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Kamerun – Die Suche nach Verletzten geht weiter, nachdem schon 70 Leichen geborgen und 600 Verletzte aus den zerstörten Waggons gerettet wurden. Der Zug von der Hauptstadt Jaunde zur Hafenmetropole Duala war massiv überfüllt, nachdem viele Reisende auf die Schiene ausgewichen sind, weil starke Regenfälle eine Brücke zum Einsturz brachten und so die Straße sperrten.
Somalia – Fast fünf Jahre verbrachte die Crew in der Macht somalischer Piraten. Ihr Schiff wurde 2012 südlich der Seychellen gekapert. Drei der 29 meist asiatischen Seeleute starben; 26 wurden nach langen, schwierigen, koordinierten Verhandlungen endlich freigelassen und in Kenia ihren Botschaften übergeben. Auf der Höhe der Piraterie hielten die Seeräuber 736 Geiseln und 32 Schiffe.
Südsudan – Der entlassene Vize-Präsident Riek Machar, der seit zwei Jahren mit Präsident Salva Kiir einen Machtkampf führt, floh nach den Juli Attacken in Juba zum Sudan und hält sich jetzt in Südafrika auf. Ende des Monats will er heimkommen, aber Kiir hat keine Rolle für ihn in der Politik des Landes vor den 2018 Wahlen. Inzwischen geht das Gemetzel im Land weiter, neuerdings wieder in Malakal. Zur selben Zeit laufen auch Friedensbemühungen, wie die Eröffnung des „Good Shepherd“ Friedenszentrums in Kit bei Juba am vergangenen Sonntag.
Burkina Faso – Religiöse Toleranz ist nicht neu. Viele Menschen im Land bauen sich ihren Glauben aus verschiedenen Glaubensrichtungen, auch animistischen Elementen, zusammen, annehmbar für Burkinabe, aber blasphemisch für Salafisten. Von Kindheit an leben sie mit Andersgläubigen zusammen und feiern ihre Feste. Der Erzbischof von Ouagadougou gratuliert Muslime zum Eid. Nun hat Papst Franziskus Präsident Kaboré in den Vatikan eingeladen. Der Rest der Welt könnte von dem westafrikanischen Land etwas lernen, obwohl die bisherige Harmonie durch Angriffe seitens islamistischer Milizen bereits gefährdet ist.
Elfenbeinküste – In der afrikanischen Savanne steht eine der größten Kirchen der Welt, dem Petersdom nachgebaut, komplett mit Kuppel und Kolonnaden. Es ist Notre-Dame-de-la-Paix in Yamoussoukro, dem Geburtsort von Präsident Houphouët-Boigny, den er 1983 zur Hauptstadt machte. Das monströse Gotteshaus wollte er dem Vatikan schenken. Doch dieser nahm es erst nicht an. Erst 1990 weihte Papst Johannes Paul II. die Kirche unter der Bedingung, dass auch ein Krankenhaus und eine Hochschule in der Nähe entstehen würden. Es war der einzige Anlass, bei dem das 18,000 Menschen fassende Gotteshaus gefüllt war. Der verschwenderische Bau mit italienischem Marmor und französischen Glasmosaikfenstern ist in krassem Kontrast zu der armen Umgebung.
Libyen – Seit Anfang der Woche wurden 2400 Migranten vor der Küste Libyens an Bord der Rettungsflotte genommen. Auch wenn ein Boot nicht sinkt, sind die Menschen durch Abgase, Unterkühlung, Dehydrierung und das Gedränge gefährdet. Mit dem hereinbrechenden Winter wird die Überfährt immer riskanter. Etwa 145.000 haben seit Januar Italien erreicht. Man spricht von 3654 Ertrunkenen.
Kenia – Kaum irgendwo ist die Mogelei bei staatlichen Abschlussexamen größer als in Kenia, denn wer keine Beziehungen nach oben hat, muss das bestmögliche Examen vorzeigen. Um den Verlauf unter Kontrolle zu bekommen, werden bei den im November beginnenden Examen alle Materialien in metallenen Versandcontainer aufgehoben, die 24 Stunden von bewaffneter Polizei bewacht werden. Letztes Jahr wurden die Resultate von 5000 Schülern wegen Betrug annulliert. Als Grundübel wird der Mangel an Vertrauen auf allen Ebenen gesehen.
Elfenbeinküste – Sie hat die Größe von 3000 Fußballfeldern und entsteht zurzeit in der Mitte des Landes. Bisher kamen 90 % der Kakaobohnen von Familienbetrieben, aber der Dünger ist karg und die Bäume alt. Ausbleibender Regen und heiße Wüstenwinde vermindern den Ertrag noch mehr. Jetzt will der Konzern Solea 4 Mio. Bäume pflanzen und demnächst 15,000 Tonnen Kakaobohnen ernten. Eine lokal entwickelte Kreuzung und weitangelegte Mikro-Bewässerung sollten den erstrebten Ertrag bringen.
Senegal – Eine Frauenorganisation hat im Senegal einen 3300 m anti-Salz Deich gebaut, um das von dem steigenden Salzwasser bedrohte Land rückzugewinnen. Durch ihr Eingreifen konnte über 1500 ha die natürliche Vegetation regeneriert und der Reisanbau revitalisiert werden. 5000 Kleinbauern profitierten davon. Dabei sind Frauen weitgehend von Komitees gegen Klimawandel ausgeschlossen, obwohl sie und ihre Familien zu den meist betroffenen 1,3 Mrd. gehören. Weltweit stellen Frauen 43% der landwirtschaftlichen Arbeitskraft, und in afrikanischen Ländern produzieren sie 90% der Nahrung, neben der Beschaffung von Wasser und Feuerholz.
Nigeria – Die 21 befreiten Schülerinnen haben ihre Familien getroffen. Weitere 83 warten auf ihre Befreiung, doch etwa 100 sind offensichtlich nicht gewillt, ihre islamistischen Entführer zu verlassen. Sie sind entweder radikalisiert oder schämen sich, weil sie Boko Haram Milizen geheiratet und Kinder haben. Die befreiten Mädchen sollen ihre Schulbildung Übersee erhalten, weil sie zuhause zu sehr stigmatisiert sind.
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