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Am 15. Oktober, 22 Jahre nach Ende des Bürgerkriegs, sind Präsidentschafts- und Parlamentswahlen angesagt. Für das Amt des Präsidenten kandidieren der amtierende Präsident Filipe Nyusi für die Regierungspartei FRELIMO, Alphonso Dhlakama für die Oppositionspartei RENAMO und Daviz Simano, Bürgermeister der Stadt Beira und Gründer einer neuen Partei, der Demokratischen Bewegung von Mosambik (MDM).  
Bei der 2. Triangular Conference am 24. Juli beschwerten sich die Einheimischen im Nacala Korridor, dass sie keinen Zugang zu Feuerholz und andern Waldprodukten haben. Ihr Leben sei sehr eingeschränkt. Die Partner Mosambiks im ProSavanna Project, Brasilien und Japan, verteidigten ihre Teilnahme. Sie seien von der Regierung in Maputo eingeladen worden, um Mosambiks Landwirtschaft zu modernisieren. In weiten Teilen des 14 Mio. ha Nacala Korridors, der sich über drei Provinzen erstreckt, wird zurzeit Soja angebaut. Das anfänglich gesetzte Ziel war Ernährungssicherheit und Souveränität.
Von seinem Buschversteck in den Gorongosa Bergen in Zentral–Mosambik aus will Afonso Dhlakama, der Anführer der RENAMO Partei, den Präsidentschaftswahlkampf führen. Heute wird er in einer Telefonkonferenz dem Parteikongress in Beira seine Wahlpropaganda überbringen. Seit 1994 versucht Dhlakama vergebens, an die Spitze des Landes zu kommen. Nachdem er sich vor zwei Jahren aus der Hauptstadt zurückgezogen hat, haben seine Truppen sporadische Attacken gemacht. Vor den Oktober Wahlen, jedoch, hofft man auf eine Verhandlungslösung mit der Regierung.
Wegen Korruptionsverdacht und mangelnder Transparenz haben ausländische Geber ihre Finanzhilfen an die Regierung um 11% gekürzt. Statt 309 Mio. Dollar kommen demnächst nur 225 Mio. in die Staatskasse. Nach den Niederlanden, Spanien und Belgien, hat jetzt auch Norwegen die direkte Hilfe an die Regierung gestoppt. Manche Geber aber wollen größere Summen direkt an die Landwirtschaft und an das Gesundheitswesen zahlen, wo die Hilfe beim Volk ankommt.
Die Regierung hat kurzfristig eine Verlängerung der Wahlregistrierung angekündigt, nachdem der Oppositionsführer Dhlakama die Frist verpasst hatte. Ohne Registrierung kann er kein Wahlkandidat sein. Seit 1992 hat er jede Wahl verloren; er soll sich in einer entfernten Gebirgshöhle in der Sofala Provinz versteckt halten.
Die Kämpfe zwischen Armee und ehemaligen Rebellen verhindern die zügige Räumung von Landminen, die im Freiheitskrieg gegen Portugal und während dem blutigen Bürgerkrieg gelegt wurden. Die letzten verminten Landstriche sollten bis Ende des Jahres gesäubert sein, aber das Nationale Institut für Minenräumung, von internationalen Gebern finanziert, will seine Experten nicht zusätzlich gefährden. Dabei könnte es im Jahr 9000 km² räumen. Sollten Frelimo und Renamo sich bald einigen, könnte Mosambik bis Jahresende minenfrei sein.
Wegen Dürre, Fluten, Insektenplage und Zerstörung durch wilde Tiere sind über 300,000 Menschen im südlichen Teil des Landes von Nahrungsmittelknappheit betroffen. Jetzt droht eine neue Flutwelle im Inkomati Flussbett in der Manhica Provinz. Etwa 6,000 Bewohner sind aufgefordert das Gebiet zu verlassen. Die Küstenregion ist anfällig für Überflutungen, da mehrere große Flüsse das Wasser aus dem Innern des Kontinents zum Meer bringen. In der Provinz Sofala, Zentralmosambik, hat die frühere Rebellenbewegung RENAMO wegen erneuerten Kampfhandlungen gegen FRELIMO Tausende Menschen vertrieben.
Zum ersten Mal seit Oktober, als Dhlakamas Gorongosa Festung angegriffen wurde, trafen sich gestern Vertreter von Frelimo und Renamo, um Wege zur Beilegung des Konfliktes zu suchen. Man konnte sich bereits auf Beteiligung von externen Schlichtern und Beobachtern einigen; jetzt soll ein Verhaltenskodex ausgearbeitet werden. Die Renamo Partei hatte geschworen, den Bürgerkrieg wieder aufflammen zu lassen, wenn ihre Forderungen, darunter eine faire Teilung des Ressourcenreichtums, nicht erfüllt würden.
Unterstützt von Zivilorganisationen, nutzte Mosambiks Kleinbauernverband den Besuch des japanischen Premiers, um ihren Unwillen über das Megaprogramm „ProSavanna“ auszudrücken, an dem neben Mosambik auch Japan und Brasilien beteiligt sind. Diese großflächige Landnahme in den Provinzen Nampula, Niassa und Zambésia für Monokulturen gefährde das Menschenrecht auf Nahrung und führe zu Vertreibungen und Landkonflikten. Wenn Japan Mosambiks Landwirtschaft helfen will, dann sollten Kleinbauern gefördert werden. Nur so könnte Nahrungssicherheit erreicht und die Umwelt geschont werden.
Das Parlament hat ein neues Strafgesetzbuch verabschiedet, das die portugiesischen Gesetze aus dem Jahr 1886 ersetzt. Das neue Strafrecht definiert als Straftaten unrechtmäßige Bereicherung und Einflussnahme und erklärt Diskriminierung auf Grund von Rasse, Gender, Religion, ethnischer Zugehörigkeit für illegal.  
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