Während die Welt auf die Tragödie in Darfur schaut, wird nach einem Bericht der International Crisis Group übersehen, dass die Regierung in Khartum die 2005 abgeschlossenen Friedensabkommen (CPA) in wesentlichen Bereichen unterläuft. ICG fordert ein konsequenteres Engagement der Internationales Gemeinschaft, wenn ein neuer Bürgerkrieg vermieden werden soll.
Durch starke Regenfälle ist es in 12 der 26 Bundestaaten zu Überschwemmungen gekommen, bei denen bisher 59 Menschen umkamen. Der Wasserstand des Nil liegt über einen Meter höher als bei der Flutkatastrophe im Jahr 1988.
Wissenschaftler haben die Überreste eines alten unterirdischen Sees in Darfur entdeckt. Sie hoffen Bohrlöcher errichten zu können, um das verborgene Nass an die Oberfläche zu bringen. Wassernot ist einer der Gründe für die Konflikte im Sudan.
Vertreter der UN und der Afrikanischer Union äußerten sich optimistisch über Gespräche zwischen der sudanesischen Regierung und einer neuen Koalition aller Rebellengruppen des Darfur in Tripolis. UN und AU haben einen Drei-Stufen-Plan zur Lösung des blutigen Konflikts vorgeschlagen. Kurz zuvor hatte die sudanesische Luftwaffe erneut Dörfer in Darfur bombardiert.
Ein Resolutionsentwurf Ghanas und Großbritanniens im UN-Sicherheitsrat fordert den Einsatz von 26.000 Soldaten und Polizisten für die gemeinsame AU-UN-Friedenstruppe (UNAMID). Die sudanesische Regierung und die Rebellengruppe werden aufgerufen, Gespräche aufzunehmen und eine politische Lösung zu erreichen.
Die Regierung hat das 2005 abgeschlossene Friedensabkommen mit dem Süden nicht eingehalten, das den Abzug aller Regierungstruppen vorschrieb. Ein Drittel der Soldaten ist immer noch im Südsudan - vor allem in den Erdölgebieten - eingesetzt. Die SPLA beschuldigt Khartum, auch weiterhin Rebellengruppen im Süden zu unterstützen.
Der Sudan hat mit China ein Abkommen unterzeichnet, die die Exploration für Erdöl und Gas auf einem 3.8 Quadratkilometer großen Areal im Roten Meer vor der Küste im Norden des Landes vorsieht.
Der Friede im Südsudan, der vor zwei Jahren nach einem äußerst blutigen Bürgerkrieg unterzeichnet wurde, hat bisher gehalten. Es gibt keine Bombardements mehr, und die Entwaffnungsprojekte kommen gut voran. Und darum gibt es auch spürbar mehr Sicherheit, erklärte der Bischof von Rumbek im Südsudan, Cesare Mazzolari.
Die japanische Regierung hat eine zusätzliche Hilfe für die Flüchtlinge aus der Krisenregion Darfur in Höhe von rund drei Millionen Euro angekündigt. Diese Hilfe soll den Flüchtlingen im Tschad und in der Zentralafrikanischen Republik für Einrichtungen zur Wasserversorgung, sanitäre Anlagen und Decken zugute kommen. Die japanische Gesamthilfe für die Darfur-Flüchtlinge erhöht sich damit auf 80 Millionen Dollar.
Die Massenflucht und das Sterben in Darfur sind ab heute Thema einer internationalen Konferenz in Paris. UNO, EU und mehrere Einzelstaaten wollen auf Einladung Frankreichs über eine Lösung des Konflikts beraten. Vor Beginn hatte USA Außenministerin Condoleezza Rice der internationalen Gemeinschaft Versagen in der sudanesischen Krisenregion vorgeworfen und fügte hinzu, die internationale Gemeinschaft müsse nun den Sudan dazu zwingen, eine internationale Friedenstruppe für die Krisenregion zu akzeptieren.