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Die Juristin Fatou Bensouda aus Gambia hat schon acht Jahre unter dem viel kritisierten Luis Moreno Ocampo am Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag gearbeitet. Nun ist sie Chefin, als erste Afrikanerin und erste Frau. Mit ihrer Aussage, dass sie „Anklägerin von 121 Staaten, nicht nur der afrikanischen“ sei, hat sie manche Vorurteile in Afrika aufgeräumt, aber sie ist auch nicht bereit, vor den Verbrechen auf dem eigenen Kontinent die Augen zu verschließen. Sie hat mit ihrer ruhigen aber festen Art die Kriegsverbrecher gewarnt, dass die Zeit der Straflosigkeit vorbei sei. Ohne Gerechtigkeit gäbe es keinen Frieden.
Ein Gericht in Banjul hat den früheren Informationsminister zu lebenslanger Haft verurteilt, weil er den Sturz der Regierung von Yahya Jammeh geplant haben soll. Dutzende Offiziere der Armee sind wegen derselben Anklage hinter Gitter. Jammehs Wahl im November für eine vierte Amtszeit war für ihn selbstverständlich. Gambia, ein schmaler Landstrich entlang des Gambia Flusses ist der kleinste Staat auf dem afrikanischen Festland.
So lange will Gambias Präsident Jammeh regieren, wenn Allah es will. Im November hat der 46-jährige und seit 1994 regierende dubiose Präsident eine weitere Wahl gewonnen, die als perfekter Betrug gesehen wird. Auch wiederholte er seine Behauptung, Aids heilen zu können, jetzt durch Handauflegung; vor fünf Jahren war es noch durch Kräuter.
Unter diesem Motto will die Frau aus Gambia, Fatou Bensouda, ihre Arbeit ausweiten, wenn sie den Posten der Chefanklägerin am Internationalen Gerichtshofes in Den Haag übernimmt. Bisher war sie Stellvertreterin von Luis Moreno Ocampo.
Weil in dem Klima der Angst keine freie und faire Wahl möglich ist, schickt ECOWAS, der Block von 15 westafrikanischen Ländern, keine Wahlbeobachter. Yahya Jammeh, Staatschef seit 17 Jahren, will sich durch Unterdrückung, Medienkontrolle und Einschüchterung eine vierte Amtszeit sichern. Um auch Analphabeten eine Wahlbeteiligung zu ermöglichen, erhalten die Wähler statt Wahlzetteln Glaskugeln, die sie dann in die nach Kandidaten gefärbten Trommeln legen.
Diese Woche trifft sich der Aufsichtsrat der Stiftung Johannes Paul II. Kardinal Robert Sarah, Präsident des päpstlichen Rates „Cor Unum“ vertritt den Vatikan. Die Stiftung, die sich um medizinische und landwirtschaftliche Entwicklung bemüht und großteils von Geldern deutscher Spender finanziert wird, geht auf die Initiative Papst Johannes Paul II anlässlich seines Afrika Besuchs in 1980 zurück.
Die in Nigeria abgefangene Waffenlieferung aus Iran sorgt für weitere Aufregung, da die 13 Container mit schweren Waffen in das kleine Land Gambia weiter transportiert werden sollten Gambia ist wichtiger Umschlagplatz für südamerikanisches Kokain und ist im Einflussbereich der nordafrikanischen Al Qaida-Gruppe. Inzwischen hat die Regierung in Gambias Hauptstadt Banjul ohne weitere Erklärung alle Verbindungen mit Iran abgeschnitten und alle Entwicklungsprogramme annulliert.
Präsident Yahya Jammeh strebt die Königswürde an. Stammeshäuptlinge ziehen durch das winzige Land, eingebettet in Senegal, um Unterstützung für die Krönung zu suchen. Der neue Titel ändert wenig, denn Jammeh ist schon König, der das Land besitzt und die Presse, die Opposition, die Geistlichkeit und die Staatskasse kontrolliert. Er machte schon von sich hören, als er vorgab, ein Heilmittel gegen Aids gefunden zu haben. Auch ließ er in einer Hexenjagd etwa 1000 Menschen zusammen treiben.
Wer mit über 250 g Kokain oder Heroin entdeckt wird, muss mit der Todesstrafe rechnen. Zusammen mit Nachbarländern wurde Gambia vor kurzem zum Hauptumschlagplatz für Drogen von Südamerika nach Europa. Allein im Juni wurden in Gambia zwei Tonnen Kokain im Wert von etwa einer Milliarde Dollar beschlagnahmt. Nun will die Regierung die devastierenden Folgen des Drogenhandels radikal ausrotten.
Mindesten zwei Tonnen Kokain mit einem Straßenwert von einer Milliarde Dollar wurden in Gambia, unweit der Hauptstadt Banjul beschlagnahmt. Dazu wurden mehrere Händler verhaftet und Bargeld sowie Waffen sichergestellt. Westafrika ist schon länger ein wichtiger Umschlagplatz für Drogen aus Südamerika zum europäischen Markt. Drogenkartelle nutzen die Armut der Region und die schwachen Sicherheits- und Justizsysteme für ihre Zwecke.
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