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Nach Angaben der Welthungerhilfe ist die Versorgungslage für 4,8 Millionen Äthiopier kritisch. In den betroffenen Regionen ist der Viehbestand um 50% geschrumpft. 200.000 Somalier sind vor der extremen Hungersnot nach Äthiopien geflohen.  
Großbritannien hat dem von extremer Dürre geplagten Land 61 Mill. Dollar in Nahrungshilfsmittel gegeben, genug um 1,3 Mill. Menschen über drei Monate zu verpflegen. Es ist die schlimmste Trockenheit in einem Jahrzehnt und streckt sich von Äthiopien über Somalia, Eritrea bis in den Norden von Kenia. Um den etwa 10 Millionen Menschen zum Überleben zu verhelfen, ruft die UNO alle wohlhabenden Staaten zu großzügigen Spenden auf.
Der indische Ministerpräsident Singh ist zurzeit auf einer sechstägigen Afrika Tour. Auf dem 2. Indien-Afrika Gipfel in Addis Abeba wurde ein Abkommen über die Einrichtung von 14 Weiterbildungszentren in verschiedenen Regionen Afrikas unterzeichnet. Auch erwartet man auf der Reise neue Kredite von insgesamt 600 Millionen Dollar. Indien sucht die Kooperation, weil auch China großes Interesse an den Rohstoffen und Agrarflächen von Afrika hat. Indiens Hoffnung auf einen dauerhaften Sitz im UN-Sicherheitsrat könnte durch die Unterstützung afrikanischer Länder eine bessere Chance haben.
Anlässlich des gestrigen Weltwassertages sollten Petitionen an äthiopische Botschaften in der EU und den USA übergeben werden. 400 Organisationen haben durch ihr Unterzeichnen ihre Sorge um acht indigene Völker Äthiopiens und etwa 300,000 Kenianer am Turkana-See ausgedrückt, die durch den Bau von Afrikas höchstem Staudamm, dem Gibe III am Omo-Fluss ihrer Existenz beraubt werden. Die äthiopische Regierung solle den Bau suspendieren, bis annehmbare Alternativen für die Betroffenen gefunden werden können. Wenn das Wasser im Omo-Tal aufgestaut und ihr Land an Außenstehende gegeben wird, können sie nicht überleben.
Die Woyanne Junta verkauft immer noch große Landstriche an fremde Investoren, obwohl Nahrungsmittel für den eigenen Bedarf knapp sind. In Cambella sind Beamte bedroht und kurzerhand entlassen worden, weil sie gegen die Übernahme von Ländereien durch indische Teekonzerne und die Zerstörung unersetzbarer Wälder protestiert hatten.
Bei dem AU Gipfel in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba, auf dem wegen den Unruhen die meisten Staatschefs vom Norden Afrikas fehlen, warnte UN Generalsekretär Ban Ki Moon die politischen Führer, sie „sollten auf ihr Volk hören“. Durch Internet und Mobiltelefon informiert, wollen sie ihre Rechte einfordern. Nicht viele der versammelten Despoten sind froh über solche Aussichten, denn gute Regierungsführung, verantwortliche Finanzverwaltung und Respekt für Menschenrechte lassen in vielen AU Staaten zu wünschen übrig.
Das australische Außenministerium hat gewarnt, dass Extremisten während des dort stattfindenden AU Gipfel Bombenanschläge auf Adis Abeba planen. Äthiopien hatte 2006 die somalischen Islamisten von der Macht gedrängt. Seitdem üben sie Rache.
Kurz vor der Küste von Jemen sind zwei Boote mit etwa 80 Migranten, meist aus Äthiopien und Somalia, bei einem Sturm gekentert. Drei Überlebende wurden an der Küste gefunden. Illegale Einwanderer versuchen immer wieder, über den Jemen in die Golfstaaten zu gelangen und dort als Schwarzarbeiter ihren Unterhalt zu verdienen.
Das israelische Kabinett hat beschlossen, über vier Jahre 8,000 Falash Mura jüdischer Abstammung aus Äthiopien in Israel anzusiedeln. Sie leben noch in Durchgangslagern im Norden Äthiopiens unter erbärmlichen Bedingungen. Israel habe eine moralische Pflicht, diese „komplexe humanitäre Krise“ zu beenden. Schon Tausende Äthiopier wurden aufgenommen, aber da die Vorfahren der Falash Mura im 19. Jahrhundert unter Druck zum Christentum konvertierten, waren sie vom Rückkehr Recht ausgeschlossen.
Da der Internationale Strafgerichtshof Kenia bedrängte, Präsident Bashir zu verhaften, wenn er zur Wochenendkonferenz über die Zukunft Sudans nach Nairobi kommt, hat man den Tagungsort kurzerhand nach Äthiopien verlegt, ein Land, das die Konvention nicht unterschrieben hat. Ein Besuch Bashirs in Nairobi im August hatte für Aufruhr und Kritik gesorgt.
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