Nach Angaben des Informationsministers Ali Abdu hat die Synode der orthodoxen Kirche ihren Patriarchen Abuna Antonios seines Amtes enthoben, ohne einen Nachfolger zu bestimmen. Oppositionsgruppen vermuten den wahren Grund in der kritischen Haltung des Patriarchen gegen die Einmischung der Regierung in kirchliche Angelegenheiten.
UN-Sicherheitsrat verlegt Beobachter von Eritrea nach Äthiopien
Der UN-Sicherheitsrat hat am Mittwoch beschlossen, einige seiner in Eritrea stationierten zivilen und militärischen Grenzbeobachter vorübergehend in das Nachbarland Äthiopien zu verlegen. Dazu gehören auch europäische, russische und nordamerikanische UNMEE-Mitglieder, deren Abzug bis zum Freitag Eritrea gefordert hatte. Der UN-Sicherheitsrat hat "angemessene Maßnahmen" angekündigt, sollten die Konfliktparteien nicht ihre Truppenstärke vor Ort bis Januar auf das Niveau von Dezember 2004 zurückführen.
Der UN-Sicherheitsrat nahm einstimmig eine Resolution an, die Eritrea und Äthiopien ein Waffen- und Handelsembargo androht, falls sie nicht binnen 30 Tagen die Grenzentscheidung der UN-Kommission annehmen. Eritrea darf auch nicht weiter die Luftüberwachung der Grenze behindern.
UN-Generalsekretär Kofi Annan bat den UN-Sicherheitsrat, Druck auf Eritrea auszuüben, das die Überwachung der Grenzen zu Äthiopien durch die UN-Mission immer mehr behindert.
Die EU drückte ihre Besorgnis über die Massierung von Truppen auf beiden Seiten der äthiopisch-eritreischen Grenze aus und rief beide Länder auf, den Grenzentscheidung von Den Haag umzusetzen.
Die UN hat das Mandat der UNMEE Friedenstruppen, die die Grenze zwischen Eritrea und Äthiopien überwachen, bis September 2005 verlängert und beide Länder aufgefordert, von Feindseligkeiten abzusehen.
In einer neuen Resolution hat der UN-Sicherheitsrat Äthiopien erneut aufgefordert, die Markierung der Grenze zu Eritrea zuzulassen, hielt sich aber mit Androhung von Sanktionen zurück. Hauptstreitpunkt zwischen beiden Ländern ist das Dorf Badme.
Nach Schätzungen von UN-Hilfsorganisationen sind zwei Drittel der Bevölkerung vom Hunger bedroht. Weniger als die Hälfte der Kinder geht in die Schule. Da der Grenzstreit mit Äthiopien immer noch nicht beendet ist, werden Ressourcen für militärische Zwecke ausgegeben.