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Nur einige Tage nachdem 92 Leichen von verdursteten Migranten, darunter 52 Kinder, in der Sahara gefunden wurden, hat die Polizei 127 Migranten auf dem Weg nach Algerien verhaftet. Auch plant die Regierung die Schließung der illegalen Lager, wo die meisten Trecks beginnen. Regierungschef Rafini appellierte an seine Landsleute in der Heimat zu bleiben oder auf legalem Weg auszureisen. Für Menschenschmuggler wurden harte Strafen angekündigt. Laut UN- Berichten haben zwischen März und August mindestens 30,000 Flüchtlinge die Stadt Agadez auf dem Weg nach Norden durchquert.
Dutzende Migranten sind in Niger, nördlich der Stadt Agadez umgekommen. Mit zwei Autos waren etwa 60 Menschen unterwegs über Algerien ans Mittelmeer. Als ein Auto Panne erlitt, zogen die Passagiere zu Fuß weiter, um Hilfe zu suchen. Diese kam aber zu spät. Nur fünf Leichen wurden gefunden, darunter drei Kinder; die Suche nach etwa 30 anderen musste abgebrochen werden.
Unter den 22 Gefangenen, die aus dem Gefängnis der Hauptstadt entkommen sind, sollen gefährlich eingestufte Extremisten sein. Drei Wächter wurden bei der Aktion getötet. Ermittlungen ergeben, dass vorher Waffen in das Gefängnis geschmuggelt wurden. Erst eine Woche zuvor wurden eine französische Uranmine und ein Militärcamp im Norden des Landes angegriffen. Die Islamistengruppe MUJAO scheint Racheakte für den Militäreinsatz in Mali verüben zu wollen.
Nigers Präsident warnt, dass nach den Angriffen auf die Uranminen im Norden seines Landes, die Islamisten jetzt den Tschad anpeilen würden, denn auch von dort wurden Truppen nach Mali gesandt, um die Franzosen im Kampf gegen die Islamisten zu unterstützen.
Die islamistische Organisation MUJAO übernimmt die Verantwortung für zwei gleichzeitige Bombenanschläge im Norden des Niger auf die Uran-Mine des französischen Konzerns AREVA in Arlit und auf eine Kaserne der Armee in Agadez. Die Autobomben töteten mindestens 56 Personen und verwundeten 30 andere. MUJAO, das mit Al Kaida im Maghreb verbunden sein soll, rechtfertigt den Angriff als Vergeltung für die französische Militäraktion in Nord-Mali.  
Rund 800,000 Menschen im Norden von Niger brauchen bis Juli / August Nahrungsmittel zum Überleben, und das trotz einer guten Ernte. Doch Transportprobleme, steigende Preise und der große Zustrom von Flüchtlingen aus dem Kriegsland Mali sind verantwortlich für die unvorhergesehene Knappheit.
Seit 1927 gibt es Grenzstreitigkeiten zwischen Niger und Burkina Faso. Der IGH (Internationaler Gerichtshof) hat nun, auf Gesuch beider Länder, die Grenzlinie festgelegt, mit Rücksicht auf die Bedürfnisse der nomadischen Bevölkerung. Die neuentdeckten Goldreserven wurden nicht in Betracht gezogen. Beide Länder sind zufrieden mit der Lösung, die Schule machen könnte.
Präsident Issoufou hat zugestimmt, dass US Drohnen zur Überwachung des Luftraums von Mali und der weiteren Sahara in seinem Land stationiert werden. Geplanter Stützpunkt ist die Agadez Region im Norden, die an Mali, Algerien und Libyen angrenzt. Frankreich plant, Elitesoldaten nach Niger zu schicken, um zu verhindern, dass die Uran Minen des AREVA Konzerns in den Sog des Mali-Konfliktes geraten.
Während Mauretaniens Präsident Aziz sich zurückhält, hat Nigers Staatschef Issoufou dem malischen Präsidenten Traore militärische Unterstützung zugesagt, um die nördliche Region zurückzugewinnen. Zur gleichen Zeit drängen beide Führer die verschiedenen Rebellengruppen, von dem bewaffneten Kampf abzusehen und sich von der nordafrikanischen Al Qaida Bewegung zu trennen.
In Nigers zweitgrößten Stadt Zinder haben muslimische Demonstranten nach den Freitagsgebet die wichtigste katholische Kirche „komplett geplündert“, obwohl der Islamrat von Niger, der den anti-islamischen Film verdammte, gleichzeitig an die Gläubigen appellierte, keine Kirchen anzugreifen.
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