In einer neuen Welle von Farmbesetzungen, die von Sicherheitskräften und Kriegsveteranen angeführt war, wurden wenigstens 35 weisse Farmer von ihrem Land vertrieben. Die Polizei, wie früher, weigert sich die Besetzer zu verhaften. FEWSNET (Famine Early Warning Systems Network) berichtet zur gleichen Zeit, dass im November die Hungersnot im Land dramatisch sein wird.
In einem Interview mit der Associated Press (AP) versicherte Mugabe dass das Abkommen mit der MDC umgesetzt werde, auch wenn die Opposition eine Marionette der britischen Regierung sei. Er ist sich auch keines Unrechtes bewusst und weder die Afrikanische Union noch afrikanische Politiker hätten sich je über Menschenrechts- verletzungen in Simbabwe beklagt. Er rief den Westen auf alle gegen sein Land verhängten Sanktionen aufzuheben.
Nach den umstrittenen Wahlen, nach Chaos und Gewalt und dann wochenlangen Verhandlungen wurde in der Hauptstadt ein Abkommen unterzeichnet, das Mugabes Machtmonopol beendet hat. Während er Staatschef beleibt, wird Tsvangirai Regierungschef. In ihren Reden klang Tsvangirai versöhnlich, Mugabe jedoch kämpferisch. Die Reaktion im Land ist bange Hoffnung statt lauter Jubel. Es gab sogar schon Zusammenstöße zwischen Anhängern der verschiedenen Parteien. Auch die Außenwelt gibt sich verhalten.
Nach langen und bangen Monaten soll nun eine Einigung zwischen den Rivalen, Mugabe und Tsvangirai, erzielt worden sein. Der Vermittler, der südafrikanische Präsident Mbeki, bestätigte das Abkommen, das am Montag, 15. September, unterzeichnet werden soll. Auch sollen dann die Einzelheiten bekannt gemacht werden. Der letzte und schwierigste Streitpunkt war die Kompetenz Verteilung. Sollte die Einigung zustande kommen, erwartet man, dass internationale Spender helfen, die kollabierte Wirtschaft wieder zu beleben.
Nach einem erneuten und erfolglosen Abbruch der Koalitionsgespräche in Johannesburg schlägt nun die Afrikanische Union eine 50-50 Machtteilung zwischen Robert Mugabe und Morgan Tsvangirai vor. Obwohl Mugabe weitere Verhandlungen bejaht, will er nichts von seiner Exekutivgewalt abgeben. Die AU jedoch drängt auf eine sofortige Lösung der verworrenen Situation, um die stündlich eskalierende Wirtschaftkrise zu beenden.
Die Nichtregierungsorganisationen, denen Anfang Juni alle Aktivitäten untersagt wurden, dürfen nun mit Einschränkungen und unter strikter Kontrolle wieder arbeiten, wenn es um humanitäre Hilfe geht. Solche, die sich um Förderung von Menschenrechten, Gerechtigkeit und Regierungsführung bemühen, sind weiterhin verboten.
Obwohl die Regierung versuchte, Oppositionspolitiker für sich zu gewinnen und zwei beim Eintritt ins Parlamentsgebäude verhaftete, wurde MDC Kandidat Lovemore Moyo mit einer Mehrheit von 12 Stimmen zum Parlamentspräsidenten gewählt. Die Abstimmung zeigte, dass selbst einige ZANU-PF Abgeordnete für die Opposition stimmten. ZANU-PF gewann die Wahl des Senatspräsidenten.
Nach offiziellen Statistiken hat die Inflation im Juni die unvorstellbare Höhe von 11.250.000% erreicht. Obwohl keine Einigung zwischen Regierung und Opposition in Sicht ist, will Mugabe in Kürze das Parlament eingerufen.
Die Kommission „Gerechtigkeit und Frieden“ der katholischen Bischofskonferenz fordert in einer Erklärung eine Übergangsregierung für die Dauer von zwei bis drei Jahren. Die Übergangsregierung solle einen nationalen Heilungsprozess, politische Versöhnung sowie einen wirtschaftlichen Aufschwung ermöglichen
Beim Treffen der Regierungschefs der Wirtschaftsgemeinschaft des südlichen Afrika (SADC) in Johannesburg konnte keine Einigung zwischen Robert Mugabe und Morgan Tsangirai zu erreichen. Zuvor war Tsangirai und seine Delegation auf dem Flugplatz von Harare am Ausfliegen gehindert worden. Botswanas Regierung, die die Stichwahl mit Mugabe als einzigem Kandidaten als 'eine Schande für Afrika' bezeichnet hatte, boykottierte das Treffen. Sambias Außenminister kritisierte das Versagen von SADC.