John Sampson besucht die 6. Klasse einer Schule für Waisenkinder in Blantyre. Als einer von 8,500 Jugendlichen aus 54 Commonwealth Ländern beteiligte er sich an einem Essay-Wettbewerb – und gewann. Er wurde von Königin Elizabeth im Buckingham Palast empfangen, konnte ihr ein Samsung-Tablet seiner rührenden Erzählung überreichen und wurde von der BBC interviewt.
Präsidentin Joyce Banda hat nach Abbruch der Gespräche mit Tansania über die Grenzlinie am Malawisee den Disput der AU übergeben. Malawi will den Anspruch Tansanias auf die Hälfte von Afrikas drittgrößtem See nicht anerkennen. Die Unstimmigkeiten bestehen seit der Unabhängigkeit der beiden Länder, werden aber ernster seitdem man weiß, dass es im See riesige Öl – und Gasvorkommen gibt.
Präsidentin Joyce Banda und ihr Vize-Präsident Kachali wollen eine 30%ige Kürzung ihres Gehalts hinnehmen im Rahmen der strengen Sparmaßnahmen der Regierung. Auch will Frau Banda in den nächsten Tagen das umstrittene Präsidentenflugzeug verkaufen, dessen Anschaffung durch ihren Vorgänger großen Unmut unter den Geldgebern erregt hatte. Sie würde sowieso nie damit fliegen.
Wegen der allgemeinen Nahrungsmittelknappheit und den steigenden Kosten sind manche Menschen in dem armen Land gezwungen, sich billigeres Essen zu suchen. In Malawis Straßen bieten junge Männer Maus Kebab an. Der Verkauf der gekochten Mäuse bringt ihnen noch ein wenig Geld ein.
Die etwa 60 Migranten, vermutlich vom Horn von Afrika und unterwegs nach Südafrika, sind wahrscheinlich von Tansania kommend im Malawisee ertrunken als ihr Schiff kenterte. Bis jetzt wurden 47 Leichen geborgen; Überlebende fand man nicht. Inzwischen soll ein weiteres Boot mit 200 Menschen an Bord im Indischen Ozean gekentert sein.
Die Staatschefin ist, im Vergleich zu ihren Vorgängern im Amt, mit einer bescheidenen Anrede zufrieden. Die Kirche setzt ihre Hoffnung auf den geschaffenen Neubeginn unter Joyce Banda: keine Korruption und Vetternwirtschaft, sondern gesunde Entwicklung und Gerechtigkeit für alle. Sie hat dem sudanesischen Präsidenten Bashir klar gemacht, dass er bei der AU Vollversammlung im Juli in ihrem Land nicht willkommen sei. Auch hat sie Mutharikas Witwe Callista aus dem Amt entlassen. Um das Vertrauen der Geldgeber zurück zu gewinnen, hat ihre Regierung den Kwacha um 33% entwertet, was ein panisches Einkaufen im Land auslöste, weil man massive Preissteigerung befürchtet.
Joyce Banda, die erste Frau an der Spitze eines südafrikanischen Staates, die zweite auf dem Kontinent neben Ellen Johnson Sirleaf, hat kurz nach ihrem Amtsantritt den Polizeichef Peter Mukhito entlassen. Auch nahm sie sofort Beziehungen mit den Geberländern USA und Großbritannien auf, die ihre Gelder wegen Streitigkeiten mit dem Vorgänger Mutharika zurück gehalten hatten, eine Maßnahme, die das arme Land noch weiter verarmte. In ihrer Amtszeit bis zu den Wahlen in 2014 will die Frauenrechtlerin sich um Aussöhnung, Einigkeit und gute Regierungsführung bemühen und den benachteiligten Frauen – von denen 73% nicht schreiben können – besondere Hilfe zukommen lassen. Auch soll es in Malawi nie mehr ein Hosenverbot für Frauen geben.
Nach 24 Stunden bangen Wartens kam die offizielle Bestätigung von Mutharikas Tod. Laut Verfassung übernimmt der Vize die Amtsgeschäfte; nun war aber Joyce Banda wegen Spannungen aus der Regierungspartei ausgeschlossen und Mutharikas Bruder Peter wurde als Nachfolger vorbereitet. Inzwischen ist Frau Banda neue Präsidentin. Bingu wa Mutharika , früherer Ökonom an der Weltbank, wurde 2004 malawischer Präsident und 2009 mit großer Mehrheit wiedergewählt. Seine zweite Amtszeit war überschattet von Aufständen gegen seinen autoritären Stil, die Vetternwirtschaft und die sich verschlechternde wirtschaftliche Lage.
Bei einem Bürgertreffen in der Kathedrale von Limbe/Blantyre verlangten die Bürger, dass Bingu wa Mutharika binnen 60 Tagen zurücktritt. Es soll Neuwahlen geben. Die Menschen litten unter den unerträglichen Wirtschaftsbedingungen, die Mutharika mit verschuldet hat, und der Präsident verachte die Regeln der Demokratie und herrsche wie ein Autokrat gegen jede Opposition. Die Regierung lehnt das Ultimatum ab; die Bürgerrechtsbewegung droht mit „zivilem Ungehorsam“.
Malawi gehört zu den 20 ärmsten Ländern der Welt, was sich auch im Bildungsbereich zeigt. Die Zahl der Schüler ist wohl gestiegen, aber auch die Zahl der Aussteiger. Es mangelt an allem: Lehrern, Klassenräumen und Lehrmaterial. Die Durchschnittsklasse hat 90 Schüler, in einigen Schulen mehrere Hundert, was ein vernünftiges Lernklima unmöglich macht.