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Senegal – Am letzten Wochenende waren hunderttausende Muriden auf der jährlichen Pilgerfahrt zur heiligen Stadt Touba. Die Sufi-Bruderschaft wurde Ende des 19. Jahrhunderts von Amadu Bamba gegründet und ist gesellschaftlich und wirtschaftlich eine der einflussreichsten Kräfte des Landes. Sie kommen mit Lastwagen und Eselskarren. Sogar die 200 km westlich gelegene Hauptstadt Dakar scheint verlassen. Arbeitsmigranten kommen aus New York, Rom und Paris geflogen. Muriden suchen die Nähe Gottes durch harte Arbeit und lange Pilgerwege.
Kenia – Im Grenzgebiet zu Somalia haben Bewaffnete eine Schule während des Schlussexamens gestürmt und um sich geschossen. Sechs zur Wache aufgestellte Polizisten konnten sie vertreiben. Es ist noch nicht klar, ob es sich wieder um eine al-Shabaab Gruppe handelt. Die Ermittlungen gehen weiter und die Sicherheitsvorkehrungen werden verschärft.
Malawi – Ein 45jähriger Mann soll bei sexuellen Initiationsriten über 100 Mädchen auf Wunsch von deren Eltern entjungfert haben, obwohl er von seinem HIV-positiv Status wusste. „Hyänen“ nennt man die Männer, die diesen Dienst sowie die „Reinigung“ von Witwen gegen Bezahlung tun. Die Regierung kämpft gegen die archaische Tradition, die man als „organisierte Vergewaltigung“ bezeichnen könnte. Das Risiko von Krankheitsübertragung und ungewollter Schwangerschaft ist groß. Zwei Jahre Zwangsarbeit lautet die heute verhängte Strafe.
Libyen – Beim Streit zwischen zwei verfeindeten Stämmen in der Wüstenstadt Sabha kamen 18 Menschen ums Leben und 50 weitere wurden verletzt. Es gab Straßenkämpfe und Artellerie Beschuss. Die Hilfsorganisation „Roter Halbmond“ verlangte einen Waffenstillstand, damit Zivilisten flüchten könnten. Auch wurden Hilfsgüter und Mediatoren aus andern Ethnien eingeflogen. Schulen blieben geschlossen.
Simbabwe – Zum ersten Mal in seiner langen Amtszeit sprach der 92jähhrige Diktator am Wochenende vor Kriegsveteranen von einem möglichen Rücktritt, aber zu seiner Zeit und unter seinen Bedingungen. Die Zeiten seien kritisch, das Geld reiche kaum für Beamtengehälter; die Briten und Amerikaner seien geschlagen; ein „regime-change“ (Regierungswechsel) sei angebracht. Die unausgeschöpften Reichtümer des Landes, von denen er sprach, sind jedoch zweifelhaft. Mugabes Partei, die ZANU-PF, behauptet, Mugabe sei ihr Kandidat für die 2018 Wahl und würde erst am Ende der Amtszeit in 2023 zurücktreten, wenn er 99 Jahre alt ist.
Südafrika – Weil er unbefugt ihr Land betrat, eine Abkürzung zu seiner Township, haben zwei weiße Farmer den jungen schwarzen Mann festgehalten, in einen Sarg gezwängt und gedroht, ihn mit Benzin zu übergießen und anzuzünden. Er flehte um Erbarmen, aber sie hielten ihn stundenlang gefesselt. Die Täter stehen jetzt in Middelburg vor Gericht; das Opfer ist heute noch traumatisiert. Der Fall zeigt, dass Rassismus auch nach dem Ende von Apartheid weiter lebt.
Mosambik – Trotz massiver Unwegsamkeit hat Mosambik beachtliche Gewinne im Kampf gegen Armut zu verzeichnen. In den letzten 25 Jahren hat sich die Zahl der Bürger, die unter der Armutsgrenze leben, halbiert. Trotzdem bleibt Mosambik ein armes Land, vergleichbar mit anderen einkommensschwachen Ländern wie Tansania. Es besteht immer noch der Vertrauensmangel zwischen Frelimo und Renamo und zwischen der Regierung in Maputo und den internationalen Geldgebern und Investoren, der effektive Entwicklung verhindert.
Simbabwe – Bürgersteig als SchlafplatzSchlafende Menschen auf der Straße zeigen die Nähe einer Bank oder eines Geldautomaten an. Mit der sich zuspitzenden Bargeld-Krise werden die Schlangen immer länger, aber nur die ersten haben eine Chance, am Morgen $50 abheben zu können. Nicht die angekündigte Ausgabe von Schuldscheinen, sondern nur das Einfließen von neuem Kapital wird die Lage verbessern.
Kamerun – Der Karnevalsverein von Ratingen bei Düsseldorf hat den Kameruner Samuel Awasum und seine Frau Jacinta als Regenten für die närrischen Wochen gekürt. Beide haben in Deutschland studiert, sind inzwischen deutsche Staatsbürger und haben zwei hier geborene Kinder. Samuel ist Vorsitzender des städtischen Integrationsrates und wird die vielen Begegnungen für das soziale Miteinander einbringen können. Samuel I. und Jacinta I. freuen sich auf die Zeit; seit ihrer Ankunft in Deutschland finden sie Karneval „einfach toll“ und teilen jährlich mit den Bürgern den Spaß an der Freude
Mosambik – Der Laster soll schon am Mittwoch zwischen Beira und der malawischen Grenze einen Unfall gehabt haben. Er explodierte gestern, als Anwohner dabei waren, Sprit abzuzapfen. Extreme Hitze könnte das Feuer ausgelöst haben. Neben den Toten gibt es über 100 zum Teil schwer Verletzte. Drei Minister werden heute in der entlegenen Provinz Tete erwartet, um die Bergungsarbeiten und Ermittlungen zu überwachen.
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