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Kenias Koalitionsregierung verschlingt so viel Geld für Gehälter, dass die Umsiedlung der internen Flüchtlinge gefährdet ist. Trotz starker Proteste bestand man auf 42 Minister, damit alle Regionen im Kabinett vertreten sind.
Streikende Gefängniswärter drohen, ihre Häftlinge frei zu lassen, wenn ihre Forderungen nach besseren Bedingungen nicht beachtet werden. Die kenianische Regierung versucht, die kritische Lage in den Griff zu bekommen… Inzwischen wurde ein Führer der verbotenen Mungiki Sekte in seinem Auto erschossen.
Präsident Kibaki und Premier Odinga touren gemeinsam das Rift Valley, die Szene der schlimmsten Ausschreitungen nach den Wahlen. Sie wollen 140.000 Vertriebene treffen, deren Umsiedlung durch die Landdispute der rivalisierenden Gruppen sich äußerst schwierig gestaltet.
Oppositionsführer Raila Odinga wurde im Beisein von mehreren Präsidenten Ostafrikas als erster Premierminister Kenias vereidigt. Er nannte als wichtigste Priorität seiner Regierung von 40 Ministern und 52 stellvertretenden Ministern die Rückführung der Hunderttausenden interner Flüchtlinge.  
Trotz der Formierung einer neuen Regierung kommt Kenia nicht zur Ruhe. Anhänger der verbotenen Mungiki-Sekte zerstörten Fahrzeuge in Nairobi, Nakuru, Naivasha und Eldoret, um die Freilassung ihres verhafteten Anführers Maina Njenga zu erzwingen.
Die kath. Kirche hat eingestanden, dass die Krise nach den Wahlen, in der weit über 1500 Menschen starben, anders ausgegangen wäre, wenn die 8 Millionen Katholiken Christi Gebot der Nächstenliebe ernst genommen hätten. Die mit Kardinal John Njue zu einem Dankgottesdienst versammelten Bischöfe entschuldigten sich für das Versagen. Andere kirchliche Gruppen schlossen sich an.
Bei einem Überfall wurde der 77-jährige britische Mill Hill Bruder Brian Thorp im Pfarrhaus von Lamu von Dieben erschlagen.
Dreieinhalb Monate nach den Wahlen in Kenia hat Präsident Mwai Kibaki Oppositionsführer Raila Odinga zum Ministerpräsidenten ernannt. Seinem Kabinett gehören insgesamt 40 Minister an, jeweils 20 der regierenden Partei der Nationalen Einheit und ihren Verbündeten 20 der oppositionellen Orange-Demokratischen Bewegung (ODM).  
Einen Tag nachdem die Opposition ihre Verhandlungen mit der Regierung abbrach, weil diese sich nicht an die Vereinbarung über das neue Kabinett hielt, gibt es auf Nairobis Straßen, besonders im Slum von Kibera, wieder gewaltsame Demonstrationen. Auch beschuldigt die Opposition Mr Kibaki, die Exekutionsgewalt ausschließlich in seinen Händen halten zu wollen
Human Rights Watch beschuldigt sowohl die Armee wie die Milizen der Sabaot Land Defence Force (SLDF), verantwortlich zu sein für den Tod von 600 Zivilisten, und für Folter und Vergewaltigung. Die SLDF entstand 2005 aus einem Landkonflikt und wurde später von Oppositionspolitikern politisch instrumentalisiert.
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