...und soll im Amt sterben“. Das ist die Erklärung eines Häuptlings. Ihn durch eine Wahl entfernen zu wollen sei Zeitvergeudung. Obwohl Mugabe noch auf Wahlen in diesem Jahr drängt, bestehen die Opposition und Südafrika zuerst auf einer Verfassung und Reformen. Die Anhänger des Diktators, die ihn als Freiheitsidol vergöttern, erfanden einen neuen Kult, Mugabes Signatur in Silber auf Textilien und Schuhe fixiert als eine Art Markenzeichen. Die meisten Simbabwer wollen und können sich solch einen Zierrat nicht leisten, wenn sie ums Überleben kämpfen.
Seit dem 8. Februar weiß man nicht, wo Paul Chizuze ist. Der 50-jährige Aktivist hat über zwei Jahrzehnte Opfern politischer Gewalt beigestanden und bei der Suche von anderen vermissten Aktivisten geholfen. Nun könnte er selbst „entführt oder ermordet“ sein, befürchten Menschenrechtsgruppen. Sie beschuldigen Mugabes Anhänger, dass sie Aktivisten drangsalieren und entführen.
Im Hinblick auf einen weiteren Sieg in den bevorstehenden Wahlen, beteuerte der 88-jährige Präsident Robert Mugabe an seinem heutigen Geburtstag seine Gesundheit. Von den Lockerungen der Sanktionen, die die EU 51 Personen und 20 Unternehmen gewährt hat, sind Mugabe und der direkte Kreis um ihn ausgeschlossen. Vermögenssperren und Einreiseverbote bleiben bestehen, und Mugabe schimpft weiterhin über die Sanktionen, die er für den wirtschaftlichen Niedergang seines Landes verantwortlich macht.
Weil sie sich nicht registrieren wollten, sind in der von Dürre und Hunger geplagten Masvingo Provinz 29 Nichtregierungsorganisationen suspendiert worden. Man befürchtet, dass diese Maßnahme, wie schon vor vier Jahren, zur Wahlstrategie gehört, um Beobachtern den Zugang zu erschweren.
Nach Veröffentlichung des Entwurfs für eine neue Verfassung hat Präsident Mugabe ganz klar gemacht, dass er kein Dokument unterschreibt, das ihm eine weitere Amtszeit untersagt. Die Verfassung sieht zehn Jahre als Höchstzeit vor. Der demnächst 88jährige Mugabe regiert bereits 32 Jahre und hat sich wieder als Kandidat aufgestellt.
Mehr als gewohnt belästigen Paviane am Grenzposten zwischen Simbabwe und Sambia die Reisenden. Sie schnappen Taschen und demolieren Autos, um an Nahrungsmittel im Innern zu kommen. Wenn sie Lastwagen überfallen und Getreidesäcke aufreißen, ist es unmöglich, die große Truppe zu bändigen. Sie werden aggressiv, wenn sie nichts Essbares finden.
660 Patienten suchten medizinische Behandlung in dem neuen Ausbruch. Die Krankheit wurde auf kontaminierte Nahrungsmittel der Straßenverkäufer im Osten der Stadt zurück geführt. Während einer außergewöhnlichen Hitzewelle im November war der Grund für die Typhuswelle der akute Mangel an sauberem Trinkwasser.
Die bevorstehenden Wahlen verschärfen die Drohungen und Einschüchterungen der Regierungspartei gegen die Kirche. Mehrere katholische Priester wurden in den letzten Monaten vorübergehend festgenommen. Telefonate und E-Mails werden überwacht. Eine Kritik in der Predigt oder ein Gebet um Frieden können eine Einbestellung von der Polizei nach sich ziehen. Dabei versucht die Kirche durch Bildungs – und Versöhnungsarbeit friedliche und freie Wahlen zu ermöglichen.
Der General-Sekretär des südafrikanischen ANC soll Mugabe bei der Konferenz am Wochenende versprochen haben, ihm durch Wahlkampf Strategien und Material zum Sieg zu verhelfen, sollte die Wahl 2012 steigen. Es sei wichtig, ZANU-PF zu stärken, weil nur diese Befreiungspartei die Bestrebungen der Menschen in Simbabwe vertreten könne. Der 87-jährige Mugabe selbst würde es als „Akt der Feigheit“ sehen, sich jetzt zur Ruhe zu setzen. Wie die Staatengemeinschaft SADC darauf reagiert, bleibt abzuwarten.
Auf der jährlichen Parteikonferenz der ZANU PF drängt Mugabe auf frühe Wahlen, um das “erzwungene” und bereits abgelaufene Regierungsbündnis lösen zu können. Riesenärger brachte kürzlich ein Werbegag der südafrikanischen Nando Fast Food Kette, der Mugabe allein an der gedeckten Tafel zeigt. Reservierte Plätze für Gaddafi, Amin, Mao und Hussein sind leer.