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Tansania – Als der Schacht der Goldmine in der Shinyanga Region am 5. Oktober einstürzte, konnten 14 der 20 Bergleute sich noch an die Oberfläche schaffen. Sechs blieben 100 Meter tief eingeschlossen. Sie aßen Insekten und schlürften schmutziges Wasser von den Wänden. Die Batterien ihrer Lampen und Handys wurden leer. Einer der Bergleute starb; fünf sind in gefährlich schwachem Zustand im Krankenhaus. Ihre Rettung sehen sie als ein Wunder. Beim handwerklichen Bergbau sind Unglücke häufig.
Kamerun – Studenten der Douala Universität gehen gegen das Müllproblem der Hauptstadt an, indem sie organische Abfälle sammeln und sie in umweltfreundliche Kohle verwandeln. Das Projekt, „Kemit Ecology“, gewinnt an Anerkennung, denn die „Briketts“ ersetzen Holz und Holzkohle, bis jetzt Brennstoff von 80% der Bevölkerung. So werden die Mangroven geschont. Dazu geben die organischen Briketts mehr Hitze und weniger CO2 ab und sind um die Hälfte billiger als Holzkohle. Mit erwachendem Umwelt-Gewissen wird auch der Markt wachsen.
Tunesien – Ein 16-jähriger Tunesier wurde am Samstag von militanten Islamisten enthauptet, weil er für die Regierung spioniert haben soll. Sein Kopf wurde den Eltern nach Sidi Bouzid geschickt. Bilder gingen durch das nationale Fernsehen und die sozialen Medien.
Kongo - RDC – Präsident Kabila flog letzte Woche nach Harare, um mit dem 91-jährigen, im Wahlbetrug kundigen Mugabe zu beraten, während der Widerstand der Kongolesen gegen eine dritte Amtszeit Kabilas immer heftiger wird. Die einflussreiche Katholische Bischofskonferenz CENCO drängt Politiker zu „absolutem Respekt“ vor der Verfassung, wenn es um die Wahlen nächstes Jahr geht. Kabila will einen „nationalen Dialog“ in Gang bringen, um „friedliche Wahlen“ zu erzielen. Die Opposition sieht darin aber einen Weg für ihn, doch noch im Amt zu bleiben.
Simbabwe – So hoch stiegen die Temperaturen in Simbabwes Ferienort Kariba, dass eine MA60 Maschine chinesischer Herkunft wegen Gefahr für Reifen und Triebwerk nicht landen konnte, sondern nach Victoria Falls weiterfliegen musste, wo es einige Grad kühler war. Jahrzehntelang gab es im Land nicht solch eine Hitzewelle. Im Limpopo Tal wurden über 44°C gemessen. Menschen, Tiere und die Vegetation sind gestresst.
Nigeria – Präsident Buhari ist bereits fünf Monate im Amt, doch erst jetzt stellt er sein Kabinett vor. Bis jetzt hat er allein regiert, weil es viel Zeit brauchte, „kompetente und nicht korrupte Minister“ zu finden. Nun hat er ein Team von 36 Ministern. Das Ölministerium, das den Großteil der Exporte und Steuereinnahmen generiert, wird Buhari selbst übernehmen.
Südafrika – Das Gericht hat acht Polizisten zu 15 Jahren Haft verurteilt, weil sie 2013 einen mosambikanischen Taxi Fahrer ermordet haben. Das Opfer starb, nachdem die Polizisten ihn hinter ihrem Fahrzeug hergeschleppt hatten Die Szene, mit privatem Handy aufgenommen, hat weltweite Empörung ausgelöst.
Südafrika – So ernst ist die Wasserknappheit, dass Teile von der Metropole Johannesburg, darunter zwei Krankenhäuser, mit Wasser aus Tankwagen versorgt werden müssen. Die Wassertürme sind trocken.
Senegal – Präsident Macky Sall, selbst ein Muslim, wehrte sich bei der Eröffnung der Friedens- und Sicherheitskonferenz in Dakar gegen fanatische Gruppen, die mit al- Qaida und IS in Verbindung stehen. Islamische Geistliche sollten ausgebildet werden, den „toleranten Islam“, so wie man ihn im Senegal kennt, zu fördern und Dschihad Gruppen zu bekämpfen. Ziel der Konferenz von 800 Sicherheitsexperten war, eine koordinierte Antwort auf die steigende Bedrohung von Seiten der Islamisten zu entwickeln.
Liberia – Der 17-jährige Abraham Keita erhielt in Den Haag die von der Stiftung „KidsRights“ organisierte internationale Auszeichnung, weil er sich jahrelang für die Rechte der Kinder in seinem Land eingesetzt hat. Er hat Demonstrationen angeführt und Lobbyarbeit im Parlament gemacht und nicht geruht, bis sich etwas bewegte. In Liberia, das noch unter den Folgen des Bürgerkrieges leidet und eine Ebola-Epidemie hinter sich hat, sind Kinder, mehr als sonst wo, Opfer von Krieg, Armut, Korruption und Gewalt. In Liberia hat fast die Hälfte aller Kinder physische Gewalt erfahren; 13% der Mädchen wurden sexuell missbraucht. Jeder junger Preisträger zeigt, dass Änderung möglich ist. „KidsRights“ investiert auch 100,000 Euro in Projekte im Land des Gewinners.
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