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Oxfam nennt die Situation der somalischen Flüchtlingslager im Land und in umliegenden Ländern eine „menschliche Tragödie von unvorstellbarem Ausmaß“. Sie sind überfüllt und es mangelt an allem, da sie wegen der prekären Sicherheitslage kaum von Helfern erreicht werden können. Afgooye, nahe der Hauptstadt Mogadischu, hat die dichteste Konzentration von verdrängten Menschen in der Welt – knapp eine halbe Million.
Der Apostolische Administrator in Somalia bedauerte, dass die eigene Bevölkerung und die internationale Gemeinschaft die Übergangsregierung nicht genügend unterstützt und so die Kämpfe der islamistischen Gruppen begünstigt hätten. Als der Staat vor 19 Jahren zusammenbrach, hatten die rivalisierenden Clans, besonders die Shabaab-Miliz freie Bahn. Gebraucht wäre „eine gemeinsame Linie“, die eine Versöhnung möglich machte.
Das Büro des Welternährungsbüros in Wajib war das Ziel des Angriffs. Im Feuergefecht kamen drei Angreifer ums Leben. Wegen den sich häufenden Anschläge haben viele Helfer den Süden und das Zentrum des Landes schon verlassen. Zu der humanitären Krise kommen die Kämpfe zwischen Regierung und Opposition, die Rivalitäten zwischen den Clans und die drohende Dürre.
Bei einem frühen Überfall auf eine Moschee in Galkayo wurden fünf Ausländer, vermutlich Pakistani, erschossen und zwei weitere verletzt. Das Motiv ist nicht bekannt, aber seit der kürzlichen Ermordung des Informationsministers ist die Lage in der Puntland Region sehr angespannt.
Vier Monate war der deutsche Frachter „Hansa Stavanger“ mit seinen 24 Seeleuten in Piraten Händen. Jetzt kann er, von Kriegsschiffen begleitet, ins kenianische Mombasa weiterfahren.
Die unter deutscher Flagge fahrende 'MV Victoria' wurde für ein Lösegeld von 1,8 Millionen Dollar von somalischen Piraten wieder freigelassen. Ein weiteres deutsches Schiff ist noch in ihren Händen. Piraten haben letztes Jahr über 130 Handelsschiffe vor der somalischen Küste angegriffen.  
Islamistische Rebellen haben in Mogadischu zwei französische Geheimdienstagenten aus einem Hotel entführt. Sie wurden später auf die beiden Rebellengruppen al-Shabab und Hisbul-Islam aufgeteilt.  
Ein Gericht der Al-Shabab Milizen hat einen Mann wegen Verwaltung und Mord zum Tode durch Steinigung verurteilt. Vor einer großen Menschenmenge wurde der Verurteilte in der Stadt Wanlaweyn von zehn maskierten Milizionären hingerichtet.  
Weil sie Mobiltelefone und Gewehre gestohlen haben, sollen vier junge Männer nördlich von Mogadischu nach Scharia-Gesetz mit einer doppelten Amputation bestraft werden: rechte Hand und linkes Bein. Amnesty International appellierte an al Shabab, das inhumane, entwürdigende Urteil nicht zu vollstrecken. Auch sei das Gerichtsverfahren nicht fair gewesen. Auf Drängen islamischer Fundamentalisten hatte das somalische Parlament im April dieses Jahres die Anwendung des Scharia-Rechts zugelassen.
Obwohl Somalia die Nachbarländer um sofortige militärische Hilfe gegen die islamitischen Rebellen anflehte, hielten sich diese zurück, auch nachdem die Afrikanische Union den Ruf unterstützte. Äthiopien, dessen Truppen von Ende 2006 bis Januar dieses Jahres an der Seite der somalischen Regierung kämpften, will ohne internationales Mandat nicht eingreifen. Letzte Woche fielen drei hohe Regierungsvertreter Mordanschlägen zum Opfer. Die Gewalt spitzt sich täglich zu. Nun hat Präsident Sheikh Sharif Sheikh Ahmed den Ausnahmezustand ausgerufen. Man könne nicht zusehen, wenn fremde vom El Kaida Terrornetzwerk gesteuerte Rebellen die ganze Region verunsicherten.
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