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Äthiopien – Auf dem UN-Gipfel haben gestern die EU, Britannien und die Weltbank einem Plan von Äthiopien zugestimmt, für 500 Mio. Dollar zwei Industrie Parks zu errichten. Äthiopien muss garantieren, dass 30,000 Stellen an Migranten vergeben werden. Dann sollen lokale arbeitslose Jugendliche bedacht werden. Das Projekt könnte ein Modell sein, wie man ärmere Länder unterstützen kann, die viele Flüchtlinge aufnehmen. Die meisten der 700,000 Asylanten kommen aus Südsudan, Eritrea und Somalia. Manche, die Äthiopien als Transit Land nach Europa benutzen, könnten sich auch entscheiden, näher an der Heimat zu bleiben.
Burundi – Die UNO wirft der burundischen Regierung Verstöße gegen Menschenrechte, wie Folter, willkürliche Verhaftung und Tötung vor, die seit April 2015 an der Tagesordnung sind, als Präsident Nkurunziza sich durchsetzte, eine dritte Amtszeit zu übernehmen. Die Gefahr eines Völkermords ist groß. Noch leiden die Menschen unter den Grausamkeiten, die erst 2005 endeten. Die Regierung dementiert alle Anschuldigungen.
Ägypten – Das Unglück geschah nur 12 km von Alexandrien entfernt. Von den etwa 550 Menschen konnten 163 gerettet werden; 42 wurden tot geborgen. 2016 könnte das „tödlichste Jahr“ im Mittelmeer werden, weil immer mehr Migranten die Seeroute nutzen und neben Libyen jetzt auch Ägypten als Startpunkt nehmen. Letztere Reise ist länger – etwa 10 Tage – und viel gefährlicher. Vier Crew Mitglieder wurden gefasst.
Kenia – 250.000 Menschen leben dicht aufeinander in Kibera, Afrikas größtem Slum. Doch mittwochs ist‘s anders, denn die Spurgeons Academy bietet interessierten Kindern Ballett Unterricht an. Klassische Musik, bunte Kleider und die führende Stimme des Lehrers verwandeln den grauen, kalten Raum in ein Ballett Studio. Neben Ballett können sich die Kinder auch in Tanz, Musik, kreativem Schreiben und Film weiterbilden lassen. Besonders Talentierte werden in Ballettschulen in der Stadtmitte von Nairobi gefördert.
Kongo-RDC – Aus Respekt vor den Toten in Kinshasas Straßen hat die einflussreiche katholische Bischofskonferenz CENCO ihre Teilnahme an den Gesprächen zur Lösung der politischen Krise vorübergehend eingestellt. Wenn es zu einer Einigung kommt, soll ein definitives Datum für die Wahl verkündet werden und Joseph Kabila nicht mehr für das Präsidentenamt kandidieren. Er war es, der durch seine Hinhaltetechnik die Krise ausgelöst hat.
Südafrika – Im berüchtigten Pollsmoor Gefängnis bei Kapstadt, auch „Hölle auf Erden“ genannt, hat eine lokale Organisation 2010 eine Yoga Klasse für Insassen angefangen. Inzwischen gibt es Gruppen auch für Frauen und Jugendliche, und die Idee wurde von andern Justizanstalten im Westkap übernommen. Psychologen meinen, dass Yoga den meisten hilft, ihre Gemüts-und Angststörungen zu überwinden, Drogenabhängigkeit loszuwerden, die Impulsivität zu dämpfen und Depressionen zu verhindern. Die Gefangenen selbst finden Yoga gut für ihren Körper und fühlen sich von ihrem seelischen Gefängnis befreit.
Simbabwe – Das Krisenland hofft, mit den in Deutschland gedruckten “Anleihebanknoten”, die dem US $ entsprechen und in Nennwerten von 2,5, 10 und 20 $ Ende Oktober erscheinen werden, einige Probleme zu lösen. Seit 2009 braucht Simbabwe den US $ als Zahlungsmittel, aber mit der ständig absackenden Wirtschaft gibt es nicht genug Bargeld im Land. Gehälter können nicht gezahlt werden und an Geldautomaten bilden sich endlose Schlangen. Die Parallelwährung ist heftig umstritten und ist auch ein Grund für die Proteste, die sich gegen Mugabe häufen.
Kongo RDC – In den gewaltsamen Protesten gegen Präsident Joseph Kabila sind viel mehr Menschen umgekommen als berichtet. Kabilas letzte Amtszeit endet im Dezember, und, statt einen Wahltermin zu veröffentlichen, besteht er auf Verschiebung des Wahldatums, um uneingeschränkt an der Macht bleiben zu können. Inzwischen wurden die Büros der Opposition angezündet; Menschen kamen in den Flammen um. Der Unmut der Bevölkerung hat sich von Kinshasa auf andere Städte ausgeweitet.
Burkina Faso – Kurz nachdem er aus seinem Exil im Nachbarland Elfenbeinküste zurückgekehrt war, wurde Ex-Regierungschef Luc Alphonso Tiao festgenommen. Er soll sich nun verantworten für den Tod von 33 Demonstranten, weil er beim Niederschlagen der Proteste in 2014 den Schießbefehl erteilt hatte.
Südafrika – Wegen der anhaltenden Dürre will der Krüger Nationalpark 350 Büffel und Nilpferde abschießen. Das schwindende Gras reicht nicht für alle. Zurzeit leben im Park etwa 47.000 Büffel und 7500 Nilpferde. Die übrigen Tiere hätten so eine bessere Überlebenschance und das Fleisch der erlegten Tiere würde an ärmere Gemeinden in Park-Nähe verteilt. Die diesjährige Trockenheit, ausgelöst durch das El Niño Klimaphänomen, ist die schlimmste seit 30 Jahren.
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