Nach einem erneuten und erfolglosen Abbruch der Koalitionsgespräche in Johannesburg schlägt nun die Afrikanische Union eine 50-50 Machtteilung zwischen Robert Mugabe und Morgan Tsvangirai vor. Obwohl Mugabe weitere Verhandlungen bejaht, will er nichts von seiner Exekutivgewalt abgeben. Die AU jedoch drängt auf eine sofortige Lösung der verworrenen Situation, um die stündlich eskalierende Wirtschaftkrise zu beenden.
Die Nichtregierungsorganisationen, denen Anfang Juni alle Aktivitäten untersagt wurden, dürfen nun mit Einschränkungen und unter strikter Kontrolle wieder arbeiten, wenn es um humanitäre Hilfe geht. Solche, die sich um Förderung von Menschenrechten, Gerechtigkeit und Regierungsführung bemühen, sind weiterhin verboten.
Obwohl die Regierung versuchte, Oppositionspolitiker für sich zu gewinnen und zwei beim Eintritt ins Parlamentsgebäude verhaftete, wurde MDC Kandidat Lovemore Moyo mit einer Mehrheit von 12 Stimmen zum Parlamentspräsidenten gewählt. Die Abstimmung zeigte, dass selbst einige ZANU-PF Abgeordnete für die Opposition stimmten. ZANU-PF gewann die Wahl des Senatspräsidenten.
Nach offiziellen Statistiken hat die Inflation im Juni die unvorstellbare Höhe von 11.250.000% erreicht. Obwohl keine Einigung zwischen Regierung und Opposition in Sicht ist, will Mugabe in Kürze das Parlament eingerufen.
Die Kommission „Gerechtigkeit und Frieden“ der katholischen Bischofskonferenz fordert in einer Erklärung eine Übergangsregierung für die Dauer von zwei bis drei Jahren. Die Übergangsregierung solle einen nationalen Heilungsprozess, politische Versöhnung sowie einen wirtschaftlichen Aufschwung ermöglichen
Beim Treffen der Regierungschefs der Wirtschaftsgemeinschaft des südlichen Afrika (SADC) in Johannesburg konnte keine Einigung zwischen Robert Mugabe und Morgan Tsangirai zu erreichen. Zuvor war Tsangirai und seine Delegation auf dem Flugplatz von Harare am Ausfliegen gehindert worden. Botswanas Regierung, die die Stichwahl mit Mugabe als einzigem Kandidaten als 'eine Schande für Afrika' bezeichnet hatte, boykottierte das Treffen. Sambias Außenminister kritisierte das Versagen von SADC.
Die Verhandlungen zwischen Regierung und Opposition, die in Harare unter Vermittlung von Thabo Mbeki stattfinden, sind wieder untergebrochen worden. Mbeki widersprach Äußerungen von leitenden ZANU-PF Mitgliedern, dass ein Koalitionsabkommen mit der Splitterpartei von Arthur Mutambara geschlossen worden sei.
Die Gespräche zwischen Regierung und Opposition in Südafrika sollen nach Medienberichten Fortschritte machen. Nach den Vorschlägen soll Mugabe Ehrenpräsident bleiben und eine Amnestie erhalten während Tsvangirai als Premierminister die Regierungsgeschäfte übernimmt.
Die Notenbank führt neues Geld ein. Eine Milliarde alte simbabwische Dollar werden gegen einen neuen Dollar umgetauscht. Die offizielle Inflationsrate beträgt 2.000.000%.
Die Beauftragten haben sich zu Beratungen mit den Parteiführern zurückgezogen, wollen aber die Verhandlungen wieder aufnehmen. MDC Quellen sprechen von Unstimmigkeiten wegen der Verteilung von Schlüsselpositionen in der Regierung.