Präsident Déby lud Staatchefs aus 5 Nachbarländern zu einem Sondergipfel in die Hauptstadt N’djaména ein, um deren Unterstützung gegen den Sudan zu bekommen, den er beschuldigt, sein Land destabilisieren zu wollen.
Nach offiziellen Angaben aus Ndjamena haben tschadische Soldaten am Sonntag bei der Abwehr eines Angriffs auf eine Garnison in der Stadt Adre mehr als 300 Rebellen getötet. Danach seien die restlichen Angreifer in den Sudan hinein verfolgt worden. Die Armee habe dabei auch Rebellenstützpunkte auf sudanesischem Territorium zerstört.
Schwere Kämpfe an der Grenze zwischen Tschad und Sudans Kriegsregion Darfur bringen den tschadischen Präsidenten Idriss Déby in Bedrängnis. Sudan wirft ihm die Unterstützung der Darfur-Rebellen vor.
Senegal hat den ehemaligen Präsidenten des Tschad, Hissein Habré, auf einen internationalen Haftbefehl hin festgenommen. Er ist vor einem belgischen Gericht wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit angeklagt. Menschenrechtsorganisationen machen ihn verantwortlich für die Ermordung von 40.000 und für Folter von 200.000 Menschen während seiner Amtszeit.
Ein Gesetz, das vorschreibt, einen Teil der Erdöleinkommen für Armutsbekämpfung zu verwenden, soll jetzt abgeändert werden. Das Geld soll für die Lösung der Finanz- und Sicherheitsprobleme des Landes verwendet werden. Das Gesetz war eine Bedingung der Weltbank für die Finanzierung der 3.7 Milliarden teuren Pipeline.
Meuternde Einheiten der Armee, die sich in den Norden des Landes abgesetzt haben, bestreiten Behauptungen der Regierung, sie seien in den Sudan geflohen. Die Rebellen, die sich ‘Socle pour le changemente, l’unité nationale et la démocratie’ (Scud), nennen, wollen eine dritte Amtszeit von Präsidenten Deby verhindern.
Ein Bericht der Organisation Catholic Relief Services zeigt, die Einkommen aus der neuen Erdölpipeline kaum der Armutsbekämpfung zu Gute kommen. Das Kontrollsystem über die Nutzung der Gewinne gilt nur für die drei ursprünglichen Explorationen, nicht für die neuen Bohrungen.
Fünf Millionen Bürgen stimmen über eine neue Verfassung ab, die nach den politischen Wirren der letzten Jahre dem Land eine demokratische Ordnung geben soll.
Die Wahlkommission hat erklärt, dass die Mehrzahl der Stimmberechtigten die Verfassungsänderung angenommen haben, die Präsident Déby eine dritte Amtszeit ermöglicht. Oppositionsparteien hatten zum Boykott der Volksabstimmung aufgerufen und bezweifeln die offiziellen Angaben von einer Beteiligung von 71%.
Nach Berichten von Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen haben die Bewohner in Tschad und Kamerun keine der versprochenen Kompensationen für Landenteignung und Verschmutzung von Brunnen beim Bau der Ölpipeline vom Tschad nach Kamerun erhalten. Die beteiligten Ölkonzerne Esso, Chevron und Petronas hätten unter falschen Vorgaben Unterschriften der Anwohner erzwungen.