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Trotz eines Waffenstillstands and dem Beginn von Friedensverhandlungen in Dar es Salaam hat nach Armeeberichten die Rebellengruppe FLN die Hauptstadt Bujumbura mit Artillerie beschossen.  
In Dar es Salaam haben Verhandlungen mit den FNL, der letzten noch aktiven Rebellengruppe, unter der Leitung des südafrikanischen Ministers für nationale Sicherheit, Charles Ngqakula, begonnen. Ein Waffenstillstand wurde Anfang Mai durch Angriffe der FNL gebrochen.
Ein Beschlluss des Präsidenten Pierre Nkurunziza, 15.000 Rinder, die während des Krieges aus Sicherheitsgründen in die Hauptstadt gebracht wurden, aus Bujumbura zu entfernen, scheiterte am Widerstand ihrer Besitzer.
Südafrika hat akzeptiert, zwischen den FNL-Rebellen und der burundischen Regierung vermitteln zu wollen. Ein erstes vorgesehenes Gespräch in Dar es Salam kam nicht zustande.  
In Bujumbura hat neben Radio Maria ein zweiter katholischer Sender, "Stimme des Friedens", angefangen, seine Programme auszustrahlen.  
Über 12.000 Flüchtlinge sind aus Tansania in ihre Heimat nach Burundi zurückgekehrt. Das Welternährungsprogramm hat ihre Versorgung für zwei Monate garantiert, da in Burundi selbst über eine Million Menschen von der Dürre betroffen sind, die in ganz Ostafrika herrscht.  
Die zweitgrößste Partei, die "Front für Demokratie in Burundi" (FRODEBU), der vor allem Hutu angehören, hat sich aus der Regierung zurückgezogen. Sie wirft der regierenden FDD unter Präsident Pierre Nkurunziza Verfassungsbruch und Mangel an Friedensbereitschaft vor. Eine Zusammenarbeit von FRODEBU mit der noch aktiven Rebellengruppe FNL wird befürchtet.  
Eine UN-Delegation ist in Bujumbura zu Beratungen über den Aufbau einer Wahrheits- und Gerechtigkeitskommission, wie sie 2000 im Arusha Friedensabkommen vereinbart wurde. Auch eine Untersuchungskommission über Menschenrechtsverbrechen sowie ein internationales Tribunal sind im Abkommen vorgesehen.
In neuen Richtlinien der katholischen Bischofskonferenz sind keine kirchlichen Eheschließungen mehr erlaubt, in denen sich beide Partner nicht einem Aidstest unterzogenhaben. Auch seropositive Partner können heiraten, sollen aber um ihre Situation wissen. Nach UN-Statistiken sind 6% der erwachsenen Bevölkerung HIV-positiv.  
In der Hauptstadt Bujumbura wurde der Jesuitenpater Elie Koma erschossen. Es wird vermutet, er sei "beseitigt" worden, weil er Zeuge der Ermordung eines Armeeoffiziers durch ehemalige Rebellen war. Der Papst sprach den Jesuiten sein Beileid aus.
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