhnlichen Lösungen geführt. Da bis zu 10 Stunden am Tag kein Strom zur Verfügung steht, benutzen viele Menschen Plastikflaschen. Eine mit Wasser gefüllte Plastikflasche wird ins Dach eingebaut und leitet das Sonnenlicht nach innen. Damit Bakterien keine Chance haben und das Wasser klar bleibt, wird noch Bleiche hinzugefügt. Bis zu sechs Jahre hält eine solche Flasche und sie kann so viel Licht spenden wie eine 55-Watt-Birne. 2002 hatte der Brasilianer Alfredo Moser diese Idee, die der Filipino Illac Diaz 2011 mit der MyShelter Foundation zu einem beispiellosen Projekt weiterentwickelte.  Es bietet nicht nur nachhaltiges Licht, sondern verhindert auch  Brände, die durch die Verwendung von Paraffin und Kerzen entstehen.

Die Soldaten waren laut Regierungsangaben in Oudalan, der nördlichen Grenzregion zu Mali, in einen Hinterhalt geraten. Es soll eine der bislang schwersten dschihadistischen Angriffe in der Region sein. Die Regierung machte keine spezielle Gruppierung verantwortlich, erklärte aber, dass bei einem Luftangriff 160 "Terroristen" getötet worden seien. Die Sicherheitslagein Burkina Faso hat sich seit dem islamistischen Aufstand in Mali in 2016 sehr verschlechtert und hat seit 2020 zwei Putsche ausgelöst. Die regierende Junta hatte im Januar Frankreich aufgefordert, seine Soldaten binnen eines Monats abzuziehen. Der Angriff geschah zwei Tage bevor die französische Militärmission in Burkina Faso endete.

Die Präsidenten der Demokratischen Republik Kongo und Sambias haben versprochen, die Verzögerungen beim Zoll für Lastwagen, die Kupfer aus den beiden größten Produzenten Afrikas transportieren, zu beseitigen. Sambia und die Demokratische Republik Kongo produzieren 80 % des weltweiten Kupfers und 2/3 des Kobalts. Die wachsende Nachfrage nach Elektrofahrzeugen hat einen Wettlauf um Kupfer und Kobalt angeheizt, die in den Batterien dieser Fahrzeuge verwendet werden.  Beide Länder vereinbarten, die Grenzposten 24 Stunden am Tag zu öffnen; aber die Fahrer sagen, dass die Zollbeamten bisher nur 10 Stunden pro Tag arbeiten. Einige der Fahrer aus dem südlichen und östlichen Afrika stehen schon seit Wochen in einer kilometerlangen Schlange an der Grenze.

Der Bildungsminister von Sierra Leone, David Sengeh, erlebte einen Heldenempfang, als er  letzte Woche von Dubai zurückkehrte, wo er den Preis für den „besten Minister der Welt“ gewonnen hatte. Der Preis würdigt Minister, die „ihre Exzellenz im öffentlichen Sektor, ihre Bemühungen zur Umsetzung und Förderung von Innovationen in ihrem Bereich unter Beweis stellen“. Für David Sengeh wurden seine Bemühungen um die Vermittlung von Bildung an die Kinder von Sierra Leone ausgezeichnet. Er war unter den 10 Finalisten. Seine Mitarbeiter beklatschten ihn und seine Schüler jubelten ihm zu. Er selbst aber würdigte in einem Tweet sein Team „als das Beste der Welt. Das schließt alle Lehrer und Schüler ein“.

Kobalt und Lithium sind wichtige Mineralien, für den geplanten Übergang zu sauberer Energie. Afrikanische Länder, wie die Demokratische Republik Kongo, verfügen über einige der größten Vorkommen dieser Ressourcen, aber China dominiert derzeit die Lieferkette und die Veredelung. China  machte sich vor etwa zwei Jahrzehnten zur Priorität, den Markt für wichtige Mineralien zu beherrschen, und unterstützt diese Strategie mit massiver öffentlicher Diplomatie und Infrastrukturinvestitionen in Afrika, die größtenteils über langfristige Schulden erfolgte. Der Westen hat diese Strategie zu spät erkannt und ist seither in Schwierigkeiten geraten. Lithiumreiche afrikanische Länder, darunter Simbabwe und Namibia, versuchen, Verarbeitungs- und Raffinerieindustrien zu entwickeln, um mehr von den Gewinnen der weltweiten Nachfrage nach dem Batteriematerial abzuschöpfen. "Wir werden darauf bestehen, dass alles Lithium, das im Land abgebaut wird, auch im Land verarbeitet werden muss" , sagt Namibias Bergbauminister Tom Alweendo.

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