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Innerhalb einer Woche kaperten Piraten vier Schiffe vor der Küste Somalias: einen mit Palmöl beladenen malayschen Tanker, einen japanischen Tanker, ein iranisches und ein deutsches Frachtschiff.
Die Kämpfe zwischen Regierungstruppen und Rebellen in der Hauptstadt Mogadischu und in anderen Landesteilen gehen weiter. Bei Schießereien in Mogadischu kamen mehrere Soldaten ums Leben, in Afgoye wurde eine Moschee angegriffen.  
Somalische Piraten haben zwei deutsche Segler, die sie vor fünf Monaten vor der Küste Somalias kidnappten, wieder freigelassen. Es soll ein Lösegeld von 600.000 Euro gezahlt worden sein.  
Auf einer Straße Mogadischus, die von Truppen Äthiopiens und der Afrikanischen Union befahren wird, explodierte eine Bombe und riss 20 Menschen in den Tod.  
Die Regierung hat die sich häufenden Entführungen von Hilfspersonal angeprangert. Erst wurden ausländische Helfer für Lösegeld gekidnappt, jetzt sind es einheimische Mitarbeiter. Nach UNO Schätzungen sind 2.6 Millionen Somalis auf Unterstützung angewiesen; bis Jahresende könnten es 3.6 Millionen sein, wenn sich die humanitäre Lage nicht bessert.
In dem lange andauernden Kampf sind in Mogadischu und im Süden die meisten Schulen geschlossen oder in Militärstützpunkte für Somali und äthiopische Truppen umgewandelt worden. Schulen werden auch bezichtigt, Terroristen heranzubilden. Junge Menschen sehnen sich nach einer Ausbildung, die sie befähigt, ihr Land wieder aufzubauen und lernen unter härtesten Bedingungen. Sie wollen nicht, dass Unwissenheit und Dunkelheit sie von Wissen und Licht abhalten.
Drei Trockenjahre haben die Ernten und Herden dezimiert. 14,5 Millionen sind wieder auf Hilfe angewiesen. Die humanitäre Krise wird durch den Kriegszustand verschlimmert, weil Hilfsgüter nur unter großer Gefahr vom Hafen in Mogadischu ins Land gebracht werden können.
Sechs Menschen starben in und um Mogadischu und Tausende von Flüchtlingen sind von den Wassermassen betroffen. Erst vor einer Woche gab es wieder gewaltsame Auseinandersetzungen mit mehreren Dutzend Toten, darunter zwei Helfer und ein BBC Berichterstatter. Die Konflikte dauern seit 1991 fast unaufhörlich an.
Regierung und Oppositionsblock haben sich auf einen dreimonatigen Waffenstillstand geeinigt in einem Versuch, den jahrelangen Konflikt zu beenden. Auch sollen binnen 120 Tagen die äthiopischen Truppen in Somalia von UN Friedenswächtern ersetzt werden. Viele Anrufer aus der Bevölkerung haben die Nachricht begrüßt, doch der führende Islamist lehnt das Abkommen ab.
Die von den UN vermittelten Friedensverhandlungen in Djibuti wurden abgebrochen, weil keine Seite irgendwelche Zugeständnisse machen wollte. Der Konflikt dauert seit 1991 fast ununterbrochen an. Allein am letzten Wochenende starben 28 Menschen.
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