Die Wahlen von 6 Millionen Bürger für ein neues Parlament sind relativ friedlich verlaufen. Nach vorläufigen Ergebnissen hat die Regierungspartei ZANU-PF eine Zweidrittelmehrheit errungen, mit der eine Verfassungsänderung möglich ist. Die Wahlbeteiligung betrug 42%. Von den 150 Sitzen gewann Zanu-PF 78, MDC 41, Unabhängige 1 Sitz. 30 Sitze werden direkt vom Präsidenten ernannt. Die zugelassen 200 Wahlbeobachter aus befreundeten Staaten bestätigen die Wahlen. Die Opposition verlangt wegen Wahlenbetrug Neuwahlen. Amnesty International, Human Rights Watch und andere internationale Menschenrechtsorganisation glauben, dass die ungleichen Bedingungen im Wahlkampf keine wirklich freie und faire Wahlentscheidung zuließ.
Die afrikanische Gruppe hat Simbabwe wiedergewählt, um den Kontinent für die nächsten drei Jahre bei den 15 Mitgliedsstaaten der UN-Menschenrechtskommission zu vertreten. Mehrere Staaten haben Protest eingelegt. Wegen mangelnder Glaubwürdigkeit will UN Generalsekretär Kofi Annan die Kommission durch einen Rat ersetzen, der direkt von der Generalversammlung gewählt werden soll.
Dürre, Landenteignungen und Mangel an Kunstdünger und Saatgut lassen eine Missernte in Simbabwe erwarten. Nach Schätzungen humanitärer Organisationen werden vier der elf Millionen Einwohner auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen sein. Die Regierung will 1.2 Mio. Tonnen importieren.
Amnesty International hat der Regierung anhaltende Gewalt gegen Mitglieder von Menschenrechtsorganisationen vorgeworfen. Berichte aus dem Matabeleland sprechen vom Ausschluss von Nahrungsmittelzuteilungen von Wählern, die für die Opposition gestimmt haben.
Die Regierung wird die 60 Söldner, die seit einem Jahr wegen eines versuchten Putschversuchs in Äquatorial Guinea in Simbabwe inhaftiert waren, nach Südafrika abschieben. Das Gericht verurteilte sie wegen Verletzung der Einreisebestimmungen, konnte jedoch eine Beteiligung am Putschversuch nicht nachweisen.
Die Polizei in Harare hat an die 10.000 Straßenhändler verhaftet und ihre Verkaufsbuden zerstört. Wegen der wachsenden Knappheit aller Versorgungsgüter hat sich in Simbabwe ein blühender Schwarzmarkt breit gemacht.
Die Gerechtigkeit- und Friedenskommission der Bischöfe, mehrere Menschenrechtsorganisationen und die Oppositionspartei haben gegen die gewaltsame Zerstörung von illegalen Wohnsiedlungen in mehreren Städten Simbabwes, bei der Hunderttausende von Menschen obdachlos wurden, protestiert. Allein in Harare waren mehr als 2.000 Polizisten im Einsatz.