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Camper, die einen Sack Müll in den aktiven Lavasee des Erte Ala Vulkans im afrikanischen Grabenbruch warfen, staunten nicht wenig, als in Sekundenschnelle die Lava brodelte und glühende Fontänen nach oben schossen. Wissenschaftler halten es für möglich, dass auf diese Weise eine volle Eruption ausgelöst werden kann.
Zehn Tausende werden von der Regierung gewaltsam aus dem Omo Tal verdrängt, weil staatliche Zuckerrohrplantagen entstehen sollen. Über längere Zeit wurden die Bewohner eingeschüchtert und ihrer Herden beraubt. Der Gibe III Damm, der für die Bewässerung genutzt werden soll, wird, wenn fertig gestellt, Afrikas größter Damm und der viertgrößte weltweit sein. Er ist von Anfang an sehr umstritten, weil er nicht nur Äthiopiern im Omo Tal, sondern auch Kenianern um den Turkana See das nötige Wasser für ihre Lebensgrundlage nimmt.
Letzte Woche haben die 700 Teilnehmer am 22. Wirtschaftsforum für Afrika in Addis Abeba das enorme Potenzial Afrikas und die positiven Veränderungen gewürdigt, waren sich aber auch einig, dass noch zu viele Millionen Menschen Hunger leiden. Die Nahrungsunsicherheit birgt die Gefahr von Konflikten. Obwohl Mengen von landwirtschaftlichen Produkten erzeugt werden, gibt es zu wenige Möglichkeiten zur Weiterverarbeitung, Lagerung und Vermarktung. Wichtig ist, die vielen Kleinbauern mit Mitteln und Wissen zu befähigen, vom Land zu leben; dann könnte auch die Wertschöpfungskette ausgebaut werden.
Belachew Girma, früher drogenabhängig und Zuhälter, ist jetzt Lachweltmeister (Rekord 3 Std. und 6 Min.) und Betreiber der ersten Lachschule Afrikas, nachdem er die heilende und befreiende Wirkung das Lachens entdeckt hatte. Er bietet den Waisen und Straßenkindern in Addis Abeba kostenlose Lachtherapien an und unterrichtet einmal pro Woche ehrenamtlich an Schulen. Sonst lässt er sich sein ansteckendes Lachen gut bezahlen, in seinen Seminaren und auf Tournee, besonders in Europa und Amerika.
Bewaffnete haben einen öffentlichen Bus im Westen des Landes angegriffen und 19 Männer erschossen. Das Motiv ist nicht bekannt, könnte aber mit einer Serie von Konflikten zwischen Gemeinden in der Gambella Region zu tun haben.
Im Gebiet den Tana Sees soll mit deutscher Mithilfe ein UNESCO Biosphärenreservat entstehen. Die 5,000qkm große Region mit 3,000 qkm Seefläche ist das Quellgebiet des Blauen Nils und wichtig für seine Artenvielfalt und sein Kulturlandschaftserbe. Unter den vielen Tieren überwintern Zugvögel von Europa; viele der 37 Inseln im See beherbergen wertvolle äthiopisch-orthodoxe Kirchen und Klöster. Die Bewahrung von Natur und Kultur soll der verarmten Bevölkerung langfristig durch Ökotourismus neue Einnahmequellen schaffen.
Der 200 Mio. Dollar teure Hauptsitz in Addis Abeba wurde von China gebaut und finanziert und am Samstag, während der Jahresversammlung, der AU übergeben. Das beeindruckende Gebäude soll Ausdruck der „Freundschaft Chinas zu den afrikanischen Völkern“ sein. Kritiker sehen das anders.
Bei dem Überfall in der nordöstlichen Afar Region sollen auch zwei weitere Reisende schwer verletzt worden sein. Ein weiterer sei entkommen. Rebellen von Äthiopien und Eritrea bevorzugen Afar als Versteck. Dort werden auch die häufigen Grenzstreitigkeiten ausgetragen. Das Gebiet ist Risiko-reich, aber auch durch den in der Danakil -Senke gelegenen Erta Alé Vulkan mit brodelndem Kratersee, in dessen Nähe die Touristen überfallen wurden, geologisch faszinierend.
Human Rights Watch berichtet von Tausenden Menschen in der Gambella Region, die von ihrem Land vertrieben und in neue Siedlungen verfrachtet werden, wo es nicht genügend Nahrung, Ackerland und Versorgungsleistungen gibt. Das Land soll an ausländische Investoren verpachtet werden. Addis Abeba weist die Vorwürfe zurück. Die Umsiedlungspolitik geschehe im Einvernehmen mit örtlichen Behörden und der betroffenen Bewohner. Das Villagization Programm wird aber gerade in den Gebieten durchgeführt, die für Massenverpachtung vorgesehen sind. Von 2008 bis 2011 hat die äthiopische Regierung 3,6 Mio. ha Land (was der Größe der Niederlande entspricht) verpachtet.
Geothermie ist eine Ideallösung für Länder entlang des Ostafrikanischen Grabens, eine Gegend, die vulkanisch sehr aktiv ist und wo 200 Grad heißer Wasserdampf knapp 1000m unter der Erdoberfläche ist. Die bisherige Versorgung mit Wasserkraft ist in Dürreperioden gefährdet, und mit Diesel erzeugter Strom ist teuer und umweltschädlich, wogegen Erdwärme zuverlässig emissionsfreien Strom liefert. Nach guten Erfahrungen in Kenia ist auch Äthiopien interessiert. Unter andern fördert auch Deutschland die Entwicklung. Das Ziel der Partnerschaft ist, bis 2020 weiteren 100 Millionen Afrikanern Zugang zu sauberem Strom zu verschaffen.
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