Die vier verschleppten Arbeiter aus Großbritannien, Frankreich, den Niederlanden und Pakistan sind von ihren Entführern freigelassen worden. Bewaffnete hatten sie am 3. Juni in ihre Gewalt gebracht. In den vergangenen 18 Monaten wurden im Süden Nigerias schon mehr als 200 Ausländer als Geiseln genommen, zumeist Angestellte der örtlichen Erdölkonzerne.
Eine bewaffnete Gruppe hält die Pumpstation des italienischen Erdölkonzerns ENI mit 28 Mitarbeitern besetzt. Angriffe militanter Gruppen haben die Erdölproduktion Nigerias um 25% verringert. Ein Generalstreik der Gewerkschaften hat den Weltmarktpreis weiter in die Höhe getrieben.
Mujahid Dokubo-Asari, der seit zwei Jahren inhaftiert ist, weil er die Unabhängigkeit der Delta Region gefordert hatte, ist von einem Gericht gegen Kaution freigelassen worden. Seine Freilassung war eine der Hauptforderungen von Widerstandgruppen im Delta, die immer wieder Erdölanlagen angreifen. Er will das immer häufigere Kidnappen von Mitarbeitern der Ölfirmen stoppen.
Der Schriftsteller Chinua Achebe erhält für sein literarisches Lebenswerk den renommierten Bookerpreis. Von seinem Roman 'Things fall apart' aus dem Jahr 1968 wurden 10 Millionen Exemplare verkauft.
Die 12 verschleppten Ausländer sind von der 'Bewegung zur Emanzipation des Niger-Deltas' wieder freigelassen worden. Geiselnahmen und Freilassungen, meistens gegen Lösegeld, sind in der Delta Region an der Tagesordnung.
Nach dem Bundesstaat Kano hat auch die Regierung gegen das US-Pharmaunternehmen Pfizer eine Schadenersatzklage von 7 Milliarden Dollar erhoben. Die Firma wird beschuldigt, während einer Menigitisepidemie im Jahr 1996 illegal ein Antibiotikum getestet zu haben, durch das mehrere Kinder geschädigt und getötet worden seien. Pfizer weist diese Beschuldigungen zurück.
Der neue nigerianische Präsident Umaru Yar'Adua hat am Dienstag sein Amt angetreten. Der 56-Jährige löste Olusegun Obasanjo ab, der acht Jahre im Amt war. Der neue Präsident war zuvor Gouverneur des nördlichen Staats Katsina. Zum ersten Mal seit der Unabhängigkeit 1960 gab damit im bevölkerungsreichsten Land Afrikas ein gewählter Politiker die Macht an einen anderen ab.
Am Vorabend des offiziellen Machtwechsels hat sich Präsident Olusegun Obasanjo von den Bürgern des Landes verabschiedet. Er lobte seinen Nachfolger Umaru Yar'Adua, der am 29. Mai vereidigt werden soll. Der scheidende Vizepräsident Atiku Abubakar wird aus Protest gegen Unregelmäßigkeiten bei der Präsidentschaftswahl nicht an der Vereidigung des neuen Staatschefs teilnehmen.
Ein Fünftel der Erdölproduktion Nigerias ist durch einen Streik der Gewerkschaft der Arbeiter im Erdölsektor zum Halt gekommen. Sie protestieren gegen die Privatisierung der Raffinerie von Port Harcourt.