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Verdächtiger des Völkermordes in Ruanda erneut angeklagt
Kayishema, ruandischer Ex-Polizist, wird beschuldigt an der Ermordung von 2.000 Menschen beteiligt gewesen zu sein, die sich in einer katholischen Kirche in einer der blutigsten Episoden des ruandischen Völkermordes von 1994 versteckt hatten. Südafrika klagt ihn auch an, in 54 Fällen, wegen Betrugs- und Einwanderungsdelikten. Es wird erwartet, dass Kayishema auch an Ruanda ausgeliefert wird, um dort wegen der Völkermordanklage des ICTR vor Gericht gestellt zu werden. Er war zwei Jahrzehnte lang auf der Flucht und wurde am 24. Mai unter dem falschen Namen Donatien Nibashumba auf einer Weinfarm in Paarl, 60 km nördlich von Kapstadt, verhaftet, wo er nach Angaben eines Staatsanwalts von dort arbeitenden Flüchtlingen verraten wurde.
Kommerzielle Produktion von Holzkohle verboten
Uganda kämpft seit langem um den Schutz seiner Wälder, und das inmitten einer Bevölkerungsexplosion, die die Nachfrage nach als billig empfundenen pflanzlichen Energiequellen, insbesondere Holzkohle, anheizt. Präsident Yoweri Museveni hat vor kurzem eine Verfügung erlassen, die die kommerzielle Produktion von Holzkohle verbietet. Es bleibt abzuwarten, wie wirksam die Anordnung des Präsidenten sein wird in Anbetracht von Korruptionsbedenken und einer unvermeidlichen Verknappung, die Holzkohle zwangsläufig teurer machen wird. Nord-Uganda, der führende Holzkohle-Lieferant des Landes, ist seit langem Schauplatz anhaltender Waldzerstörung, wobei die örtlichen Führer ein vollständiges Verbot der kommerziellen Produktion fordern.
„Einzigartige“ Schule im „Herzen der Hauptstadt“
Sie ist nur mit dem Boot erreichbar, weil sie auf einer Insel im Fluss Niger liegt, der durch die Hauptstadt Bamako fließt. Laut der Koordinatorin Marie Garnier wurde sie errichtet, um über 200 Kindern am Flussufer und auf den anderen Inseln eine Schulbildung zu ermöglichen, in einem Land, in dem nach Angaben von UNICEF wegen Konflikten, Klimawandel und Armut etwa zwei Millionen Kinder nicht zur Schule gehen können. Mit Palmblättern überdachte Pirogen holen die Kinder morgens ab und bringen sie nachmittags wieder heim. Auch Wasserkanister für den täglichen Bedarf müssen transportiert werden. Die Schulinsel Dialogun mit „Klassenzimmern“, die durch Zeltplanen oder kleine Mauern geschützt oder ganz im Freien sind, mit Holzbänken oder Baumstämmen als Sitzgelegenheit, erhielt im Juni 2022 den Status einer öffentlichen Schule.
Land zählt seine Verluste.
Studenten der Cheikh-Anta-Diop-Universität in Dakar versuchen, rund 200 000 Universitätsdokumente zu retten, die während der tödlichen Proteste nach der Verurteilung des Oppositionellen Ousmane Sonko zu zwei Jahren Haft verbrannt wurden. Nach der Verurteilung des Oppositionsführers Ousmane Sonko zu einer Haftstrafe sind Städte in ganz Senegal ins Chaos gestürzt. Seine Anhänger behaupten, er sei verleumdet worden.
Personenzug nimmt seinen Betrieb wieder auf
Die Strecke zwischen Bamako und Kayes ist für die Beförderung von Menschen und Gütern von entscheidender Bedeutung. Als der Betrieb im Mai 2018 wegen schlechter Wartung eingestellt wurde, trug dies zu den Verkehrsproblemen im Land bei. Es ist der einzige Personenzug in Mali. Die Menschen mussten sich auf lange Busfahrten begeben. Am Samstag (10. Juni), nach der Einweihungsfahrt der Lokomotive CC2207 für SOPAFER-Mali, ist er in Bamako angekommen; er hatte Kayes am Vortag (09. Juni) verlassen, um die 400 km lange Fahrt zu unternehmen.
EU stellt Tunesien Hunderte Millionen Euro in Aussicht
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen stellte dem nordafrikanischen Staat eine »verstärkte Partnerschaft« und Finanzhilfen in Höhe von über einer Milliarde Euro in Aussicht, um die Abwanderung nach Europa einzudämmen und die wirtschaftliche Stabilität in dem nordafrikanischen Land wiederherzustellen. 150 Millionen Euro könnten »sofort« für den tunesischen Staatshaushalt zur Verfügung gestellt, weitere 900 Millionen als langfristige Unterstützung. Neben der Budgethilfe werden EU-Investitionen diskutiert für andere Felder: Hochgeschindigkeitsbreitband und andere digitale Infrastrukturen sowie 300 Millionen Euro für Wasserstoff- und andere erneuerbare Energieprojekte.
Lebensmittelhilfe ausgesetzt
Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) hat erklärt, dass wegen Unterschlagung, die Nahrungsmittelhilfe für Äthiopien vorübergehend ausgesetzt ist. Dies geschah einen Tag nach der Erklärung der US-Behörde. "Der Diebstahl von Nahrungsmitteln ist absolut inakzeptabel, und wir begrüßen die Zusage der äthiopischen Regierung, die Verantwortlichen zu ermitteln und zur Rechenschaft zu ziehen", sagte WFP-Exekutivdirektorin Cindy McCain. Rund 20 Millionen Äthiopier sind aufgrund von Dürre und Konflikten auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen, bei einer Bevölkerung von rund 120 Millionen Menschen. Ein Großteil der Hilfe kommt von USAID und dem WFP. USAID, WFP und die äthiopische Regierung haben sich nicht dazu geäußert, wer für die Unterschlagung von Nahrungsmitteln verantwortlich ist, die die USA als "weit verbreitet und koordiniert" bezeichnet haben. Es wird angenommen, dass der Diebstahl von Hilfsgütern in der nördlichen Tigray-Region, offenbar Absprachen zwischen Parteien auf beiden Seiten des im November beendeten Konflikts beinhaltet.
Opposition gewinnt Mehrheit bei Parlamentswahlen
Eine Koalition von Oppositionsgruppen in Guinea-Bissau hat bei den ersten Parlamentswahlen seit der Auflösung der Nationalen Volksversammlung durch Präsident Umaro Sissoco Embalo vor mehr als einem Jahr die Mehrheit der Sitze im Parlament errungen. Die Fünf-Parteien-Koalition Terra Ranka, die von der Afrikanischen Partei für die Unabhängigkeit Guineas und Kap Verdes (PAIGC) angeführt wird, gewann bei den Wahlen am Sonntag 54 von 102 Sitzen vor Embalos Partei Madem G15, die 29 Sitze errang. Die Partei für soziale Erneuerung (PRS) gewann 12 Sitze, die Arbeiterpartei 6 Sitze und die Vereinigte Volksversammlung 1 Sitz. Mehr als 20 politische Parteien und Koalitionen kämpften um die Sitze bei den Wahlen, die das Parlament nach 13-monatiger Abwesenheit wiederherstellen werden. Nach dem derzeitigen politischen System ernennt die Mehrheitspartei oder -koalition die Regierung, aber der Präsident hat die Möglichkeit, sie unter bestimmten Umständen zu entlassen. Dies hat in der Vergangenheit zu politischem Stillstand und internen Kämpfen geführt.
Musik bringt Hoffnung
Allein in der Hauptstadt Kinshasa leben schätzungsweise 20.000 Kinder auf der Straße: Kriegswaisen, vor Hunger und Armut Geflohene und von Ausbeutung und Missbrauch Betroffene. Sie sind oft zerlumpt und krank und kämpfen täglich ums Überleben. Nur für wenige von ihnen gibt es einen Platz in dem kleinen Kulturzentrum Mokili Na Poche, in dem kreative Talente, wie Musik, gefördert werden. Für diese Kinder gibt es Hoffnung auf ein besseres Leben. Die DR Kongo ist trotz der reichen Bodenschätze eines der ärmsten Länder der Welt. Etwa zwei Drittel der Bevölkerung von 100 Millionen Menschen muss mit weniger als $ 2,15 pro Tag auskommen.
Kaiserschnitt bei Handylicht
Als der Krieg im Sudan ausbrach, schätzte der UN Bevölkerungsfond, dass 219.000 schwangere Frauen gefährdet seien; 24.000 stünden nur wenige Wochen vor der Geburt. Inzwischen sind fast alle Krankenhäuser in der Hauptstadt Khartum geschlossen. Denjenigen, die noch offen bleiben, gehen oft Strom und sogar Wasser aus, was Geburten zu noch stressigeren Erfahrungen macht, besonders wenn eine Operation erforderlich ist. Ein der BBC zur Verfügung gestelltes Video zeigt, wie bei einem Kaiserschnitt die assistierenden Ärzte ihre Mobiltelefone hochhalten, um den Bereich des Schnitts zu beleuchten. Manche der Ärzte und Pfleger bleiben tagelang im Krankenhaus, weil zu viele Risikogeburten anstehen. Sie wissen, dass es viele häusliche Todesfälle unter jenen Frauen gibt, die es nicht zum Krankenhaus geschafft haben. Die Kämpfe fordern einen „katastrophalen Tribut“ von schwangeren Frauen im Sudan, einem Land, das schon vor dem Konflikt, nach Angaben der WHO, eine der höchsten Müttersterblichkeitsraten der Welt hatte.